Wells Fargo-Chefin nimmt 124,6 Millionen Dollar mit in den Ruhestand


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Wells Fargos Community Banking-Chefin Carrie Tolstedt geht in den Ruhestand und erhält dafür 124,6 Millionen Dollar in Form von Cash, Aktien und Optionen. Die Bank wurde unter der Leitung Tolstedts mit Milliardensummen aus der Steuerkasse gestützt und drehte ab 2011 Hunderttausenden Kunden ohne deren Wissen Kreditkarten und Bankkonten an, wofür das Institut zu einer Strafe in Höhe von 185 Millionen Dollar verurteilt wurde.

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Bild: Wells Fargo Logo (gemeinfrei), US-Flagge (gemeinfrei)

Carrie Tolstedt, jahrelange Chefin der Großbank Wells Fargo im Bereich Community Banking, geht in den Ruhestand und nimmt einen bescheidenen Obolus in Höhe von 124,6 Millionen mit auf den Weg. Die Summe verteilt sich auf Cash, Aktien und Optionen. Zum Vergleich: Dieses Geschenk entspricht ca. 75 Prozent der Wirtschaftsleistung der Falklandinseln, meldet das berühmte US-amerikanische Magazin Fortune.

Die 56-jährige stand seit 2008 an der Führungsspitze des Unternehmens und gab ihren Rücktritt im Juli bekannt. Sie wird für ihre hohen „Cross Selling Ratios“ gelobt, welche laut Daily Mail zum Teil durch illegale Praktiken erfolgten. Grundsätzlich bedeutet Cross Selling, dass den Kunden mehr verkauft wird, als sie ursprünglich erwerben wollten. Wells Fargo hatte unter der Leitung Tolstedts seit 2011 mehr als zwei Millionen Bank- und Kreditkartenkonten und dazu Fake-Emailadressen für Kunden des Unternehmens angelegt.

Die Kunden hatten jedoch weder Konten noch Kreditkarten bestellt und klagten dagegen, weshalb die Bank im September 2016 insgesamt 185 Millionen Dollar Strafe bezahlen musste 5.300 Mitarbeiter entließ. Die unfreiwilligen Kunden erhielten eine Entschädigung von durchschnittlich 25 Dollar pro Kopf.



Zu Beginn der Finanzkrise wurde Wells Fargo mit Steuergeldern vor dem Zusammenbruch gerettet. Im Oktober 2008 erhielt die Bank 25 Milliarden Dollar. Der Hauptaktionär der Bank ist mit 9,93 Prozent das Unternehmen Berkshire Hathaway, welches von Warren Buffett und Bill Gates geleitet wird.

Quellen: usa today, dailymail, fortune

1 Kommentar

  1. Naja nichts neues also – wenn man nich mit dem Staat zusammenarbeitet und gleiches gemacht hätte, würde man halt einfach der Sparte Organisierte Kriminalität zugerechnet werden. Wenn staatliche Verbindungen und Großbanken exakt gleiches tun, bloß in wesentlich größerem Umfang, bekommt das ganze sogar eine staatstragende Funktion und sei insgesamt als positiv zu beurteilen.

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