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Cpt. Campbell, Deutschlands skurriler britischer Kriegsgefangener


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Im Ersten Weltkrieg durfte der in Deutschland internierte britische Kriegsgefangene Robert Campbell seine sterbende Mutter in England besuchen. Danach kehrte er zurück in die Haft und startete einen Fluchtversuch.

Robert Campbell
Robert Campbell

Am 24. August 1914, während des Ersten Weltkriegs, geriet Captain Robert Campbell vom 1. Bataillon East Surrey Regiment der britischen Armee in deutsche Kriegsgefangenschaft, als er an der Front kämpfte.

Er wurde in ein Lager für Kriegsgefangene in Magdeburg interniert. Dort erhielt er die Nachricht, dass seine Mutter an Krebs sterben würde. Sein einziger Wunsch war von nun an, seine Mutter ein letztes Mal vor ihrem Tod sehen zu dürfen. Darum verfasste er einen Brief an Kaiser Wilhelm II.



Überraschenderweise erreichte die Nachricht das Staatsoberhaupt, das seine Bitte annahm. Allerdings unter einer Bedingung: Nach dem Besuch bei seiner Mutter sollte Campbell nach Deutschland zurückkehren und seine Haft fortsetzen.

Campbell reiste nach England und verbrachte Zeit mit seiner sterbenden Mutter, die im Februar 1917 das Zeitliche segnete. Nach ihrem Tod hielt er sein Wort und kehrte in deutsche Gefangenschaft zurück. Skurril ist nun, dass Campbell kurz nach seiner Rückkehr ins Gefangenenlager einen Fluchtversuch unternahm.

Campbell war der letzte britische Kriegsgefangene in Deutschland, der eine solche Möglichkeit erhielt. Grund dafür war nicht der anschließende Fluchtversuch, sondern ein ähnlicher Antrag des deutschen Kriegsgefangenen Peter Gastreich in Großbritannien, welcher abgelehnt wurde.

3 Comments

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  2. @Fritz
    Da deutschen Kriegsgefangenen in Großbritannien kein Heimaturlaub genehmigt wurde, gestattete man im Gegenzug auch den britischen Gefangenen in Deutschland keinen mehr.

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