Nach dem Megadeal im Mai haben Russland und China ein weiteres Gas-Abkommen unterzeichnet. Laut Gazprom werden die Lieferungen nach China die nach Europa damit übertreffen. Russlands Unternehmen und auch die Bürger wenden sich durch die Sanktionen immer weiter vom Westen ab.
Urheber: Минеева Ю. (Julmin), CC BY-SA 1.0
Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping haben ein Memorandum of Understanding zur Gasversorgung über die so genannte „Westleitung“ unterzeichnet.
Die Vereinbarung ebnet den Weg für einen weiteren Vertrag, der China zum größten Verbraucher von russischem Gas machen wird. Das Abkommen sieht vor, weitere 30 Milliarden Kubikmeter Gas nach China zu liefern. Erst im Mai hatten Russland und China einen Vertrag im Gesamtumfang von 400 Milliarden US-Dollar unterzeichnet, nach dem jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China geliefert werden. Gazprom-Chef Alexej Miller sagte gegenüber Reportern, dass durch den neuen Deal die aktuellen Volumina den Export nach Europa übertreffen werden.
Im Zuge der Sanktionen macht sich Russland zunehmend unabhängig von Europa und Nordamerika und erschließt neue Märkte in Asien. So sagte Putin zuletzt, dass Russland und China den Handel in Yuan ausweiten werden. Chinesische Banken haben sich zudem bereit erklärt, 10 Milliarden Dollar in die Förderung des russischen Gasunternehmens Yamal LNG zu investieren.
Doch nicht nur auf politischer und industrieller Ebene findet in Russland ein Umdenken statt. Da Produkte durch die westlichen Sanktionen nicht mehr verfügbar sind, legen Russlands Bürger selbst Hand an. Wie etwa in einem kleinen Ort in Sibirien, wo ein Ehepaar französische Käsesorten selbst herstellt und über das Internet vertreibt.
