An diesem Tag
24.10.1929: Beginn der Weltwirtschaftskrise


by

Am 24. Oktober 1929 brach die New Yorker Börse zusammen. Dies stellte den Beginn der bis dahin schlimmsten globalen Wirtschaftskrise der Geschichte dar. Banken gingen pleite, Unternehmen schlossen reihenweise und die Arbeitslosigkeit schnellte in die Höhe. Es wurden Sparmaßnahmen eingeleitet, Gehälter zusammengestrichen. Nicht nur in den USA, sondern auch in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und anderen großen und kleinen Volkswirtschaften.

Börse New York, Weltwirtschaftskrise, Große Depression, Crash 1929
Börse New York, Weltwirtschaftskrise, Große Depression, Crash 1929, Bild: Gegenfrage.com

Der Crash von 1929, auch bekannt als Schwarzer Dienstag (29. Oktober), als der „Große Crash“ oder der „Börsencrash von 1929“, begann am 24. Oktober 1929 („Schwarzer Donnerstag“) und war der verheerendste Börsenkrach in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

Dieser Tag gilt als wichtigster Vorbote der Weltwirtschaftskrise, wenn man das volle Ausmaß und die Dauer seiner Nachwirkungen berücksichtigt. Der Zusammenbruch, der auf den Crash an der Londoner Börse im September folgte, war der Startschuss für die Weltwirtschaftskrise, die sämtliche Industrieländer der Welt betraf.

Inhalt



USA

In den Roaring Twenties, den Goldenen Zwanzigern der USA, wuchsen Automobil- und Elektroindustrie, sodass Haushalte mit neuartigen Produkten wie Staubsaugern und Waschmaschinen ausgestattet werden konnten.

Insbesondere die Konsumgüterindustrie wuchs rasant, das meiste davon bezahlten die Bürger mithilfe von Krediten. Zwischen 1919 und 1929 stiegen Konsumkredite von 100 Millionen auf 7 Milliarden Dollar. Steuersenkungen und Lohnsteigerungen trugen ebenfalls zum wachsenden Konsum bei.

Durch die Industrialisierung des „Wilden Westens“ wurden die enormen Bodenschätze des Landes buchstäblich ausgeplündert. Schiffsladungen von Einwanderern wurden herangezogen, welche als billige Arbeitskräfte für weiteren Aufschwung  sorgten.

Zahlreiche industrielle Innovationen, ein sehr bekanntes Beispiel ist Henry Ford mit seinem Fließband, trugen durch die sinkenden Produktionskosten und das dadurch steigende Angebot von Gütern ebenfalls zum wachsenden Wirtschaftsboom bei.

Ein Auto der Marke Ford kostete 295 Dollar, was sich die meisten Familien dank sehr lockerer Kreditvergabe leisten konnten. Fast alle Autos wurden „auf Pump“ finanziert, kaum jemand war noch schuldenfrei. Schnell erwuchsen Konkurrenten wie General Motors und Chrysler und belebten das Geschäft.

Zehn Millionen Autos fuhren Mitte der Zwanziger Jahre auf den Straßen der USA, was einen enormen Boom im Straßenbau, der Gummiindustrie und dem Stahlbau nach sich zog. Autobahnen zogen sich innerhalb kürzester Zeit quer durchs Land. Tankstellen wurden gebaut, was der Ölindustrie große Gewinne bescherte.

Die von Ford etablierte Massenfertigung fand auch in anderen Industriezweigen Verwendung. Etwa die Textilindustrie fertigte von nun an Stangenware, statt maßgeschneiderter Kleidung. Dramatisch steigende Löhne waren die Folge. Auch Radiogeräte wurden massenproduziert und waren rasch in jedem Haushalt zu finden.

Allein im Jahr 1925 wurden 11 Millionen Radios verkauft. Die Filmindustrie erwuchs von einem Nischenprodukt zu einem Milliardenmarkt. Sportveranstaltungen wie Baseball, Golf und Boxen erlebten einen riesigen Aufschwung. Das Bruttosozialprodukt der USA stieg nach dem Ersten Weltkrieg bis 1925 um 50 Prozent.

Der Immobilienmarkt boomte ebenfalls, riesige Wolkenkratzer wurden erbaut, wie etwa das 320 Meter hohe Chrysler Building, dem höchsten Gebäude seiner Zeit. Jeder erhielt Kredite für alles was ihm beliebte, sodass ab 1927 auch auf Kredit an der Börse spekuliert wurde.

Zwischen 1928 und 1929 stiegen die Aktienkurse um 50 Prozent. Wilde Partys waren landesweit an der Tagesordnung. Präsident Herbert Hoover prophezeite 1929 ein endgültiges Ende der Armut in den Vereinigten Staaten. Hoover war selbst in den Zwanzigern zum Multimillionär geworden und stand für den „Amerikanischen Traum.“

Die starke Position in der Weltwirtschaft verdankten die USA vor allem ihrer Rolle im Ersten Weltkrieg, aus dem es als die reichste Nation der Welt hervorging. Sie lieferten Güter wie Nahrungsmittel und vor allen Dingen Munition und Waffen an Frankreich und Großbritannien und erwirtschafteten dadurch enorme Gewinne.

Für die USA war ein Sieg der Alliierten von enormer Bedeutung, damit ihre Anleihen in Höhe von 3 Milliarden Dollar sicher zurückgezahlt werden würden, mit denen die beiden Länder ihren Krieg gegen Deutschland finanzierten.

Doch ab Juni 1929 war die Produktion in den USA plötzlich rückläufig. Ohne Vorwarnung platzte die Blase am 24. Oktober 1929 und die Party war vorbei: Eine Verkaufspanik brach aus, die Preise für Aktien fielen ins Bodenlose. Am Ende des Tages hatten die Börsen bereits 4 Milliarden Dollar verloren.

Viele Börsenmakler, die Aktien auf Pump verkauft hatten, hatten diese selbst auf Pump erstanden, weshalb sie selbst ihre Depots auflösen mussten und zu den purzelnden Kursen beitrugen. Zahllose Menschen verloren ihr Vermögen. Bank Runs waren die Folge, Sparer versuchten das verbliebene Geld in bar abzuheben.

Banken gingen pleite oder stoppten die Kreditvergabe, viele Menschen verloren ihre gesamten Ersparnisse. Tausende Firmen gingen pleite, Millionen verloren ihre Jobs. Für viele stolze Persönlichkeiten war die Entgegennahme von Sozialhilfen und das Anstehen an der Suppenküche eine tiefe Demütigung.

Viele Menschen wurden Obdachlos und hausten in selbst zusammengebauten Barracken auf freien Grünflächen in den Städten. Der schnelle Aufstieg Amerikas fand mit dem Börsencrash ein jähes Ende. Amerikanische Banken forderten die Darlehen, die sie nach dem Ersten Weltkrieg in Europa vergeben hatten, mit sofortiger Wirkung zurück.

Damit wollten sie sich Liquidität verschaffen und vor der Zahlungsunfähigkeit schützen. Dies brachte wiederum die Wirtschaft in Europa zum Erliegen. Die Regierung heuerte Multimilliardäre wie John D. Rockefeller an, um die Bürger von einem Ende der Wirtschaftskrise und der Kompetenz Hoovers zu überzeugen.

Doch verschlimmerte sich die Situation. Der Präsident stützte Banken und Unternehmen mit Steuergeldern, währen immer mehr Menschen arbeitslos wurden, ihre Wohnungen aufgeben mussten und auf der Straße landeten. Aus diesem Grund begannen viele Menschen Hoover zu hassen und unterstelltem ihm eine Kaltherzigkeit.

Das Essen in der Suppenküche oder heruntergekommene Barracken wurden nach ihm benannt. Das reichste Land der Welt konnte seine Bürger nicht mehr ernähren. Bis ins Jahr 1932 gingen 9.000 Banken und 100.000 Unternehmen pleite. Das Nationaleinkommen halbierte sich von 80 auf 40 Milliarden Dollar. Die Arbeitslosigkeit stieg von 3,2 auf 25 Prozent.

Ausschreitungen waren in vielen Städten die Folge. Mietproteste und Hungermärsche wurden organisiert. Ca. 15.000 Kriegsveteranen des Ersten Weltkriegs versammelten sich in Washington D.C. und verlangten eine sofortige Auszahlung von Prämien, welche für später versprochen wurden.

„1917 waren wir Helden, heute sind wir Penner“, so einer der vielen Slogans. Hoover ließ Truppen aufmarschieren, um die Proteste auseinander zu treiben. Mehr als 100 Veteranen wurden dadurch verletzt.

Die Wochenschau zeigte, wie die US Army auf Bürger schoss, was auf weite Teile der Bevölkerung zutiefst verstörend wirkte. Veteranen stürmten das Capitol und demonstrierten für den Freiheitsgeist des amerikanischen Volkes.

Hoovers Popularität sank immer weiter. In den folgenden Wahlen im Jahr 1933 erlebte er eine beispiellose Niederlage gegen Franklin D. Roosevelt. Dieser versprach ein strikte Aufsicht über Banken, Kredite und Investments und wollte der Spekulation auf Kredit ein Ende setzen.

Bankenschließungen durch die Behörden und strenge Auflagen waren die Folge. Er versicherte der Bevölkerung, dass Banken wieder sicher seien und es keinen Grund gebe, weiterhin Ersparnisse abzuziehen.

Mit Erfolg: Nachdem die Banken wieder öffneten, brachten die Kunden mehr Geld zurück, als sie zuvor abgehoben hatten. Roosevelt hob das Alkoholverbot (Prohibition) wieder auf, welches die Hälfte der Bevölkerung zu Gesetzesbrechern gemacht hatte.

Roosevelt gründete eine Behörde, die die Wirtschaftskrise überwinden und neue Arbeitsplätze schaffen sollte. Er war Begründer des „New Deals“, wachstumsfördernden öffentlichen Investitionen auf Kredit.

Zwar setzte nicht zuletzt durch die plötzliche Abwertung des US-Dollars um etwa 40 Prozent eine Erholung ein. Die Große Depression konnte jedoch nicht überwunden werden, durch seine Ausstrahlung sorgte er jedoch für jede Menge Optimismus unter den Bürgern.

Der Zustand der US-Wirtschaft blieb dennoch weiterhin schlecht. Erst im Jahr 1941, mit dem Beginn mit der beispiellosen Aufrüstung im Zuge des Eintritts der USA in den Zweiten Weltkrieg, konnte die Wirtschaftskrise überwunden werden.

Großbritannien

Die Wirtschaftskrise in den USA griff rasch auf Großbritannien über und sollte sich auch dort zur größten und tiefsten Wirtschaftskrise des 20. Jahrhunderts entwickeln. Großbritannien erlebte in den 1920er Jahren keinen Boom, der mit denen in den USA, Deutschland, Kanada oder Australien vergleichbar war.

Im Gegenteil: Die britische Wirtschaft hatte sich auch über zehn Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs noch immer nicht von dessen Folgen erholt. Der Ökonom Lee Ohanain zeigte auf, dass die Wirtschaftsleistung zwischen 1918 und 1921 um 25 Prozent schrumpfte, wovon sich das Land bis Oktober 1929 nicht erholt hatte.

Die Wirtschaftskrise begann in Großbritannien nicht nur aufgrund der Depression in den Vereinigten Staaten, sondern auch mit dem Zusammenbruch der österreichischen Credit Anstalt. Ausländische Schuldner setzten die Zahlungen an die Bank aus, weshalb das Institut in der Folge die Kontoguthaben einfror.

Die Nachkriegswirtschaft Großbritanniens war extrem abhängig von Exporten und dadurch sehr anfällig auf einen Abschwung am Weltmarkt. Britische Produkte waren international nicht mehr sehr gefragt. Die Schwerindustrie stellte das Fundament des britischen Exporthandels dar (wie z.B. Kohle-, Stahl- oder Schiffsbau).

Die britische Industrieproduktion belief sich in den 1920er Jahren etwa auf 80 bis 100 Prozent, und die Exporte bei etwa 80 Prozent des Vorkriegsniveaus. So war es für Großbritannien sehr schwierig, genügend Kapital anzuhäufen, um Investitionen im Ausland zu tätigen.

Ab 1921 hatte in Großbritannien eine langsame wirtschaftliche Erholung eingesetzt. Im April 1925 stellte Schatzkanzler Winston Churchill auf Anraten der Bank of England den Goldstandard zum zu hohen Wechselkurs des Vorkriegsniveaus von 4,86 US-Dollar je Pfund Sterling wieder her, was die Exporte des Landes ins Ausland verteuerte.

Die zarte konjunkturelle Erholung wurde dadurch sofort erstickt. Um die Auswirkungen der hohen Wechselkurses zu kompensieren, senkte die Exportindustrie die Löhne der Arbeiter. Die Wirtschaft siechte weiter dahin. Mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse im Jahr 1929 zeichnete sich ein düsteres Bild ab, die Auswirkungen auf Großbritannien waren jedoch äußerst uneinheitlich.

Der britische Außenhandel sank zwischen 1929 und 1933 um rund 50 Prozent, die Exporte der Schwerindustrie um ein Drittel, die Zahl der Beschäftigten stürzte in fast allen Branchen. Im Sommer 1932 wurden bereits 3,5 Millionen Arbeitslose gezählt.

Viele weitere hatten ihre Arbeit ebenfalls verloren und gingen nun nur noch einer Teilzeitbeschäftigung nach. Besonders stark von wirtschaftlichen Problemen der Industrie- und Bergbaubranche betroffen waren der Norden Englands, Schottland, Nordirland und Wales. Die Arbeitslosigkeit erreichte zu Beginn der 1930er Jahre in einigen Regionen 70 Prozent und viele Haushalte hingen vollständig von Geldleistungen der Regierung ab.

Einigen Teilen des Landes und einigen Branchen erging es besser als anderen. Etwa die South Wales Valleys erlebten Massenarbeitslosigkeit und Armut, während einige Bereiche in den Home Counties kaum Auswirkungen verspürten. Am besten ging es dem Wohnungsbau: Zwischen 1926 bis 1939 wurden mehr als 200.000 neue Häuser jährlich gebaut.

Das beste Jahr war 1936 mit 365.000 neuen Häusern. Viele neue Außenbezirke in London, Brighton und in andere Städten wurden in dieser Zeit gegründet. Im Jahr 1931 wurde der Goldstandard in Großbritannien wieder ausgesetzt. Dies führte dazu, dass die Zinsen gesenkt und die Inflation erhöht wurden. Kurzfristige Realzinsen fielen von 9 Prozent im Jahr 1931 auf 0,6 Prozent im Jahr 1933.

In London und im Südosten Englands lag die Arbeitslosigkeit zunächst bei 13,5%, in diesen Regionen war von der Depression nicht viel zu spüren. Die Elektroindustrie boomte, da auch hier die neu entdeckte Massenproduktion Einzug fand.

Elektrische Herde, Waschmaschinen und Funkgeräte fanden sich rasch in vielen Haushalten und sorgten für einen höheren Wohlstand. Fast die Hälfte aller neuen Fabriken, die in Großbritannien zwischen 1932 und 1937 eröffnet wurden, fanden sich im Großraum London. Eine andere Branche, die in den 1930er Jahren aufstrebte, war die Automobilindustrie.

Die Städte Birmingham, Coventry und Oxford erlebten während der 1930er Jahre einen regelrechten Boom. Hersteller wie Austin, Morris und Ford dominierten die Automobilindustrie in den 1930er Jahren, und verdoppelte die Zahl der Autos auf britischen Straßen innerhalb des Jahrzehnts. Auch die britische Landwirtschaft florierte in den 1930er Jahren.

In Nordengland sah es jedoch völlig anders aus. Dort befand sich die Heimat der britischen Schwerindustrie, wie Kohlebergbau in Yorkshire und Nottinghamshire, Schiffbau auf Tyneside und Wearside, Stahl in Sheffield und Textilien in Lancashire, die stark exportorientiert waren.

Der Norden trug die Hauptlast der Depression, die 1930er Jahre stellten die schwierigste Zeit in der britischen Geschichte für die Menschen in diesen Regionen dar, heißt es. Er verlor weite Teile seiner Industrie an die kontinentale Konkurrenz. Vor allem im Nordosten, inklusive Sunderland, Middlesbrough und Newcastle-upon-Tyne war dies der Fall.

Der Nordosten war ein wichtiges Zentrum der Schiffbauindustrie. Die Wirtschaftskrise führte zu einem Einbruch der Schiffsnachfrage. Zwischen 1929 und 1932 sank die Schiffsproduktion um sagenhafte 90%, weshalb auch die damit zusammen hängenden Stahl- und Kohleindustrien zusammenbrachen.

In einigen Städten und Gemeinden im Nordosten erreichte die Arbeitslosigkeit 70 Prozent. Eine der am schlimmsten betroffenen Städte war Jarrow, wo die Arbeitslosigkeit zum berühmten Jarrow March führte, als arbeitslose Arbeiter einen 480 km langen Protestmarsch bis nach London organisierten.

Der Nordwesten war das Zentrum der Textilindustrie und Städte wie Manchester und Lancashire waren ebenfalls betroffen. Die South Wales Valleys mit ihrer Kohle- und Stahlindustrie, wurde auch von der Depression heimgesucht, ebenso Merthyr Tydfil und Swansea, wo die Arbeitslosenquote über 25 Prozent stieg.

Der Industriegürtel Schottlands und auch ein großes Schiffbauzentrum in Glasgow wurden ebenfalls hart von der Wirtschaftskrise getroffen. Millionen Arbeitslose standen zusammen mit ihren Familien mittellos in den Warteschlangen der Suppenküchen.

Laut einem Bericht der Regierung aus Mitte der 1930er Jahre wurde geschätzt, dass rund 25 Prozent der britischen Bevölkerung am Existenzminimum lebten. Krankheiten wie Skorbut, Rachitis und Tuberkulose breiteten sich aus.

In seinem Buch The Road to Wigan Pier beschrieb George Orwell das Leben der Arbeitslosen im Norden Englands während der Depression: „Und so riskieren jeden Nachmittag mehrere hundert Männer ihren Hals, und mehrere hundert Frauen scharren im Dreck – und alles für einen halben Zentner schlechter Kohle, Wert neun Pence.“

Großbritanniens Schulden betrugen 180 Prozent des BIP, weshalb eine Erholung fast unmöglich war. Ab 1936 begann Großbritannien massiv aufzurüsten, was zunächst zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 1,5 Millionen führte.

Die Erholung wurde im Januar 1938 unterbrochen, als die Quote wieder auf 1,81 Millionen kletterte. Im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs 1939 stellte sich die Rüstungsindustrie Großbritanniens jedoch auf einen „totalen Krieg“ ein, wie Economics Help schreibt, was letztendlich zu einer Vollbeschäftigung und einer Überwindung der Wirtschaftskrise in Großbritannien führte.

Deutschland

Der Börsencrash in New York traf besonders die deutsche Wirtschaft sehr schnell, da amerikanische Investoren rasch ihre Gelder abzogen, die seit Beginn der Weimarer Republik großzügig ins Land getragen worden waren.

Auch vor dem Crash hatten US-Investoren bereits Geld aus Europa abgezogen, um es in die zu dieser Zeit noch boomenden US-Aktien zu stecken. Nach dem Crash beschleunigte sich der Geldabfluss in die USA jedoch noch weiter.

Die Folge waren Massenentlassungen und Insolvenzen deutscher Firmen. Die zwei Jahre zuvor eingeführte Arbeitslosenversicherung geriet massiv unter Druck. 1930 zerbrach die deutsche Regierung aufgrund der rasant steigenden Arbeitslosigkeit und der Frage nach der Finanzierung der vielen Arbeitslosen.

Die Regelung zu den Reparationszahlungen wurde überarbeitet (Young-Plan), Deutschland sollte dafür von nun an nicht mehr auf Kredite zurückgreifen dürfen, sondern nur noch auf vorhandene Guthaben. Steuereinnahmen brachen weg, trotzdem musste Geld aufgetrieben werden, um es den Besatzern im Ausland zu überweisen.

Der sogenannte Hungerkanzler Brüning führte blutige Sparmaßnahmen ein, allerlei Steuern und Versicherungsbeiträge wurden erhöht, neue Steuern eingeführt und Löhne sowie die Unterstützung für Arbeitslose dramatisch gekürzt.

Vor allem Familien, in denen beide Eltern arbeiten, waren von Kündigungen betroffen (Kampagne gegen Doppelverdiener). Nach der verheerenden Hyperinflation im Jahr 1923 setzte Brüning auf eine Stärkung der Währung und daraus resultierenden Sparmaßnahmen.

Der Widerstand aus der Bevölkerung war schwach, Gewerkschaften schlecht organisiert, vor allem die SPD versuchte, die Bevölkerung zu beruhigen. Die Unterstützung für Arbeitslose war auf ein Jahr beschränkt. Die Gemeinden gab den Arbeitslosen zwar Unterstützung, jedoch unter der Auflage, das Geld später wieder zurückzuzahlen.

Alternativ konnte man an der sogenannten „Notstandsarbeit“ teilnehmen, was Tätigen auf Friedhöfen, in der Stadtreinigung oder im Straßenbau umfasste. All diese Maßnahmen konnten den Zusammenbruch der Wirtschaft jedoch nicht stoppen.

Im Jahr 1931 brachen zahlreiche Banken zusammen, was eine Finanzkrise auslöste und viele Menschen um ihren Besitz brachte. Deutschland war praktisch bankrott. Dies hatte wiederum enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft im Ausland, da Deutschland einer der größten Kreditnehmer der Welt war und durch die Zahlungsunfähigkeit kein Geld mehr an die ausländischen Investoren zurückfloss.

Eine Art Domino-Effekt war die Folge, ein Land nach dem anderen hörte auf, ausländische Investoren zu bezahlen, die sogenannte „Abschottungspolitik“ begann. Dies wiederum ließ die deutschen Exporte zusammenbrechen, worauf die deutsche Regierung mit Kampagnen für den Erwerb deutscher Produkte begann.

Die Regierung führte die radikalen Kürzungen am Arbeitsmarkt fort, Unternehmen kürzten die Löhne auf Grundlage einer Notverordnung um bis zu 50 Prozent. Die Tarifverordnungen der Gewerkschaften waren damit praktisch außer Kraft gesetzt.

70.000 Konkurse wurden registriert, 6 Millionen Menschen waren offiziell arbeitslos gemeldet, große Teile der Bevölkerung verelendeten. Zahlreiche Menschen wurden zu Wanderarbeitern oder obdachlos, im Jahr 1932 wurden 500.000 dauerhaft Obdachlose gezählt.

In den Obdachlosenheimen und Asylen ging der Platz aus, sodass die Betreiber Gegenleistungen in Form von Tätigkeiten wie Schneeschippen, Steine klopfen oder öffentlichen Reinigungsarbeiten verlangten.

Linke und rechte Parteien erfreuten sich aufgrund der Machtlosigkeit der Regierung und der entsetzlichen Not der Menschen immer größerer Beliebtheit. Im Mai 1932 brach die Regierung Brünings zusammen, Nachfolger wurde Franz von Papenburg.

Dieser machte, ähnlich wie sein Vorgänger, die deutschen Reparationszahlungen für die Wirtschaftskrise verantwortlich. Während der Konferenz von Lausanne am 6. Juli 1932 bot er der französischen Regierung einen Aufbau Europas, eine Zollunion und ein wirtschaftliches Näherrücken an den Westen an.

Zudem schlug er eine militärische Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland vor. Im Gegenzug forderte die deutsche Regierung eine Streichung des Kriegsschuld-Artikels 231 des Versailler Vertrages. Dies lehnten die Alliierten jedoch ab.

Ein Zusammenhang zwischen der Großen Depression und den Reparationszahlungen wird bis heute von vielen Ökonomen und Wirtschaftshistorikern bestätigt mit der Begründung, dass die Reparationen Zahlungen ohne Gegenwert und damit nur eine gigantische Umverteilung darstellten, was für Verzerrungen in der Weltwirtschaft sorgte.

Etwa der berühmte britische Ökonom John Maynard Keynes warnte bereits unmittelbar nach Unterzeichnung der Versailler Verträge vor negativen Folgen für die Weltwirtschaft. Nach zähen Verhandlungen vereinbarte man ein Ende der Reparationszahlungen gegen eine Abschlusszahlung in Höhe von 3 Milliarden Goldmark.

Da sich die USA jedoch nicht an den Verhandlungen beteiligten, ratifizierte keine der Parteien die Vereinbarung. Dennoch stellte dies faktisch das Ende der sogenannten Reparationsfrage dar. Anfang 1933 schien noch kein Ende der Wirtschaftskrise in Sicht.

Die im Januar neu gewählte Regierung erreichte durch zahlreiche Reformen einen Konjunkturaufschwung, die Menschen hatten wieder zu essen und der Reichsarbeitsdienst bot Beschäftigung für viele bis dato Arbeitslose.

Die durch die Vorgängerregierung Papenburg beendeten Reparationszahlungen sowie die extremen Lohnkürzungen der vergangenen Jahre spielten der neuen Regierung dabei finanziell in die Hände. Zudem wurde eine neue Wirtschaftspolitik eingeführt, die die Vollbeschäftigung und den Bau neuer öffentlicher Gebäude, Bewässerungsanlagen, Bahnlinien und Straßen zum Ziel hatte.

Da insbesondere Frankreich während der Weimarer Republik mehrfach gegen die Auflagen der Versailler Friedensverträge verstoßen hatte (bspw. Besetzung des Ruhrgebiets), betrachtete die neue Regierung diese als hinfällig und baute die Rüstungsindustrie wieder auf. Innerhalb eines Jahrzehnts sollte die deutsche Wirtschaft wieder vollständig hergestellt werden, so das erklärte Ziel.

Deutschland stieg im Laufe der 1930er Jahre zum drittgrößten Autoproduzenten der Welt auf. Zwischen 1933 und 1938 stieg die Produktion aufgrund von steuerlichen Begünstigungen beim Kauf von Neuwagen und neuen Innovationen um etwa 40 Prozent pro Jahr.

Ähnlich wie Großbritannien ließ auch Deutschland amerikanische Investoren ins Land, wodurch Ford und GM (Opel) stark vertreten waren. Deutschland war die erste große Volkswirtschaft, in der die Wirtschaftskrise frühzeitig beendet war.

Frankreich

Etwas anders und verzögert verlief es in Frankreich, da die französische Wirtschaft nicht in solchem Ausmaß von US-Investitionen abhing. Im Jahr 1933 machte sich die Wirtschaftskrise in Frankreich erstmals richtig bemerkbar, als die Exporte dramatisch zurückgingen.

Vor allem aufgrund der plötzlichen Abwertung des US-Dollars um rund 40 Prozent, was die Exporte der US-Autobauer ankurbelte. Aufgrund des rückläufigen Welthandels brach die Nachfrage nach französischen Produkten wie Wein oder Käse weg, weshalb die Landwirtschaft in Knie ging.

Da es keine Arbeitslosenversicherung wie in Deutschland gab, wurden sehr viele Menschen aus diesem Sektor obdachlos und hausten als Bettler auf den Straßen. Auch hier begann die Regierung sich international abzuschotten. Sie startete Kampagnen, um die Bürger dazu zu bewegen, französische Produkte zu kaufen und appellierte an den Nationalstolz der Franzosen.

An der wachsenden Arbeitslosigkeit seien die Waren aus dem Ausland schuld. Man solle etwa keine deutsche oder tschechische, sondern nur noch französische Mode erwerben, ausländische Produkte zu kaufen wurde als „empörend“ dargestellt.

Klassischer Protektionismus zum Schutz der Bauern und Arbeiter. Durch den wegbrechenden Export brach Frankreichs schon damals große Automobilindustrie zusammen. Die damalige Luxusmarke Citroen ging fast bankrott.

Renault setzte auf günstige, praktische Autos für die breite Masse und führte Kurzarbeit ein. Statt Massenentlassungen fuhr der Konzern die Entwicklung neuer Produkte hoch und erweiterte das Sortiment auf innovative, landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Anders als in Deutschland organisierten die Gewerkschaften in Frankreich Massenproteste gegen die Verschlechterung der Situation.

In Frankreich war es fast schon an der Tagesordnung, die Regierung zu stürzen. Zwischen 1875 und 1940 bildete sich insgesamt 100 Mal eine neue Regierung. Allein zwischen 1932 und 1934 sieben Mal. Die demokratische System blieb hier jedoch bestehen und erlebte einen Linksruck.

Durch den Wegfall der Exporte brachen zahlreiche Autohersteller in Frankreich bis auf Citroen, Peugeot und Renault weitgehend zusammen. Ausländische Investoren lehnte man hingegen ab. Durch die Abschottung konnte die Konkurrenz aus Deutschland und Großbritannien die französische Autoindustrie letztlich überholen.

Im Jahr 1936 gab Frankreich neben der Schweiz als letztes Land Europas den Goldstandard auf und wertete die Währung massiv ab. In den Jahren 1937 und 1938 wertete der Franc weitere Male ab. Bis 1939 um insgesamt 57 Prozent.

Die Produktivität stagnierte und die Preise erhöhten sich um 40 Prozent. Die Stahlproduktion schrumpfte um 40 Prozent, Aluminium um 50 Prozent, der Wohnungsbau um 50 Prozent, die Automobilherstellung um 35 Prozent. Importe sanken um 60 Prozent, die Exporte sogar um 70 Prozent.

Unternehmen aus allen Branchen, hauptsächlich Transportfirmen und Banken, gingen pleite. Der Staat bewahrte einige systemrelevante Banken mittels Steuergeldern vor dem Zusammenbruch. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs hatte die französische Wirtschaft noch immer nicht das Niveau aus 1930 erreicht und siechte weiter dahin.

Nach der Besetzung Frankreichs durch Deutschland im Jahr 1940 war Berlin bemüht, die Wirtschaft des Landes wieder herzustellen und vergab großzügig Aufträge an die französische Industrie. Der Hintergedanke der Deutschen war, die europäische Wirtschaft zu einem funktionierenden Großwirtschaftsraum umzubauen.

Bis April 1941 erhielten französische Firmen Aufträge im Wert von 1,5 Milliarden Reichsmark. Im Herbst 1942 waren es über vier Milliarden Reichsmark. Renault verfünffachte in diesem Zeitraum den Absatz, die französische Weinwirtschaft erlebte einen gigantischen Aufschwung. Die Anzahl der Arbeitslosen reduzierte sich bis 1942 auf 125.000 und bis 1944 auf null. Vollbeschäftigung. Die Wirtschaftskrise war damit überstanden.

Italien

Die italienische Wirtschaft schwächelte bereits seit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Italiens Regierung beschloss in den 1920ern, die Macht der Gewerkschaften zu beschneiden und damit die Arbeiter unter die Kontrolle der Regierung zu stellen. Um den Binnenmarkt zu stärken erhob Mussolini hohe Importzölle auf Konsumgüter und Lebensmittel.

Dies wurde in solchem Ausmaß betrieben, dass Italien praktisch autark wurde und nicht mehr auf ausländische Güter angewiesen war. Landwirte profitierten von großen Getreideflächen und erzielten gute Preise für ihre produzierten Waren. Allerdings bereiteten die dadurch gestiegenen Brotpreise der unteren Bevölkerungsschicht zeitweise erhebliche Schwierigkeiten.

In Italien beeinflusste die Wirtschaftskrise insbesondere politische und wirtschaftliche Aspekte. Das Land wurde von der Großen Depression hart getroffen. Mussolini versprach die Arbeitslosigkeit zu beenden und legte entsprechende Reformideen vor. Nach dem Wallstreet-Crash gingen viele Branchen in Italien pleite, welche die Banken dann billig aufkauften.

Infolge des Konkurses der österreichischen Kreditanstalt im Jahr 1931 gingen jedoch auch viele italienische Banken pleite. Dies hatte wiederum zahlreiche staatliche Interventionen zur Folge. Nach dem Bankrott der Banco di Milano, der Credito Italiano und der Banca Commerciale rief Rom einen Rettungsfonds in Höhe von 500 Millionen Lire ins Leben.

Zudem stellte die Regierung 5,5 Milliarden Lire in Form von Obligationen bereit, die in einem Zeitraum von zehn Jahren an die Privatwirtschaft verliehen werden sollten. Mussolini reagierte nach dem Zusammenbruch an der Wallstreet extrem schnell.

Er startete große Straßen- und Wohnungsbauprogramme, was eine Menge an Arbeitskraft benötigte und die Menschen wieder in Lohn und Brot brachte. Die Regierung verstaatlichte zahlreiche Großbanken, welche bedeutende industrielle Wertpapiere hielten.

Sie bildete Gremien, bestehend aus Vertretern von Politik und Wirtschaft. Dort wurde beispielsweise über Löhne und Preise verhandelt. Unternehmen hatten zudem den Auftrag, den Wünschen der Regierung und der Bevölkerung Italiens zu entsprechen.

Diese „Partnerschaft“ wurde als Korporatismus bekannt und führte wahrscheinlich dazu, dass Italiens Regierung eine der wenigen in Europa war, die die weltweite Wirtschaftskrise unbeschadet überstanden.

Der Korporatismus hatte sich auch zum Ziel gesetzt, den konfliktreichen kommunistischen und sozialistischen Klassenkampf zu beenden und friedliche Verhandlungen zu ermöglichen. Rom teilte die italienische Wirtschaft in 22 Korporationen auf, die später alle in der Camera dei Fasci e delle Corporazioni („Kammer der Verbände und Innungen“) vertreten waren.

Ihren Höhepunkt erreichte die Wirtschaftskrise in Italien im Jahr 1932. Im Januar 1933 gründete die Regierung das Institut für industriellen Wiederaufbau. Dieses entriss den Großbanken die Kontrolle über verschiedene Unternehmen und schuf in Italien den zweitgrößten, in staatlicher Hand befindlichen industriellen Sektor Europas – nach der Sowjetunion.

Das Institut hatte die Aufgabe, die Wirtschaft zu restrukturieren, zu modernisieren und zu rationalisieren. Italiens System erfreute sich aufgrund des rasch einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwungs großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Der Faschismus wurde als „Sofortlösung“ für wirtschaftliche Probleme angesehen.

Japan

Im Gegensatz zu Großbritannien entwickelte sich die japanische Wirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg sehr gut. Japan nutzte den britischen Wirtschaftseinbruch in den 1920er Jahren und übernahm jene Märkte, die in den Vorkriegsjahren britisch dominiert waren.

Auch die politischen Parteien erlebten zu dieser Zeit einen Aufschwung. Bisher hatten die Berater des Kaisers den Premierminister ernannt, doch änderte sich dies nach dem Krieg. In den 1920ern übertrug der Kaiser die Wahl des Premierministers auf das japanische Parlament. Damit wollte die Regierung die politische Meinung der Bürger ergründen.

Zu den politischen Veränderungen in den 1920ern zählte unter anderem die Wahlbeteiligung aller Männer über 25 Jahre. Ebenso die Einführung einer nationalen Krankenversicherung sowie die Abschaffung bestimmter Beschränkungen der Gewerkschaft.

Der Aufschwung hielt jedoch nicht lange an. Japan, ein Inselstaat mit wenigen natürlichen Ressourcen, stützte sich auf den Außenhandel. Als die Weltwirtschaftskrise Anfang der dreißiger Jahre die Welt erfasste, importierte das Ausland keine japanischen Güter mehr, wie etwa Seide.

Der Wert der japanischen Exporte brach zwischen 1929 und 1931 massiv ein. Viele Menschen machten die Regierung für den wirtschaftlichen Kahlschlag verantwortlich. Nachdem Japan sich dazu bereit erklärt hatte, seine Flotte auf der Londoner Marinekonferenz 1930 sehr klein zu halten, hatten Militärs und Nationalisten genug.

Nach dem Rücktritt des Premierministers und der Ermordung ranghoher Militärs durch die Armee organisierte das Militär eine Militärregierung. Die militärische Übernahme lief gewaltlos ab. Japans Verfassung und der Haushalt blieben bestehen.

Doch ähnelte Japan in den dreißiger Jahren einem totalitären Staat, den allerdings eine Gruppe verschiedener Anführer regierten, statt ein einzelner Diktator. Man verhaftete Kritiker der Regierung. In den Schulen lehrte man den bedingungslosen Gehorsam gegenüber dem Kaiser und der Regierung.

Ab 1934 wuchs die militärische Dominanz der Regierung weiter. Statt die Defizitausgaben zu reduzieren, führte die Regierung Preiskontrollen und Rationierungen ein. Diese reduzierten zwar die Inflation, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein Problem bleiben sollte. Beseitigen konnten sie diese jedoch nicht.

Der japanische Finanzminister Takahashi Korekiyo war der erste, der die keynesianische Wirtschaftspolitik umsetzte. Erstens durch enorme fiskalpolitische Impulse, die eine starke Erhöhung des Haushaltsdefizits mit sich brachten. Und zweitens durch die Abwertung der Währung. Spätere ökonometrische Studien haben den fiskalischen Stimulus jedoch nicht als besonders effektiv identifiziert.

Durch die Erhöhung der Ausgaben verdoppelte sich Japans Industrieproduktion im Verlauf der 1930er Jahre. 1929 waren die größten Firmen in Japan noch von der Leichtindustrie dominiert, insbesondere von Textilfirmen. Viele japanische Autohersteller wie Toyota haben ihre Wurzeln in der Textilindustrie.

Bis 1940 verdrängte die Schwerindustrie die Leichtindustrie. Bereits im Jahr 1933 war die Wirtschaftskrise in Japan, ähnlich wie in Deutschland oder Italien, weitgehend überstanden.

Quellenangaben anzeigen
80. Jahrestag des „Schwarzen Freitag“ (Arte-Doku), Börsenkrach an der Wall Street (HTI Productions), Citroenfahrer.de, Europa zwischen den Weltkriegen (Horst Möller, 1998), Wirtschaftliche ZusammenarbeitGreat Depression in the United KingdomRationing in the United KingdomThe UK economy in the 1930s, prezi.com
');