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15.05.1988: Sowjetunion zieht Truppen aus Afghanistan ab


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Am 15. Mai 1988 begann die Sowjetunion mit dem Abzug der Truppen aus Afghanistan. Die kurze Intervention zur Verhinderung eines Putschs entwickelte sich zu einem blutigen Krieg, der über acht Jahre dauerte und Hunderttausende Menschen das Leben kostete.

Sowjetunion beginnt Truppenabzug aus Afghanistan
Sowjetunion beginnt Truppenabzug aus Afghanistan, Bild: Gegenfrage.com, Flagge gemeinfrei

An diesem Tag im Jahr 1988 zog begann die Sowjetunion nach über acht Jahren mit dem Truppenabzug aus Afghanistan. Damit endete eine lange, blutige und fruchtlose sowjetische Besetzung Afghanistans.

Im Dezember 1979 drangen sowjetische Truppen zunächst nach Afghanistan ein, um die kommunistische, prosowjetische Regierung, die von einer internen Rebellion bedroht war, zu unterstützen. Innerhalb kurzer Zeit strömten Tausende russische Truppen und Hilfsgüter nach Afghanistan.

So begann ein frustrierender militärischer Konflikt mit afghanischen Rebellen, die die kommunistische Regierung ihrer eigenen Nation und die sie unterstützenden sowjetischen Truppen zutiefst ablehnten.



Während der nächsten acht Jahre kämpften beide Seiten um die Kontrolle in Afghanistan. Weder die Sowjets noch die Rebellen, die in erheblichem Umfang von der CIA unterstützt wurden, konnten in dieser Zeit einen entscheidenden Sieg erringen. Aus Sicht der Sowjetunion erwies sich die Intervention in mehrfacher Hinsicht als extrem kostspielig und verlustreich.

Während Moskau nie offizielle Zahlen über die Opferzahlen veröffentlichten, schätzten US-Geheimdienste, dass in Afghanistan bis zu 15.000 russische Soldaten starben. Weit mehr Rebellen starben, zudem zwischen 600.000 und 2 Millionen afghanische Zivilisten. Der wirtschaftliche Schaden ging in die Milliarden, Millionen Menschen flüchteten.

Beziehungen zu den USA

Die Intervention belastete auch die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten. US-Präsident Jimmy Carter kritisierte die russische Aktion scharf, stoppte die Gespräche, erließ Wirtschaftssanktionen und ordnete sogar einen Boykott der Olympischen Spiele 1980 in Moskau an.

1988 beschlossen die Sowjets, sich aus Afghanistan zurückzuziehen. Der russische Führer Michail Gorbatschow sah in der afghanischen Intervention eine zunehmende Belastung für die sowjetische Wirtschaft. Das russische Volk war allmählich kriegsmüde, im Westen bezeichnete man den Krieg als „Sovietnam“.

Für Afghanistan bedeutete der Rückzug der Sowjets jedoch noch lange kein Ende der Kämpfe. Im Jahr 1992 brachten die Rebellen das Land unter ihre Kontrolle und die Taliban-Gruppe tat sich aus den Mujaheddin hervor. Im Oktober 2001 begann die Afghanistan-Invasion der Amerikaner.

5 Kommentare

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  2. Na, ich weiß nicht.
    Ich denke, solange eine Regierung endlos verschulden kann,
    ist eine Pleite ausgeschlossen.
    Am Schluß machen die eine Währungsreform und dann kann alles wieder von vorne beginnen.

  3. Die Einführung eines Papiergeldsystems ist ja de facto eine Bankrotterklärung. Mit dem Vietnamkrieg kam das Ende von Bretton Woods.

  4. Da gibt es verschiedene Theorien und ich habe meine eigenen Überlegungen.
    1. Geld muss keinen inneren Wert an sich haben, das ist ein Grundirrtum verschiedener Untergangstheoretiker.
    2. Der Beweis ist z.B. die überaus stabile Reichsmark von 1872 bis 1918.
    Daraus schlussfolgere ich, dass es nicht das Papiergeld an sich ist, sondern es ist die Verschuldung.
    Diese Verschuldung ist in Papiergeld leichter wie mit Goldmünzen.
    Bei einem Gold gedeckten Papiergeld kann die Notenbank die Golddeckung von zunächst und idealerweise 100 % stufenweise reduzieren.
    Aber die Kaufkraft kann für lange Jahre dennoch stabil bleiben.
    Da alle gesetzlichen Kreditbremsen nicht funktioniert haben,
    wäre die Rückkehr zur Golddeckung (bis 1914) eine hochwirksame Methode. Aber leider ohne vorherige Geldentwertung (Währungsreform) nicht durchführbar.
    Denn für all die tausende von Milliarden weltweit im Weltfinanzsystem ist das Gold noch nicht einmal zu 10 % da.
    An einem mehr oder weniger geordneten Währungsreform der wichtigsten Währungen (keineswegs nur der Euro) führt kein Weg vorbei.

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