"Operation Babylon"
07.06.1981: Israel bombardiert Atomanlage im Irak


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Am 07. Juni 1981 führte Israel einen überraschenden Luftangriff auf eine Atomanlage im Irak durch. Die sogenannte „Operation Babylon“ beendete das irakische Atomprogramm.

Israel Luftangriff Irak Atomanlage
Israelischer F4 Phantom II Kampfjet, Symbolfoto, Bild: Gegenfrage.com

An diesem Tag im Jahr 1981 griff die israelische Luftwaffe überraschend den Irak an und bombardierte eine Atomanlage. Dieser Militäreinsatz wird als Operation Opera oder Babylon bezeichnet.

Die irakische Atomanlage befand sich zu diesem Zeitpunkt im Aufbau und befand sich etwa 17 Kilometer südöstlich von Bagdad. Die Operation folgte einem iranischen Angriff auf den Reaktor, der jedoch ohne Erfolg blieb (Operation brennendes Schwert). Durch den iranischen Angriff entstanden kleinere Schäden an der Anlage, die jedoch von französischen Technikern wieder repariert worden waren.



Vorgeschichte

Im Jahr 1976 erwarb der Irak einen Atomreaktor der „Osiris“-Klasse aus Frankreich. Während der Irak und Frankreich behaupteten, der von den Franzosen Osirak genannte Reaktor sei für friedliche wissenschaftliche Forschung bestimmt, vermuteten die Israelis, dass mithilfe des Reaktors Atomwaffen hergestellt werden sollten.

Am 07. Juni 1981 bombardierten israelische Kampfjets des Typs F-16A und F-15A die Anlage. Israel behauptete in Notwehr gehandelt zu haben und dass der Reaktor „weniger als einen Monat vor der Fertigstellung steht“. Zehn irakische Soldaten und ein französischer Zivilist wurden getötet.

Der Angriff wurde etwa drei Wochen vor den Wahlen für die Knesset durchgeführt. Der Luftangriff wurde weltweit heftig kritisiert, sogar in den Vereinigten Staaten. „Israels heimlicher Angriff … war ein Akt unverzeihlicher und kurzsichtiger Aggression“, schrieb die New York Times. Die Los Angeles Times bezeichnete die Operation Babylon als „staatlich geförderten Terrorismus“.

Die Atomanlage wurde durch die Operation zerstört und beendete das irakische Atomprogramm. Militärisch war der Angriff also ein Erfolg, politisch hingegen ein Misserfolg. So verabschiedeten die Vereinten Nationen und die Generalversammlung daraufhin zwei Resolutionen gegen Israel.

Israel begründete Operation Babylon mit der Begin-Doktrin, die ausdrücklich erklärte, dass der Luftangriff „einen Präzedenzfall für jede zukünftige Regierung in Israel“ darstelle.

Quellenangaben anzeigen
au.af.mil, nti.org, guardian
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