US-Luftangriffe zerstörten syrisches Krebsforschungslabor


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Bei den Luftangriffen der USA, Großbritannien und Frankreich wurde ein syrisches Forschungslabor zerstört, wo Krebsmedikamente entwickelt werden. Aufgrund der westlichen Sanktionen ist Syrien auf eigene Entwicklungen angewiesen.

Syrien Chemiewaffen Krebsmedikamente Labor
Syrien Chemiewaffen Krebsmedikamente Labor, Bild: Gegenfrage.com, Flagge gemeinfrei

Bei den US-geführten Luftangriffen in Syrien am Samstag wurde angeblich ein syrisches Labor zerstört, wo Forscher an einem Krebsheilmittel arbeiteten. Saeed Saeed, Leiter der Einrichtung, behauptet, die Luftangriffe hätten sich gezielt gegen das Institut gerichtet.

Die Behauptung der US-Regierung, in dem Gebäude seien chemische Waffen gelagert, sei schlichtweg nicht wahr. „Wenn es im Gebäude chemische Waffen gäbe, wären wir jetzt nicht hier. Meine Kollegen und ich kamen heute Morgen um 05:00 Uhr hierher. Wenn es chemische Waffen gäbe, müssten wir Masken tragen und andere Schutzmaßnahmen ergreifen, um hier zu bleiben“, sagte Saeed.



Zwar sei das Forschungszentrum von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) im Jahr 2013 verwendet worden. Heute handle es sich jedoch um ein Forschungszentrum für Pharmaprodukte, da das Land aufgrund von Sanktionen aus dem Westen einen schweren Mangel an notwendigen Medikamenten erleide.

„Seit Beginn der Syrienkrise hat das Land aufgrund der Sanktionen aus westlichen Ländern keine Medikamente mehr bekommen. Ausländische Unternehmen haben den Export von hochwertigen Arzneimitteln nach Syrien, insbesondere Krebsmedikamente, eingestellt. Deshalb haben wir hier Untersuchungen durchgeführt und drei Krebsmedikamente entwickelt“, sagte Saeed gegenüber Reportern.

Pentagon hat „Beweise“, will sie aber nicht verraten

Das US-Außenministerium gab nach dem Luftangriff am Samstag an, dass man drei Orte bombardiert habe, „von denen wir wissen, dass sie chemische Waffen beherbergten und testeten“. Auf die Frage, welche Beweise für die Verwendung chemischer Waffen in den USA vorliegen, sagte Pentagon-Sprecherin Dana White am Samstag:

„Wir sind noch dabei, aber wie der Verteidigungsminister gestern Abend sagte, ist er zuversichtlich, dass wir bereits Beweise hatten, weshalb er die Angriffe letzte Nacht anordnete. Aber wir bewerten und erhalten noch weitere Details, und wir werden – sobald wir sie haben – mehr Details zur Verfügung stellen.“

„Können Sie uns einen Eindruck vermitteln, welche Beweise Sie haben?“, Fragte ein Reporter. „Verschiedene. Es gibt verschiedene Informationen, und ich werde nicht darauf eingehen“, sagte White. „Aber wenn wir mehr Beweise und Details haben, werde ich auf Sie zurückkommen.“

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cctv, informationliberation
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