An diesem Tag
19.10.1960: Beginn der US-Sanktionen gegen Kuba


by

Am 19. Oktober 1960 begannen die Sanktionen der USA gegen Kuba. Die US-Regierung betrachtete das kommunistische Land als „Feindstaat“ und verhängte ein totales Handelsembargo.

Sanktionen USA Kuba
Sanktionen USA Kuba, Bild: Gegenfrage.com, Motiv: gemeinfrei

Seit dem Beginn der US-Sanktionen gegenüber Kuba am 19. Oktober 1960 hat das Land insgesamt 1,1 Billionen Dollar verloren, wie eine Untersuchung der Regierung in Havanna im Jahr 2015 ergab. Die Sanktionen hatten jedoch keinerlei politischen Nutzen. Das Land ist bis heute kommunistisch. Stattdessen sorgen sie seit jeher für Armut in der Bevölkerung.

Die Vereinigten Staaten sanktionieren Kuba seit 1960, um den Kommunismus im Zuge des Kalten Krieges zu bekämpfen. Der Karibikstaat ist bis heute kommunistisch und stützt sich auf die Lehren von Marx, Engels, Lenin und José Martí. Durch die Sanktionen hat das Land bis heute 1,1 Billionen Dollar verloren, laut einer Untersuchung der Regierung in Havanna.



Für die Berechnungen berücksichtigte man auch die Abwertung des Dollars gegenüber Gold. Der Bericht wurde unter der Leitung des kubanischen Vizeaußenministers Abelardo Moreno erstellt und den Vereinten Nationen vorgelegt. Politisch hatten die US-Sanktionen also überhaupt keinen Effekt. Sie sorgen lediglich seit über 50 Jahren für Armut in der kubanischen Bevölkerung.

Die Sanktionen sind bis heute in Kraft und richten sich gegen Kubas Banken und Unternehmen. Auch die Tourismusbranche leidet seit jeher unter den US-Sanktionen.  Zwei Milliarden Dollar sollen diesem Sektor durch das Embargo bis heute entgangen sein.

Sanktionen & Kriegsdrohungen

Ranghohe US-Politiker drohen dem Nachbarland immer wieder mit Militärschlägen. Im Jahr 2012 dachte etwa Newt Gingrich, ehemaliger Sprecher des Repräsentantenhauses und Präsidentschaftskandidat, laut über eine Invasion auf Kuba nach „im Falle eines Aufstands“. Und Aufstände werden bekanntermaßen nicht selten von Geheimdiensten inszeniert.

2014 hatte der damalige US-Präsident Barack Obama eine Verlängerung des Embargos gegen Kuba um ein weiteres Jahr unterzeichnet. Unter Berufung auf den sogenannten Trading with the Enemy Act aus dem Jahr 1917, der den Handel mit „politischen Feindstaaten“ einschränkt.

Im selben Jahr kündigte Obama nach über fünf Jahrzehnten der Feindseligkeiten eine „Normalisierung der Beziehungen“ an. Zwar existiere derzeit eine „Tauwetter-Atmosphäre“, sagte Kubas Staatschef Castro während eines UN-Gipfels im September 2015. Doch seien die Sanktionen unverändert in Kraft. Bislang gebe es nur Beteuerungen seitens der USA, keine Taten.

Im Jahr 2015 stimmten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen mit 191 zu 2 Stimmen für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Kuba. Nur die Vereinigten Staaten und Israel stimmten dagegen.

„Kuba braucht die USA für überhaupt nichts“

Nach einem Besuch des damaligen US-Präsidenten Barack Obama im Jahr 2016 schrieb Revolutionsführer Fidel Castro in einem Zeitungsartikel: „Kuba braucht das Imperium für überhaupt nichts“. Weiter schrieb er, Kuba könne seine Nahrung und andere materielle Dinge selbst herstellen.

Obama hatte während seines Kuba-Besuchs vorgeschlagen, „die Vergangenheit zu vergessen und in die Zukunft zu blicken.“ Fidel Castro empfand diesen Vorschlag angesichts der jahrzehntelangen wirtschaftlichen Blockade und der dadurch entstandenen Schäden in seinem Land als Frechheit.

Zudem versuchen die USA bis heute, Kuba auf verschiedene Weisen zu destabilisieren. So infiltrieren US-Behörden unter anderem die kubanische Musikszene, errichten Soziale Netzwerke und beeinflussen Künstler, damit sich diese gegen ihre Regierung auflehnen.

Demonstrationen am heutigen Jahrestag

Traditionell protestieren in Kubas Städten am heutigen Jahrestag der Sanktionen Studenten gegen die US-Blockade gegen das Land. In erster Linie organisieren Jugendgruppen, kubanische Universitäten und öffentliche Einrichtungen die Demonstrationen.

Auch Studentenvereinigungen und Organisationen aus anderen Teilen der Welt, etwa aus Argentinien, Ecuador oder auch Russland, veranstalten aus Solidarität Demonstrationen gegen die Wirtschaftssanktionen.

Kuba „nur“ Platz 2 auf der US-Sanktionsliste

Kuba belegt nur Platz 2 der am längsten durch die Vereinigten Staaten sanktionierten Länder. Platz 1 ist Nordkorea, hier wird bereits seit 1953 auf die Wirtschaft eingeprügelt. Und Platz 3 ist der Iran, dem man seit über 30 Jahren vorwirft, „kurz vor der Fertigstellung einer Atombombe“ zu sein.

Der Iran wird seit dem Sturz der US-unterstützten Diktatur unter Schah Mohammad Reza Pahlavi im Jahr 1979 (Islamische Revolution) sanktioniert. Im Zuge des Atomdeals hat US-Präsident Obama die Sanktionen zwar inzwischen gelockert. Doch geht das altbekannte Spiel unter dessen Amtsnachfolger Donald Trump anscheinend in die nächste Runde.

Quellenangaben anzeigen
rt, telesur, telesur, wikipedia
');