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11.07.1995: Massaker von Srebrenica


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Am 11. Juli 1995 verübten Serben und Bosnier das „Massaker von Srebrenica“ und töteten 8.000 muslimische Flüchtlinge in der bosnischen Gemeinde. Allerdings gibt es mindestens zwei Versionen der Geschichte.

Massaker von Srebrenica
Vereinte Nationen in Genf, Bild: Gegenfrage.com

An diesem Tag im Jahr 1995 begannen bosnische und serbische Einheiten (die Armee der Republika Srpska, die Polizei und serbische Paramilitärs) mit der Hinrichtung von rund 8.000 bosnischen Muslimen in der Gegend der bosnischen Stadt Srebrenica.

Stark kritisiert werden in diesem Zusammenhang die Vereinten Nationen, da diese dort 400 UN-Blauhelme stationiert und die Stadt zur Schutzzone erklärt hatten. Die serbischen Truppen griffen die Stadt trotz der UN-Präsenz am 06. Juli an.

Die Stadt wurde rasch erobert, die internationale Gemeinschaft zeigte keine nennenswerte Reaktion darauf. Am 10. Juli gaben die Blauhelme einige Warnschüsse ab, suchten aber offensichtlich nicht das Gefecht mit den serbischen Truppen.



Am Abend des 11. Juli 1995 wurden etwa 20.000 bis 25.000 bosnische Flüchtlinge aus Srebrenica in Potocari versammelt, um Schutz zu erhalten. Weitere wurden in benachbarten Fabriken untergebracht.

Serbische Kämpfer mischten sich unter die Flüchtlinge und setzten diese massiv unter Druck. Die Blauhelme wollten die Flüchtlinge in Bussen abtransportieren, was jedoch missglückte. Sie wurden zurückgedrängt, die Serben übernahmen das Lager samt Fahrzeugen, und transportierten die Flüchtlinge selbst ab.

Exekutionen der Flüchtlinge

Am 13. Juli begannen die Exekutionen der Flüchtlinge, diese dauerten mehrere Tage an. Die Opferzahl wird mit 8.000 angegeben, ein Großteil davon konnte aus Massengräbern geborgen und identifiziert werden. Da die Blauhelme das Massaker mitbekamen und beinahe widerstandslos duldeten, sprechen einige Kritiker von Beihilfe zu einem Kriegsverbrechen durch die Vereinten Nationen.

Später wurden CIA-Dokumente aus den 1990er-Jahren freigegeben, laut denen die USA, Großbritannien und Frankreich bereits sechs Wochen vor dem Massaker über die Situation in Srebrenica informiert waren. Zudem sei die Stadt absichtlich „geopfert“ worden, wie der britische Guardian die Dokumente zitiert.

Über Satellit hätten CIA-Agenten das Massaker „fast live“ am Bildschirm verfolgt. Die Gemeinde Srebrenica hatte im Jahr 1991 knapp 37.000 Einwohner, vier Jahre später war die Gegend praktisch verlassen. Heute leben dort rund 15.000 Menschen.

Genozid oder Racheakt?

Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag wie auch der Internationale Gerichtshof bezeichneten das Massaker als Genozid. Das Massaker von Srebrenica wurde jedoch lange Zeit dementiert.

Im Jahr 2006 veröffentlichte die staatliche Zeitung Novosti aus Belgrad einen Artikel, direkt aus der Feder des Chefredakteurs Ratko Dimitrovic. Darin hieß es, dass es Srebrenica keinen Genozid gab. Bei den getöteten Zivilisten habe es sich um einen Racheakt wegen muslimischer Gräueltaten an Serben gehandelt.

Auf der Seite der bosnischen Armee haben während des Jugoslawischen Bürgerkriegs Tausende Extremisten aus verschiedenen islamischen Ländern gekämpft, heißt es. Diese sollen schwere Verbrechen an der serbischen und kroatischen Zivilbevölkerung begangen haben.

Völlig andere Version der Geschichte

Es existieren jedoch auch Stimmen, von denen die Geschichte teilweise oder auch komplett angezweifelt wird. So erklärte der holländische Leutnant Jasper Verplanke am 17. August 1995 gegenüber der Zeitung Nieuwsblad, dass es überhaupt keinen Massenmord gegeben habe.

Es habe sich um eine friedliche Evakuierung in Zusammenarbeit niederländischer UN-Soldaten und serbischer Einheiten gehandelt. Dies sagte auch Thom Karremans, ein niederländischer General, vor dem UN-Tribunal in Den Haag, der seinerzeit in Potocari bei Srebrenica stationiert war.

Einige vermuten hinter dem Massaker von Srebrenica eine frei erfundene Geschichte, um die Serben zu „dämonisieren“ und eine „humanitäre Intervention“ gegen das Land zu rechtfertigen, wie es häufig vor US-Operationen stattfindet.

So schilderte etwa der frühere Polizeichef Srebrenicas, Hakija Meholić, von einem Treffen mit dem damaligen bosnischen Präsidenten Alija Izetbegović. Dabei soll Izetbegović gesagt haben, dass US-Präsident Bill Clinton bereits im Jahr 1993 vom Massaker von Srebrenica sprach.

Die USA würden nur dann in den Konflikt intervenieren, wenn die Serben mindestens 5.000 Menschen in Srebrenica töten, soll Clinton 1993 gesagt haben. Meholić bekräftigte diese Aussage in mehreren Interviews. Im Jahr 1999 gab Clinton den Angriffsbefehl und ließ Serbien bombardieren.

Viele der Opfer lebten später plötzlich wieder, sagt Buchautor

Ein weiterer Kritiker der offiziellen Version ist der Buchautor Alexander Dorin, der 2009 das Buch „Srebrenica“ bei dem Ahriman-Verlag GmbH veröffentlichte. Dieser recherchierte, dass mindestens 2.000 der in Srebrenica getöteten Zivilisten bei Gefechten mit serbischen Truppen ums Leben kamen.

Weitere 3.000 der hingerichteten Zivilisten aus Srebrenica tauchten 1996 auf Wählerlisten auf. In den nach dem Massaker gefundenen Massengräbern seien 2.000 Menschen in einem Umkreis von 50 Kilometern gefunden worden, die keine Exekutionsverletzungen aufwiesen.

Die DNA-Analysen von 6.000 Opfern hält Dorin für Fälschungen, da diese von einem Unternehmen durchgeführt wurden, welches von US-Präsident Bill Clinton gegründet wurde. Augenzeugen des Massakers hält der Autor aufgrund widersprüchlicher Aussagen für Schauspieler. Im Jahr 2015 wurde Dorin in der Schweiz verhaftet, Polizisten verwüsteten und beschädigten seine Wohnung erheblich.

Auch Edward S. Herman, Professor für Finanzwirtschaft an der Universität von Pennsylvania/USA, äußerte mehrfach seine Zweifel an der offiziellen Darstellung. Er ist Autor einer 200 Seiten umfassenden Studie mit dem Titel „Srebrenica and the Politics of War Crimes“.

Diese verfasste er gemeinsam mit den Co-Autoren George Bogdanich (Dokumentarfilmer), dem New Yorker Autor George Szamuely, Michael Mandel, Professor für Internationales Recht an der Universität von Toronto, dem ehemaligen BBC-Reporter in Jugoslawien Jonathan Rooper sowie den Briten Tim Fenton und Philip Hammond (seit 2011 britischer Verteidigungs-, Außen- und Finanzminister bzw. Schatzkanzler).

Quellenangaben anzeigen
guardian, presstv, marbec14, einarschlereth
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