Saudi-Arabien: Zahl der Enthauptungen auf 20-Jahreshoch


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Die Anzahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien befindet sich heute auf einem 20-Jahreshoch: Insgesamt 151 Menschen wurden im laufenden Jahr im Königreich hingerichtet, darunter 71 Ausländer.

"Obama meets King Abdullah July 2014" by US Embassy Riyadh - facebook. Licensed under Public Domain via Commons.
Obama meets King Abdullah July 2014“ by – . Licensed under Public Domain via Commons.

Mindestens 151 Menschen wurden in in diesem Jahr in Saudi-Arabien hingerichtet, der höchste Wert in den letzten 20 Jahren, schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. In einer Erklärung vom Montag gaben saudische Behörden an, durchschnittlich an jedem zweiten Tag eine Menschen hinzurichten. Unter den 151 Getöteten befanden sich 71 Personen, die keine saudischen Staatsangehörigen waren.

Meist handelte es sich dabei um schlecht über die saudische Rechtslage aufgeklärte Wanderarbeiter aus Entwicklungsländern. Im gesamten vergangenen Jahr waren es „nur“ 90 Hinrichtungen, dieses Jahr schnellte der Wert damit um 68 Prozent in die Höhe. Das letzte Mal wurden im Jahr 1995 insgesamt 192 Menschen hingerichtet, laut offiziellen Zahlen. Bemerkenswert ist auch, dass etwa die Hälfte der diesjährigen Hinrichtungen nicht aufgrund „schwerster Verbrechen“, also vorsätzliche Tötungen, durchgeführt wurden, wie es nach internationalen Menschenrechtsnormen vorgesehen ist.

Laut Gesetz in Saudi-Arabien werden neben Mord auch die Abkehr vom Islam, Drogenhandel, bewaffneter Raub, Hochverrat, Ehebruch, Entführung, Hexerei und Vergewaltigung mit dem Tode bestraft. Die übliche Hinrichtungsart ist die Enthauptung durch das Schwert auf einem öffentlichen Platz. Saudi-Arabien hat kein Gesetzbuch und keinen geregelten Strafprozess. Die Polizei ermittelt nach einer Verhaftung die Schuld oder Unschuld des Festgenommenen, nicht selten unter Folter, von dort aus geht es direkt zum Richter.

Dieser spricht sein Urteil in den meisten Fällen auf Grundlage der Scharia. Wird die Todesstrafe verhängt, wird das Urteil dem König und einigen hohen Behörden zur Bestätigung vorgelegt. Die Opfer selbst oder deren Angehörige haben die Möglichkeit, den Tätern zu vergeben, wodurch die Todesstrafe abgewendet werden kann. Hier gibt es einen Bericht mit Video über eine öffentliche Enthauptung in Saudi-Arabien: Anti Media (Achtung, sehr verstörender Clip).

2 Comments

  1. Nun, der Enthauptung geht ein Gesetzesbruch, eine Anklage und ein Gerichtsverfahren voraus. Ich persönlich halte die Todessrafe für zu human.

    Die Amis ersparen sich das ganze Vorgeplänkel, dort vollstrecken die Polizeibeamten das Urteil sofort und sogar ohne das eine Straftat vorlag. Sie erreichen damit auch weit höhere Zahlen. Schau hier :

    http://killedbypolice.net/

    Dazu hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International aber keine Meldung, oder? Kein Wunder!

    http://de.sott.net/article/17500-Amnesty-International-Menschenrechtsorganisation-Irrtum-Die-manipulative-Rolle-von-Amnesty-um-Kriege-Putsche-und-Chaos-zu-schuren-Warum

  2. Werbelink:



  3. Raub, Hochverrat, Ehebruch, Entführung, Hexerei und Vergewaltigung mit dem Tode bestraft.
    Na da haben unsere Politiker aber Glück, also Gauk Seehofer und die anderen Spezies sollten um das Land einen großen Bogen machen. Aber auch „Wirtschaftsweise“ „Analysten“ und die ganzen anderen Karten und Kaffeesatzleser schwebten ständig in lebensgefahr.

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