Philippinen lehnen „bescheuertes“ Pariser Klimaabkommen ab


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Der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte bezeichnete das Pariser Klimaabkommen als „bescheuert“ und lehnte sämtliche Verpflichtungen für sein Land ab. Die Unterschrift auf dem Vertrag sei nicht seine, zudem sei dieser ohnehin nur entworfen worden, um Schwellenländer in ihrer industriellen Entwicklung zu behindern.

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By King Rodriguez – Presidential Communications Operation Office, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50043216

Der neue Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, bezeichnete das Pariser Klimaabkommen und seine Anforderungen als „bescheuert“ und lehnte sämtliche Verpflichtungen für seine Nation ab. Es sei „entworfen worden, um uns zu ersticken“, eine Aussage, die auf der ganzen Welt für Aufsehen sorgt, wie der britische Guardian meldet. Nun bestehe außerdem die Gefahr, dass andere Länder diesem Beispiel folgen. Ein „Clexit“ stehe nun möglicherweise bevor, scherzt The New American.

Die heutigen Industriestaaten hätten in der Vergangenheit eine große Menge an Schadstoffen und Emissionen freigesetzt und stünden nun an der Spitze der Industrialisierung. Die Philippinen hätten diesen Status noch nicht erreicht und nun versuche man, die wirtschaftliche Entwicklung der Philippinen zu behindern. Auf den Hinweis, dass die Philippinen das Klimaabkommen bereits unterschrieben haben, entgegnete der Duterte, es handle sich auf dem Vertrag nicht um seine Unterschrift. Duterte ist seit Mai 2016 Präsident der Philippinen.

Das „Übereinkommen von Paris“ hat sich das Ziel gesetzt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 2°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dafür sollen Treibhausgasemissionen verringert und mehr Geld bereitgestellt werden. Die Industrieländer werden ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar bereitstellen, um die Energieversorgung „umzubauen“ und „durch den Klimawandel verursachte Schäden“ zu beseitigen. Ab 2026 soll das Budget noch weiter erhöht werden.



Das Klimaabkommen wurde von 195 Staaten unterzeichnet und wird als „historisch“ gefeiert. Auch in Deutschland gibt es heftige Kritik am Klimaabkommen. So sagte etwa Professor Bernd Lucke, Vorsitzender der ALFA-Partei (Allianz für Fortschritt und Aufbruch), es sei stark zu bezweifeln, dass sich die Politiker an die Zusagen halten würden. Es werde bald der „große Katzenjammer“ beginnen und Deutschland werde die Vorreiterrolle übernehmen, was zu einer Abwanderung von Arbeitsplätzen und Wohlstand führen werde.

Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif übte Kritik und sagte, die im Vertrag festgelegten Ziele seien „nicht zu schaffen“. Vertreter der deutschen Industrie zeigten sich ebenfalls skeptisch. So äußerte etwa Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, das Abkommen sei zwar ein Erfolg für die Diplomatie, es existierten jedoch lediglich freiwillige Zusagen und keine verbindlichen Verpflichtungen.

Quellen: The New American, The Guardian, Inquirer

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