Paul Krugman: "Griechenlands Ausstieg sehr realistisch"


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Paul Krugman glaubt, dass Griechenland kurz davor steht, die Währungsunion zu verlassen. Die von den anderen Mitgliedsstaaten auferlegten Sparmaßnahmen würden eine wirtschaftliche Erholung des Landes unmöglich machen. „Griechenland hat kaum noch andere Alternativen“.

Der Professor an der London School of Economics, Sachbuchautor und Träger des Wirtschaftsnobelpreises Paul Krugman ist der Auffassung, dass Griechenland kaum noch andere Möglichkeiten hat, als die Währungsunion zu verlassen.

Die Mitgliedschaft in der Eurozone sei für die Peripheriestaaten „bedauerlich“ und es bestehe eine extreme Gefahr, dass es für die Länder keinen einfachen Ausweg aus der aktuellen Situation  gebe. Zwar sei Strenge notwendig, doch seien die Sparmaßnahmen „sehr störend“. „Letztendlich kann darum die Entscheidung fallen, dass der Euro insgesamt ein Fehler war“, so Krugman. Diese Möglichkeit sei „sehr realistisch„.



Auch in Portugal sei die Lage dramatisch, so Krugman. Zwar befinde man sich dort noch nicht auf einem Level mit Griechenland und „mit etwas Glück wird dies auch nicht der Fall sein“. Dennoch sei es unwahrscheinlich, dass das Land sich vor 2013 an den freien Märkten refinanzieren könne.

Die (theoretischen) Renditen auf griechische Staatsanleihen schwanken derzeit zwischen 700% und 800%, zudem verliert die Finanzwelt allmählich das Vertrauen nicht nur in die sogenannten Peripheriestaaten, sondern in den ganzen alten Kontinent. So liegen die Kosten für Credit Default Swaps (CDS), Kreditausfallversicherungen auf Staatsanleihen, inzwischen neun Mal höher, als die Kosten für vergleichbare CDS auf amerikanische Bonds.

1 Comment

  1. Ich verstehe sowieso nicht, wieso sich die Griechen selbst zum Schuldsklaven machen, der bis in alle Ewigkeit Zinsen zahlen muß, wenn es auch anders geht: Raus aus dem Euro und den Gläubigern einen knallharten Schuldenschnitt diktiert. Dann hat die eigene Wirtschaft auch wieder eine Chance.

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