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17.01.1986: Reagan genehmigt heimliche Waffendeals mit Iran


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Am 17. Januar 1986 unterzeichnete US-Präsident Reagan ein Geheimdokument, womit er trotz eines Embargos heimliche Waffenlieferungen an den Iran genehmigte.

Reagan Iran Waffen
Reagan Iran Waffen, Bild: Gegenfrage.com, Flaggen gemeinfrei

An diesem Tag im Jahr 1986 genehmigte US-Präsident Ronald Reagan geheime Waffendeals mit dem Iran, obwohl das Land von offizieller Seite sanktioniert wurde und die westliche Presse fleißig vor „Gefahren“ einer „fast fertigen Atombombe“ der Islamischen Republik warnte.

Der Iran sah sich seit 1979 einem strengen Waffenembargo ausgesetzt. Am 17. Januar 1986 unterzeichnete US-Präsident Reagan ein geheimes Dokument, in dem er amerikanische Waffen für „moderate Elemente innerhalb und außerhalb der iranischen Regierung“ autorisierte.



Sein Ziel war angeblich, amerikanische Geiseln damit freizukaufen, die in Libanons Hauptstadt Beirut festgehalten wurden. Bereits zuvor hatten die USA mehr als 500 Raketen über Israel an den Iran geliefert und dadurch die Freilassung einer Geisel bewirkt.

Win-Win-Situation

Die Waffen wurden verkauft, nicht verschenkt. Dies kam beiden Seiten zugute. Die USA machten mit jedem der Verkäufe riesige Gewinne. Und Teheran erhielt hochwertige Waffen, die sonst nicht erhältlich gewesen wären. Diese Waffen setzte der Iran im Krieg gegen den Irak ein, der ebenfalls Waffen von den USA erhielt.

Also beschloss die iranische Führung, weitere Amerikaner zu entführen, um noch mehr Hightech-Waffen von den USA zu erhalten. Da die Verkäufe geheim waren, beschloss ein Mitarbeiter der Nationalen Sicherheit unter Reagan, den Großteil der verdeckten Gelder an antikommunistische Contras in Nicaragua zu überweisen.

Diese kämpften dort gegen die Regierung und lieferten gleichzeitig mit Einverständnis der CIA tonnenweise Kokain in die Vereinigten Staaten, hauptsächlich in die Ghettos von Los Angeles. Schließlich brachten eine abgefangene Waffenlieferung in Nicaragua und ein Exposé eines libanesischen Magazins die illegalen Verkäufe ans Licht.

Iran-Contra-Affäre

Damit begann ein großer politischer Skandal, die sogenannte Iran-Contra-Affäre. Am 13. November 1986 äußerte sich Reagan öffentlich zu den Waffendeals mit dem Iran. Er sagte:

„Mein Ziel war es, ein Zeichen zu setzen, dass die Vereinigten Staaten bereit sind, die Feindschaft [zwischen den USA und dem Iran] durch eine neue Beziehung zu ersetzen. Indem wir diese Maßnahmen ergriffen haben, haben wir deutlich gemacht, dass der Iran alle Formen des internationalen Terrorismus als Bedingung für den Fortschritt in unseren Beziehungen ablehnen muss. Der wichtigste Schritt, den der Iran einschlagen könnte, wäre, seinen Einfluss im Libanon geltend zu machen, um die Freilassung aller dort festgehaltenen Geiseln zu sichern.“

Untersuchungen

Die US-Behörden beauftragten später eine Untersuchungskommission mit den Ermittlungen zu den illegalen Handlungen. Präsident Reagan und Vize-Präsident Bush konnten die Verstrickungen nicht vollständig nachgewiesen werden.

Dutzende weitere Angeklagte, darunter Verteidigungsminister Caspar Weinberger, Sicherheitsberater Robert McFarlane und zahlreiche ranghohe Geheimdienstmitarbeiter, wurden von George HW Bush begnadigt. Einige Verfahren wurden wegen „Verfahrensfehlern“ eingestellt. Lediglich ein CIA-Mitarbeiter, Thomas G. Clines, trat eine Haftstrafe von 18 Monaten an.

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famousdaily, politico, wikipedia, wikipedia
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