UK: 12% höhere Einkommen für Konzernbosse


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Während sich viele britische Arbeitnehmer Geld borgen müssen, um über die Runden zu kommen und über sinkende Reallöhne klagen, haben sich britische Konzernbosse und Vorstände großer Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr ein Einkommensplus von durchschnittlich 12% genehmigt.

Verdienen trotz Krise immer mehr:
Chefs und Vorstände britischer Großkonzerne

Wie vor einigen Tagen berichtet, leihen sich männliche Arbeitnehmer in Großbritannien jeden Monat durchschnittlich 381 Pfund, um über die Runden zu kommen. Weibliche Pendants geben pro Monat im Schnitt „nur“ 100 Pfund pro Monat mehr aus, als sie einnehmen. Vor allem jüngere Briten leiden infolge der Krise unter einem rapide fallenden Lebensstandard. Das alles trifft auf die breite Masse der britischen Bevölkerung zu, nicht aber auf die Konzernbosse.

Diese haben sich im Vergleich zum letzten Geschäftsjahr nämlich ein sattes Einkommensplus von 12% genehmigt – über viermal so viel, wie es bei anderen Arbeitnehmern der Fall ist. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Denkfabrik High Pay Centre. Das durchschnittliche Entgelt britischer Vorstände hat sich der Studie zufolge im vergangenen Jahrzehnt verdreifacht. Die tobende Bankenkrise, die Rezession, die Sparmaßnahmen und die öffentliche Wut über horrende Bonuszahlungen haben offenbar überhaupt nichts bewirkt. Entgegen der Beteuerungen der britischen Regierung können sich britische Vorstände vor den zuflatternden Millionen kaum retten und schrumpfen ihre Unternehmen auf Kosten der Arbeitnehmer „gesund“.

„Es gab keine deutliche Veränderung in der Kultur der Vorstandsetagen und keinerlei Einsicht, dass diese Einkommen inakzeptabel sind“, sagte Deborah Hargreaves, Direktorin des High Pay Centres. „Die Konzernchefs Chefs hoffen, dass ihre hohen Bonuszahlungen und die riesigen Einkommen übermitteln, dass die Bankenkrise vorbei ist.“ Etwa die Vorstände der im FTSE 100 Index gelisteten Unternehmen verdienen im Schnitt 4 Millionen Pfund pro Jahr und durften sich sogar um eine Erhöhung ihrer Einkommen von 27 Prozent im laufenden Geschäftsjahr freuen.

In Großbritannien hat sich die Zahl der 18 bis 24-Jährigen, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos sind, zwischen den Jahren 2000 und 2012 um 874 Prozent erhöht, so eine Studie des Trades Union Congress (TUC). Laut britischen Medien stehen „den Bürgern“ Jahrzehnte schmerzhafter Sparmaßnahmen bevor.

7 Kommentare

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  2. durchschnittlich 4 mio pfund im jahr verdienen die? wie viel milch muss ein sehr viel wichtigerer bauer dafür aus seinen kühen pumpen?

  3. kein Neid, kein Mitleid!
    noch haben Zuviele zuviel zu fressen und zu verlieren. Dass es in UK eine Menge Potenzial für Veränderungen gibt, zeigt die Vergangenheit. Erst wenn nicht nur die Commenwealth-Sklaven hungern und dürsten, sondern auch die ersten Kolonialisten beginnen Scheiße zu fressen und Themsewasser saufen zu müssen, wird sich was tun in UK. Dann wird es richtig rund gehen auf der Insel. Am besten wäre, die EU würde sie als exterritorial erklären und als Getto betreiben. Genug Wasser drumrum ist ja. Achja, ob´s an der Sprache liegt, dass aller Schwachsinn dort ausgekeckt wird, weil die Sprache so rudimentär ist, dass man schier verzweifeln muß, weil man sich nicht so schön wie im Denker- und Dichter-Deutsch asudrücken kann. Ich glaube schon. Englisch klingt so wie Endlich und führt im Vergleich zu Deutsch in die Verblödung, wird ja auch immer mehr zur GEschäftssprache, damit´s sogar die Ignoranten und Nieten in Nadelstreifen sprechen können. Von verstehen will ich garnicht erst reden, das tun die sowieso nicht. Die verstehen nur das Rascheln von Altpapiertextilien, schon mal ausprobiert?

  4. Moral und Ethik wird von der Spitze also so vorgelebt. Fragt sich, wie lange es geht, bis die Sachbearbeiter ihre Grosskonzerne bestehlen und ausrauben. Ob dann die Managerlöhne dann noch lange weiter steigen????

  5. Keine Ahnung, wer das genau geschrieben hat (nicht Kurt Tucholsky), passt aber auch in diesen Kontext und beschreibt die Krise der 1930er Jahre:

    Wenn die Börsenkurse fallen,
    regt sich Kummer fast bei allen,
    aber manche blühen auf:
    Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

    Keck verhökern diese Knaben
    Dinge, die sie gar nicht haben,
    treten selbst den Absturz los,
    den sie brauchen – echt famos!

    Leichter noch bei solchen Taten
    tun sie sich mit Derivaten:
    Wenn Papier den Wert frisiert,
    wird die Wirkung potenziert.

    Wenn in Folge Banken krachen,
    haben Sparer nichts zu lachen,
    und die Hypothek aufs Haus
    heißt, Bewohner müssen raus.

    Trifft’s hingegen große Banken,
    kommt die ganze Welt ins Wanken –
    auch die Spekulantenbrut
    zittert jetzt um Hab und Gut!

    Soll man das System gefährden?
    Da muss eingeschritten werden:
    Der Gewinn, der bleibt privat,
    die Verluste kauft der Staat.

    Dazu braucht der Staat Kredite,
    und das bringt erneut Profite,
    hat man doch in jenem Land
    die Regierung in der Hand.

    Für die Zechen dieser Frechen
    hat der Kleine Mann zu blechen
    und – das ist das Feine ja –
    nicht nur in Amerika!

    Und wenn Kurse wieder steigen,
    fängt von vorne an der Reigen –
    ist halt Umverteilung pur,
    stets in eine Richtung nur.

    Aber sollten sich die Massen
    das mal nimmer bieten lassen,
    ist der Ausweg längst bedacht:
    Dann wird bisschen Krieg gemacht.

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