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04.02.1899: Der Philippinisch-Amerikanische Krieg


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Am 04. Februar 1899 ratifizierte der US-Senat den Vertrag von Paris. Damit wurde das US-Militär der „Befriedung“ der Philippinen bevollmächtigt. Der Philippinisch-Amerikanische Krieg begann, bei dem bis zu eine Million Filipinos starben. 98 Prozent davon waren Zivilisten.

Philippinen
Flaggen USA + Philippinen, gemeinfrei, Adler, Bild: Gegenfrage.com

Der Philippinisch-Amerikanische Krieg von 1899 bis 1902 war der Kampf der philippinischen Unabhängigkeitsbewegung gegen die neue Kolonialmacht der Vereinigten Staaten.

Der Konflikt erfolgte direkt im Anschluss an den von den USA 1898 gewonnenen Spanisch-Amerikanischen Krieg, bei der die Unabhängigkeitsbewegung die USA gegen Spanien unterstützt hatte, weil die USA im Falle eines Sieges versprachen, die Philippinen für unabhängig zu erklären.



Das Versprechen wurde nicht eingehalten. Bis zum Jahr 1898 hatten die Philippinen unter spanischer Herrschaft gestanden. Spanien hatte die Philippinen einschließlich der dort lebenden Bevölkerung im Zuge des Vertrags von Paris vom 10. Dezember 1898 für 20 Millionen Dollar an die USA verkauft.

Am 04. Februar 1899 ratifizierte der US-Senat den Vertrag von Paris. Das Militär wurde bevollmächtigt, das Land zu befrieden („pacification“) und die amerikanische Vorherrschaft auf den Philippinen auch mit Gewalt sicher zu stellen.

Im Oktober starteten die Amerikaner mit 126.000 Soldaten eine militärische Großoffensive. Der Kriegswille des damaligen US-Präsidenten William McKinley versteckte sich hinter dem bis heute üblichen Getrommel von „hohen Menschheitsidealen“ oder der „Befreiung eines geknechteten Volkes“, wie der Historiker Peter Aldag schrieb.

Der US-Krieg gegen die Filipinos artete jedoch zu einem Rassekrieg gegen sogenannte „asiatische Untermenschen“ aus.

„Tötet alle, die älter als zehn sind!“

Seitens den USA war er von rassistischem Getöse begleitet. Nach einem Überraschungsangriff der Filipinos auf ein amerikanisches Militärlager, der den US-Soldaten hohe Verluste bescherte, gab der damalige General Jacob H. Smith die Parole „kill and burn“ aus mit den begleitenden Worten:

„Tötet alle, die älter als zehn sind!“ Aus späteren Dokumenten des US-Kriegsministeriums aus dem Jahr 1901 geht hervor, dass man den gefallenen Filipinos die Ohren abschnitt und gegenüber den Toten so die Verachtung ausdrückte.

Erschütternd in diesem Krieg waren die hohen nicht-militärischen Verluste. Laut verschiedenen Quellen kamen etwa eine Million Filipinos ums Leben, 98 Prozent davon waren Zivilisten. Man kann im Zuge der Massenhinrichtungen der sogenannten „Untermenschen“ nach heutiger Gesetzgebung durchaus von einem Genozid sprechen, der leider keine besondere Beachtung in Schulbüchern und Medien findet.

„Wasserfolter“

Die New York Evening Post schrieb am 08. April 1902 über die so genannte Wasserfolter, was wohl zu einem der grausamsten Erzeugnissen dieses Krieges zählt. Das Opfer wurde zu Boden geworfen, Arme und Beine gefesselt und der Kopf etwas aufgerichtet und fixiert.

Mit einem Bambusstab oder ähnlichem wurde ein Verschließen des Mundes verhindert. Dann wurde Wasser eingefüllt. Um nicht zu ertrinken, schluckten die Opfer das Wasser herunter. „Eine Gallone – etwa 4,5 Liter – ist viel, aber es folgte eine zweite und dritte“, so der Beitrag.

Das Opfer glaubt innerlich zu zerreißen, doch das ist ein Irrtum und eine vierte und fünfte Gallone wird eingetrichtert. „Man kann sich nicht vorstellen, wie der Körper danach aussieht“, so die Zeitung. Das Opfer ist somit nicht mehr in der Lage zu sprechen, also muss das Wasser wieder herausgedrückt werden.

Ging es nicht schnell genug, sprangen die US-Soldaten auf dem Körper des Gefolterten herum und wiederholten die Prozedur. Wie oft diese Tortur durchgeführt wurde weiß heute niemand, einige Seargents gaben jedoch an, diese selbst mehrere Hundert mal durchgeführt zu haben.

Eine weitere Foltermethode gesalzener Fisch als einziges Nahrungsmittel für die Gefangenen, ohne ihnen etwas zu trinken zu geben.

Concentration Camps

In der Tat machten die Deutschen sogenannte „Konzentrationslager“ populär, jedenfalls war der Begriff spätestens nach den Nürnberger Prozessen in aller Welt bekannt. Doch reist man ein paar Jahrzehnte zurück, findet man die Bezeichnung „concentration camps“ mit der gleichen Bedeutung in Dokumenten über genannten Krieg der USA gegen die Philippinen und im vorausgegangenen Krieg der USA gegen Spanien.

1902 fand unter dem Vorsitz des republikanischen Senators Henry Cabot Lodge eine Senatsuntersuchung zu den Verbrechen des Krieges statt. Die Untersuchung führte, abgesehen von der Veröffentlichung einiger Berichte, zu keinem Ergebnis.

General Jacob H. Smith, der befohlen hatte, jeden zu töten, der 10 Jahre oder älter war, landete zwar vor einem Militärgericht, eine formale Strafe wurde jedoch nie ausgesprochen. Einer der Generäle, der exzessiv die Wasserfolter angewandt hatte, wurde zu einer Geldstrafe von 50 Dollar verurteilt.

Im Jahr 1925 sagte das US-Kongressmitglied James Begg, dass die USA die Philippinen „niemals mehr aufgeben werden“, da es sich bei der Inselgruppe um den „Vorposten der US-Streitkräfte auf dem Weg zum Orient“ handle. Dies steht den ursprünglichen Kriegsgründen, „ein geknechtetes Volk zu befreien“, entgegen.

Bodenschätze

Die Philippinen haben viele Bodenschätze und sind Asiens wichtigster Goldproduzent. Außer Gold kommen auch die Metalle Kupfer, Aluminium, Nickel, Mangan, Eisenerz, Chromeisenerz, Silber und Cobalt vor.

Die Philippinen stehen weltweit an zweiter Stelle bei der Goldproduktion, an dritter Stelle beim Goldvorkommen, an dritter Stelle bei der Kupferproduktion, an vierter Stelle beim Kupfervorkommen, an fünfter Stelle beim Nickelvorkommen und an sechster Stelle beim Chromvorkommen (Chromit).

Das reiche, tropische Land bringt auch Reis, Mais, Zuckerrohr, Tabak, Kakao, Manilahanf und Kohle hervor. Neun Millionen Hektar der Gesamtfläche von 30 Millionen Hektar sind heute (und wohl auch damals) reich an Mineralvorkommen. Von den neun Millionen Hektar befinden sich fünf Millionen Hektar auf dem Gebiet von indigenen Gemeinschaften.

Quellenangaben anzeigen
nidinfo, wikipedia, bethge, cia, wikipedia, welthaus, beyars, tonline, Dollar-Imperialismus (Peter Aldag, S.96), newyorkeveningpost, newyorkeveningpost, „Werben um Advokaten“
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