Verhalten der Bürger in der Krise: Bargeld horten und Schulden machen


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Die vom Bankensystem entfachte Weltwirtschaftskrise hat das Verhalten der Bürger in den zehn größten Volkswirtschaften deutlich verändert. So wird Bargeld heute lieber zuhause aufbewahrt und Aktien abgestoßen. Skurril: Gleichzeitig verschulden sich die Menschen in einem Ausmaß wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr.

Haben das Vertrauen der Bürger
erschüttert: Banken, Bild: PressTV

Durch den Finanzcrash von 2008-09, die darauf folgende Rezession und den heutigen wirtschaftlichen Niedergang in den USA und Europa, ist das Misstrauen gegenüber Banken auf den höchsten Stand seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gestiegen. Zumindest wenn man dies aus dem Verhalten der Bürger ableitet: Die windige US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) schreibt, dass auch fünf Jahre nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers das weltweite Vertrauen erschüttert sei, Familien „noch immer verschreckt und misstrauisch sind“ und ihr Geld lieber zuhause horten, als es einer Bank zu leihen.

„Es braucht nicht sehr viel, um das Vertrauen zu zerstören, aber es benötigt sehr viel, um es wieder aufzubauen“, sagte Ian Hell, leitender Ökonom bei der internationalen Großbank ING aus Amsterdam. AP schreibt weiter: „Das Vermeiden von Schulden und das Reduzieren der Ausgaben kann für die Finanzen einer einzelnen Familie vorteilhaft sein, doch wenn dies von Hunderten Millionen Menschen gemeinsam so gehandhabt wird, kann dadurch die Weltwirtschaft aushungern.“

Für die Analyse untersuchte AP das Verhalten der Verbraucher in den zehn größten Volkswirtschaften USA, China, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Brasilien, Russland, Italien und Indien zwischen 2002 bis 2007 und verglich die Ergebnisse mit 2007 bis 2012. Die genannten Nationen machen die Hälfte der Weltbevölkerung aus und erwirtschaften zusammengenommen 65 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.



Das Ergebnis: Die Bürger flohen aus dem Aktienmarkt, insgesamt 1,1 Billionen Dollar sollen zwischen 2007 und 2012 aus Investmentfonds abgezogen worden sein. Zudem haben sich Bargeldbestände um 3,3 Billionen Dollar bzw. um 15 Prozent erhöht. In allen zehn Ländern erhöhten sich die privaten Schulden je Erwachsener um 34 Prozent, allein in den USA, Großbritannien und Frankreich um mehr als 50 Prozent – Rekord seit 1946. Dagegen stiegen die Konsumausgaben inflationsbereinigt nur um 1,6 Prozent pro Jahr seit 2007, halb so stark wie zwischen 2002 und 2007.

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8 Comments

  1. LOOOOL “Es braucht nicht sehr viel, um das Vertrauen zu zerstören“ — Nicht sehr viel???? Ich staune daß es noch keine Massenaufstände und öffentliche Hinrichtungen gegeben hat und der Typ redet ernsthaft von Vertrauen wieder herstellen!! Ich lach mich tot!

  2. Werbelink:



  3. Aktien und auch jede Form von Renditen/Zinsen sind Betrug. Denn Werte werden nur vom Menschen Geschaffen, oder von menschgemachten Maschinen und Tieren die für Menschen arbeiten. Wenn jemand ohne Leistung (Zinsen, Renditen…) Geld erhält, bekommt der, der diese Werte eigentlich real erschafft nicht den wirklichen Mehrwert dafür. Er wird um seine Leistung betrogen.

  4. neiiiin, niiicht totlachen.
    grad hab ich jemanden gefunden, der denkt wie ich…. brauch Sie noch, einen „Seelenmaat‘ auf dieser Welt

  5. ECHTES Geld ist das Versprechen an die Welt, das es seinen WERT behält. Falsches Bewusstsein erschafft euer Falsches Geld.
    Die Welt braucht den Reset, um der Sinnestäuschung gewahr zu werden.
    Das ist die einzige Chance, der Menschenheit auf der Welt weiterleben zu dürfen

  6. Eigentlich ist die Reaktion der Menschen logisch !

    Sie haben kein Vertrauen in Banken und ihre Produkte da sie merken mußten das sie ständig betrogen werden. Im Gegensatz zum Kaninchen, kann man einem Menschen das Fell mehrmals über die Ohren ziehen. Einmal ist jedoch genug und auch das dümmste Schaf will klug sein.
    Deshalb werden Schulden gemacht in der Hoffnung bei einer Währungsreform sind alle Schulden gestrichen.
    Dies funktioniert aber nicht wirklich, der Staat besitzt Mittel (Grundbuch etc.) so das ich erlebte das Menschen Schulden von 1923 nachbezahlen durften, ehe sie Eigentümer eines Häuschens geworden sind.

  7. @ostWut
    –//Die Welt braucht den Reset, um//–
    sollte man meinen!
    Doch was nutzt ein Neustart, wenn genau DIE, die die Verbrechen begangen und zu verantworten haben von der Mehrheit der phlegmatischen und dämlichen Menschen in dieser BRD – und wohl überwiegend auch in den anderen betroffenen Ländern- wieder als Retter ausgewählt werden.

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