Goldkäufe von Zentralbanken auf 50 Jahreshoch


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Zentralbanken haben im vergangenen Jahr im Vorfeld des aktuellen Währungskriegs so viel Gold gekauft, wie seit 50 Jahren nicht mehr. Die Schwedische Riksbank hat den Leitzins gestern auf -0,1 Prozent gesenkt. Banken erhalten somit nicht nur kostenlos Geld, sondern dank Negativzins sogar mehr als sie haben möchten.

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Die Zentralbanken der Welt haben laut einem neuen Bericht des World Gold Council im Jahr 2014 insgesamt eine Rekordsumme von 477,2 Tonnen Gold gekauft. Dabei handelt es sich um die größte Menge Gold, die durch Zentralbanken seit knapp 50 Jahren erworben wurde.

Jene Länder, die am meisten Gold zukauften, sind GUS-Staaten, welche den Einfluss des US-Dollar auf den internationalen Märkten verringern möchten, so der Bericht. Russland verfügt heute über Goldreserven von mehr als 1.200 Tonnen, allein in 2014 erhöhten sich die Bestände um 173 Tonnen. Kasachstan und der Irak haben jeweils 48 Tonnen zugekauft, der Irak hat seine Goldreserven damit binnen eines Jahres verdreifacht. Verkauft haben die globalen Zentralbanken nur wenig. Etwas aus dem Rahmen fiel dabei die Ukraine, die im vergangenen Jahr 19 Tonnen abstieß.



Die globale Wirtschaftskrise und die damit verbundenen fallenden Ölpreise haben die Zentralbanken auf der ganzen Welt in einen Währungskrieg geschoben. Derzeit wird die Welt mit Papiergeld überflutet, einige Währungen wie etwa der Russische Rubel oder die Ukrainische Griwna haben allein in den vergangenen Wochen die Hälfte an Wert verloren. Aber auch die Europäische Zentralbank und die Zentralbanken Kanadas, Dänemarks, Perus, Japans und der Türkei haben “anti-deflationäre Aktionen” gestartet.

Schweden hat den Leitzins als erstes Land mit -0,1 Prozent auf einen negativen Wert gesenkt. Somit wird schwedischen Geschäftsbanken nicht nur zinslos Geld geliehen, sondern erhalten diese sogar noch mehr als sie eigentlich haben möchten. Zusätzlich kauft die Riksbank schwedische Staatsanleihen in Milliardenhöhe auf.

Bild: Deesillustration.com

7 Comments

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  2. Im Frage- quizz auf dieser Seite kreuzt eine Mehrheit an, dass Immobilien die derzeit erfolgreichste Geldanlage sei.
    Aber wie wird das in naher Zukunft sein? Bei den heutigen Minizinsen kauft jeder Otto eine Immobilie und hofft, diese vermieten zu können.
    Wenn aber alle potentiellen Mieter kaufen, wird es keine Mieter mehr geben.

  3. Und Gold ist noch unsicherer als Immobilien. Der private Goldkauf- und Verkauf kann jederzeit verboten werden. Immobilien mögen im Preis fallen, aber verboten werden diese nicht.

  4. @Kuno
    Immobilie wäre interessant, wenn nur diejenigen eine kaufen würden, die das Geld dafür haben. Wertanlage auf Pump war noch nie gut. Auf Pump heißt künstliche Nachfrage, also ein ohnehin zu hoher Preis + i.d.R. 50 bis 100 % Zinsen + Steuern. Eine Immobilie ist wohl eher ein Luxusgut als eine Wertanlage. Wie ein schickes Auto oder sowas. Aber viele sehen das anders.

  5. @ Bürgender

    Das ist korrekt, mit der Ausnahme, dass Immobilien ein „Luxusgut“ seien.
    Ich persönlich kenne zwar auch Mieter, aber da, wo ich wohne, ist die eigene Immobilie zum Selbstbewohnen das Normale.

  6. Ein Goldverbot ist Wunschdenken derjenigen, die aufs falsche Pferd, sprich Papierwerte gesetzt haben und bei der derzeitigen Marktlage ein flaues Gefühl im Magen bekommen, wie lange die derzeitige Hausse an den Börsen noch gutgehen mag. Da hat wohl einer seine Edelmetalle verhökert und bereut es jetzt, verbunden mit dem gar nicht frommen Wunsch, diejenigen die weitsichtiger waren, werden eines Tages durch ein Goldverot abgestraft. warum sollen die es besser haben als ich, ist wohl die Motivation dieses Gedankenganges. Ich kann Ihnen bereits das genaue Datum eines Goldverbotes nennen: es ist der 30. Februar. Das Jahr können Sie sich aussuchen…

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