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15.12.1945: USA verbieten Shinto-Religion in Japan


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Am 15. Dezember 1945 verboten die USA die Shinto-Religion in Japan. Der Shintoismus vermittelte den Japanern einen göttlichen Ursprung ihres Kaisers.

Japan Shinto-Religion
Japan Shinto-Religion, Bild: Gegenfrage.com, Flaggen gemeinfrei

An diesem Tag im Jahr 1945 verbot General Douglas MacArthur als Oberbefehlshaber der alliierten Mächte im Pazifik den Shintoismus als etablierte Religion Japans. Das Shinto-System beinhaltete den Glauben, dass der Kaiser, in diesem Fall Hirohito, göttlichen Ursprungs war.

Am 02. September 1945 unterzeichnete MacArthur an Bord der USS Missouri in der Bucht von Tokio die japanische Kapitulation im Namen der siegreichen Alliierten. Vor den wirtschaftlichen und politischen Reformen, die die Alliierten für die Zukunft Japans beschlossen hatten, musste das Land entmilitarisiert werden.



Der erste Schritt des Reformplans beinhaltete die Demobilisierung der japanischen Streitkräfte und die Rückkehr aller Truppen aus dem Ausland. Japan hatte eine lange Geschichte, in der seine Außenpolitik vom Militär dominiert wurde.

Shintoismus als japanische Nationalreligion

Dies wurde etwa durch den gescheiterten Versuch von Premierminister Fumimaro Konoye deutlich, der seine Regierung zu reformieren versuchte und von Offizier Hideki Tojo praktisch aus der Macht gedrängt wurde. Schritt zwei war der Abbau des Shintoismus als japanische Nationalreligion.

Die alliierten Mächte glaubten, dass ernsthafte demokratische Reformen und eine verfassungsmäßige Regierungsform nicht in Kraft gesetzt werden konnten, solange das japanische Volk den Kaiser als seine höchste Autorität ansah. Hirohito war gezwungen, auf seinen göttlichen Status zu verzichten. Seine Macht wurde stark eingeschränkt und er wurde zu kaum mehr als einer Galionsfigur reduziert.

Und nicht nur Religion, sondern sogar Schulungen über Ethik und Macht, die die traditionellen religiösen und moralischen Pflichten der japanischen Bevölkerung beeinflussten, wurden im Zuge einer stärkeren Dezentralisierung des Kaisers entfernt.

2 Kommentare

  1. Interessanter historischer Hinweis, im Zusammenhang mit der heute sakrosankten Religionsfreiheit. Eine zutiefst religiöse Siegermacht verbietet den Besiegten ihre Religion. Man stelle sich vor ein weitgehend säkularer Staat würde heute die Ausübung einer „feindlichen“ Religion verbieten. Zum Beispiel die Bundesregierung würde Moscheen und Koranschulen schließen im Namen demokratischer Reformen. Was 1945 möglich war ist heute undenkbar. Wieso eigentlich?

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