An diesem Tag
15.10.2006: „Islamischer Staat“ wird im Irak gegründet


von

Am 15. Oktober 2006 riefen aufständische Gruppen den „Islamischen Staat im Irak“ aus. Dieser sollte weite Teile des mittleren und westlichen Irak umfassen und ist bis heute als Islamischer Staat aktiv.

Islamischer Staat
Islamischer Staat, Bild: Gegenfrage.com

An diesem Tag im Jahr 2006 gründeten die Tanzim-Gruppe und fünf weitere aufständische Organisationen den „Islamischen Staat im Irak“ (ISI). Dieser ging aus dem im Januar desselben Jahres gegründeten Mudschaheddin-Shura-Rat hervor.

Der ISI verfügte in den Jahren 2006 bis 2008 über militärische Einheiten und Stützpunkte in Mossul und in den Provinzen Bagdad, Al Anbar und Diyala. Die Stadt Bakuba wurde zur Hauptstadt des ISI ausgerufen. Die neue Gruppe wurde im Irak zu diesem Zeitpunkt noch als Al-Kaida bezeichnet.



In einem Video, so meldete damals die Financial Times, rief eine der größten aufständischen Gruppen im Irak einen eigenen sunnitischen islamischen Staat aus. „Die Brüder in der Mutayibeen-Koalition verkünden die Errichtung des Islamischen Staats im Irak“, sagte ein Sprecher, dessen Gesicht vermummt war.

Der ISI sollte die Einflussbereiche der Regierungen von Bagdad, Anbar, Diyala, Kirkuk, Salahedddin, Ninive und Teile von Babel und Wasit umfassen. Es sollte ein zentraler und westlicher Irak entstehen. Die meisten Bewohner waren sunnitische Araber.

Die Mutayibeen-Koalition gründete sich in der Woche zuvor aus dem Mudschaheddin-Shura-Rat, einer „al-Kaida-dominierten Dachorganisation“, so die Financial Times, zusammen mit kleineren Gruppen und Stammesführern. Die Zeitung schrieb weiter, es sei unklar, ob diese „Splittergruppe“ überhaupt ernst zu nehmen sei.

„Aber wenn ein separater Staat wirklich ein Ziel von radikalen sunnitischen islamistischen Guerillas ist, würde dies im Widerspruch zu sunnitischen Politikern und anderen aufständischen Gruppen stehen“, so das Blatt weiter.

Am 07. April 2013 benannte Anführer Abu Bakr al-Baghdadi den ISI in Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) bzw. Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS, IS) oder Daesh (arabisch) um, der bis heute aktiv ist, vor allem im Syrien-Krieg und im Irak.

Türkei, Katar, Saudi-Arabien unterstützten IS

Die IS-Gruppe wurde laut Medienberichten von der Türkei, Saudi-Arabien und Katar mit Geld und Waffen unterstützt. Diese Staaten waren zu diesem Zeitpunkt wiederum allesamt Verbündete der USA.

Die BBC schrieb 2014, dass der IS „9.000 Barrel Öl pro Tag zu Preisen zwischen etwa 25 und 45 US-Dollar“ exportierte, welche u.a. an die Türkei verkauft wurden. Auch Syriens Präsident Bashar al-Assad selbst wurde im Artikel beschuldigt, Geschäfte mit dem IS zu machen, was aber eine Falschmeldung sein könnte.

Quellenangaben anzeigen
financialtimes, wikipedia(en), bbc, guardian
');