Vietnamkrieg
29.04.1970: USA überfallen das neutrale Kambodscha


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Am 29. April 1970 drangen 50.000 US-Soldaten und 60.000 südvietnamesische Soldaten in das neutrale Kambodscha ein und töteten Tausende Kommunisten. Letztendlich war die Kampagne aber ein totaler Misserfolg.

Kambodscha-Kampagne
Kambodscha-Kampagne, Bild: Gegenfrage.com, Flaggen gemeinfrei

An diesem Tag im Jahr 1970 begannen die US-Streitkräfte die sogenannte „Kambodscha-Kampagne“ und marschierten mit 50.000 Soldaten in das neutrale Land ein. Unterstützt wurden sie dabei von knapp 60.000 südvietnamesischen Soldaten.

Die Kampagne umfasste 13 wichtige Bodenoperationen, um nordvietnamesische Positionen nahe der kambodschanischen Grenze anzugreifen. Es handelte sich dabei um die größte Operation des Krieges seit Operation Junction City im Jahr 1967.



Die Operation begann damit, dass südvietnamesische Truppen das südöstliche „Papageienschnabel“-Gebiet attackierten. Während der ersten beiden Tage tötete eine 8.000 Mann starke südvietnamesische Einsatzgruppe, darunter zwei Infanterie-Divisionen, vier Ranger-Bataillone und vier gepanzerte Kavallerie-Staffeln, 84 kommunistische Soldaten.

Die zweite Phase der Kampagne begann am 02. Mai mit einer Reihe von gemeinsamen amerikanisch-südvietnamesischen Operationen. Diese Operationen sollten kommunistische Positionen im dicht bewachsenen Gebiet von Fishhook in Kambodscha säubern, rund 80 Kilometer von Saigon entfernt.

Die 1. US-Kavalleriedivision und das 11. gepanzerte Kavallerieregiment töteten zusammen mit der südvietnamesischen 3. Luftlandebrigade 3.190 Vietkong und beschlagnahmten Unmengen an Kriegsbeute. Darunter 2.000 Waffen, 300 Lastwagen und 40 Tonnen Lebensmittel.

Der Schuss geht nach hinten los

Man erhoffte sich von der Kambodscha-Kampagne, den Kommunisten einen schweren Schlag zu versetzen, Haupteinheiten von der Grenze wegzudrängen und ihre Moral zu brechen. Die Invasion gab der Antikriegsbewegung in den Vereinigten Staaten jedoch einen neuen Schub.

Als die Invasion der US-Truppen in ein neutrales Land bekannt wurde, löste dies eine Welle von heftigen Antikriegsdemonstrationen aus. Darunter eine an der Kent State University, was zur Ermordung von vier Studenten durch die Nationalgarde führte.

Eine weitere große Demonstration fand im Jackson State in Mississippi statt, bei der zwei Studenten von der Polizei erschossen wurden. Der Einmarsch verärgerte außerdem auch viele Kongresspolitiker.

Diese waren der Auffassung, dass US-Präsident Richard Nixon eine illegale Ausweitung des Krieges vorantrieb. Dies wiederum führte zu einer Reihe von Kongressresolutionen und Gesetzesinitiativen, die die Exekutivgewalt des Präsidenten einschränkten.

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