Wenn die kranken Banken wanken: Weitere Occupy-Proteste

Die US-Regulierungsbehörden haben vier weitere Banken in den Bundesstaaten Colorado, Georgia und Florida geschlossen, womit die Gesamtzahl der bankrotten Geldhäuser in diesem Jahr auf 84 steigt. Indes fanden am Wochenenden weltweit weitere Occupy-Proteste statt. Auch in Deutschland findet die Bewegung zunehmend Zuspruch.

Am Freitag schloss die Federal Deposit Insurance Corp (FDIC) die Community Banks of Colorado in Greenwood, Colorado, die ca. 1,38 Milliarden Dollar in Aktiva und 1,33 Milliarden Dollar an Einlagen hielt. Die Bank sei seit Monaten „kritisch unterkapitalisiert“ gewesen und musste darum geschlossen werden. Zusätzlich hat die FDIC drei weitere Banken zugesperrt, darunter die Community Capital Bank in Jonesboro, Georgia, mit 181,2 Millionen Dollar in Aktiva und 166,2 Millionen Dollar an Einlagen, die Decatur First Bank in Decatur, Georgia, mit 191,5 Millionen Dollar in Aktiva und 179,2 Millionen Dollar an Einlagen. Und die Old Harbor Bank in Clearwater, Florida mit 215,9 Millionen Dollar in Aktiva und USD 217,8 Millionen Dollar an Einlagen.

Die weiter fortlaufenden Bankenpleiten machen insbesondere den kleinen Gemeinden in den USA zunehmend zu schaffen. Nach Angaben der FDIC betrug die Gesamtzahl der Bankpleiten in diesem Jahr insgesamt 84, nach 157 im Jahr 2010, 140 im Jahr 2009, 25 im Jahr 2008 und nur 3 im Jahr 2007.

Das Misstrauen gegenüber dem amerikanischen und weltweiten Bankwesen nimmt indes offenbar weiterhin zu. So fanden an diesem Wochenende erneut weltweite Proteste unter den Slogans „Occupy Wall Street“ und „We are 99%“ statt. Auch in Deutschland finden die Proteste immer mehr Zulauf. So wurde nach Informationen des Nachrichtensenders PressTV trotz Anwesenheit eines 700-Mann starken Einsatzteams der Polizei der Rasen vor dem Bundestag besetzt. Auch in Frankfurt fanden sich 6000 Demonstranten zusammen, die vor dem EZB-Gebäude protestierten. Weitere Proteste fanden angeblich auch in Köln, Stuttgart, München, und Düsseldorf statt.