Nach Angriffen:
Russland will S-300 Raketenabwehr in Syrien stationieren


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Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, Moskau werde nach den kürzlichen Angriffen auf Syrien durch die Westmächte russische S-300 Luftverteidigungssysteme an Damaskus liefern.

Sowjetische S-75 Raketenabwehr
Sowjetische S-75 Raketenabwehr, Bild: Gegenfrage.com

„Vor einigen Jahren haben wir beschlossen, auf Anfrage unserer Partner keine S-300-Systeme nach Syrien zu liefern. Jetzt werden wir Optionen prüfen, um die Sicherheit des syrischen Staates nach diesem unerhörten Akt der Aggression aus den Vereinigten Staaten, Frankreich und Großbritannien zu gewährleisten“, sagte Lawrow gegenüber BBC am Dienstag.

Lawrow merkte zudem an, dass Moskau „alle möglichen Mittel“ in Betracht ziehen wird, um Damaskus dabei zu helfen, weiteren Aggression entgegenzuwirken. Am Samstag trafen Raketen der USA, Großbritanniens und Frankreichs drei Standorte in Syrien, einen in Damaskus und zwei in der Stadt Homs, die laut US-Präsident Donald Trump mit angeblichen chemischen Waffen der Syrischen Armee in Verbindung standen.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums schoss die syrische Armee 71 der 103 während des Angriffs abgefeuerten Raketen ab, wobei russische Luftabwehrsysteme eingesetzt wurden, darunter S-125, S-200 sowie Buk- und Kvadrat-Einheiten.



Der Oberstleutnant des russischen Militärs, Sergei Rudskoi, sagte am Samstag, dass die US-Aktionen in Syrien darauf abzielen, die bereits fragile Situation in der gesamten Region zu destabilisieren. Darüber hinaus könne das Raketenabwehrsystem S-300 auch an weitere Länder geliefert werden.

Putin telefoniert mit Merkel

In einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete der russische Präsident Wladimir Putin am Dienstag die Luftangriffe als völkerrechtswidrig.

„Der russische Präsident hat erneut betont, dass das Vorgehen einer Gruppe westlicher Länder, die eine Aggression gegen die Arabische Republik Syrien durchgeführt haben, die Normen des Völkerrechts, einschließlich der UN-Charta, grob verletzt und dem friedlichen Beilegungsprozess in der syrischen Krise erheblichen Schaden zugefügt hat“, heißt es in einer Erklärung der russischen Regierung.

Im Anschluss an die Gespräche einigten sich die beiden Seiten darauf, einen politischen Prozess für Syrien wiederaufzunehmen und den Kontakt in diesem Bereich auszubauen. Putin und Merkel unterstrichen auch die Notwendigkeit einer gründlichen und unvoreingenommenen Untersuchung durch die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) in Syrien.

False Flag Operation

Die USA, Großbritannien und Frankreich verkündeten, dass die Raketenangriffe am Samstag als „Strafmaßnahme“ gegen Damaskus wegen eines mutmaßlichen Gasangriffs durchgeführt worden seien, den die syrische Regierung am 07. April in der Vorstadt Douma in Damaskus durchgeführt haben soll.

Die syrische Regierung hat die Anschuldigung entschieden zurückgewiesen und die OVCW aufgefordert, eine Untersuchungskommission für Ermittlungen zu entsenden. Moskau betonte wiederholt, dass es „unwiderlegbare“ Beweise dafür gebe, dass der Douma-Angriff eine Operation unter „falscher Flagge“ sei, die vom britischen Geheimdienst organisiert wurde.

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presstv
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