Gebeuteltes Japan II: Schieben Banker jetzt die Mega-Welle?


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Banker, Politiker und auch Großindustrielle sind wahrlich nicht bekannt für ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen. Ganz im Gegenteil: Gerne wird auch im Interesse einer Elite gegen souveräne Staaten bzw. deren Bürger Krieg geführt, wenn es um die geliebten Finanzen und die Vorherrschaft in der Welt geht. Und wenn das Ganze in einem Ausmaß betrieben wird, welches man so nicht mehr offenlegen kann, beispielsweise durch Zigmillionen Tote und/oder die Mißachtung internationaler Menschenrechte, dann wird kurzerhand die freie Meinungsäußerung unterbunden bzw. die Suche nach alternativen, nichtstaatlichen Quellen zum Thema verboten, seien sie noch so wissenschaftlich fundiert. Doch sei’s drum, jeder wird seine Meinung zur sogenannten Elite haben und ich unterstelle dem findigen Leser an dieser Stelle einfach, dass sich diese in den meisten Fällen mit der meinigen deckt. Ach ja, die freundliche Dame am Bankschalter der örtlichen Commerzbank zählt natürlich nicht zur Bankelite, genau so wenig wie der hauseigene Anlageberater der Sparkasse. Bitte keine Missverständnisse!

Die Weltwirtschaft steht vor dem Zusammenbruch. Die Krise, die angeblich 2008 begann, begann eigentlich schon mit der berühmten Dotcom-Blase oder noch früher. Exorbitantes Drucken von Geld, um Banken nicht zusammenkrachen zu lassen. Und richtig merkwüdig wurde es ab 2006, als die Federal Reserve die Geldmenge M3 plötzlich nicht mehr veröffentlichen wollte, woraus sicher der eine oder andere misstrauische Goldanleger erwuchs. Und wie sieht es heute aus? Die Weltwirtschaft steht vor einem Finanz-Scherbenhaufen. Zu viel frisch gedrucktes Geld befindet sich in Umlauf. Und wie der deutsche Ex-Finanzminister Peer Steinbrück in diesem Zusammenhang ganz richtig hinterfragte: „Wie kriegen wir die Zahnpasta zurück in die Tube? Gelingt es den Zentralbanken, die Liquidität wieder aus dem Markt zu nehmen?“

Ich wage an dieser Stelle eine zynische Prognose: Die Vorstände taumelnder und steuergeldvernichtender Banken werden nun nie mehr zur Verantwortung gezogen werden. Alles was nun passiert, sei es eine Mega-Teuerung, ein Börsencrash oder ein Staatsbankrott, wird zukünftig auf den Tsunami vom 11.03.2011 zurückgeführt. Überschuldung, Firmenpleiten, mögliche Bankenzusammenbrüche, Hypersonstirgendwas und so weiter. Alles eine alternativlose Folge des Bebens vom 11.03.2011. Rohstoffe steigen ins Unermessliche? Nicht die Folge unermesslichen Druckens von Dollars und Euros, sondern Japans Erdbeben. Kommunen müssen sparen, darum werden Straßenlaternen abgestellt und Lehrer gefeuert? Die Ursache liegt sicher nicht an einem 60 Jahre alten Billionen-Schuldenberg, sondern an Japan von letzter Woche. Logisch. Die Katastrophe in Japan eignet sich als universelle Entschuldigung für künftige Unannehmlichkeiten ohnehin besser als dieser merkwürdige Diktator in Libyen, für den sich irgendwie keiner so wirklich interessieren mag.



Banker, Notenbanker und Politiker sind Strategen. Und ein Stratege nutzt Extremsituationen um vom eigenen Übel abzulenken. Zumindest wird mit großer Wahrscheinlichkeit bereits an derartigen Plänen gearbeitet. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um die Karre in den Dreck zu lenken. Billiger kommen die aus dem Mist, den sie die letzten Jahrzehnte verbockt haben, nicht mehr raus. Billiger können sie die moralische Entschuldung nicht haben. Und Not wird bei einer Weltwirtschaftskrise von denen auch keiner leiden. Die passende Story für die Geschichtsbücher wird sicherlich schon gestrickt. Lassen wir uns überraschen.

Lesen Sie auch Teil I des Beitrags: Gebeuteltes Japan: Kurilen, Ministerwechsel, Erdbeben

2 Comments

  1. Jedes Ereignis, besonders natürlich Naturkatastrophen, können hergenommen werden, um den längst überfälligen System-Zusammenbruch zu erklären. Und natürlich werden sie es tun. Seit 2008 hat keiner in den Systemmedien uns jemals die simplen Zusammenhänge erklärt, die zur Finanzkrise führen mußten. Seit 2001 hat sich die Systempresse, bis auf ein paar Ausnahmen wie Oliver Janich, nicht mit den Ungereimtheiten des 11.September beschäftigt. Die Masse wird bewußt dumm gehalten und das Resultat ist Ohnmacht, Ignoranz und Desinteresse. Bei der nächsten Wahl laufen die Schafe wieder hin, um ihre Stimme in einer Urne zu beerdigen. Warum sollte es diesmal anders sein.

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  3. Oliver Janich? 11. September? Ist Oliver Janich nicht dieser Journalist, der eine Partei gegründet hat, deren einziges Konzept darin besteht, die neoklassischen Ökonomen gelesen zu haben und den 11. September zu hinterfragen? Soviel ich weiß, besteht sein einziges Programm darin, alle Steuern zu senken und darauf zu vertrauen, dass der Markt dann Reichtum für alle ausspuckt…

    außerdem glaube ich nicht wirklich an diese Verschwörungstheorien, dass die Elite Katastrophen bewusst nutzt, um weiter das Vermögen von unten nach oben zu verteilen. Es ist nur so, dass Bürger Geld nach Japan spenden, Bankmanager aber ihr Kapital abziehen bzw. so investieren, dass sie von der Krise profitieren. Das Finanzsystem nutzt jede Krise der Katastrophe, um das Geld zu dem verschieben, der sie frei und egoistisch und schlau nutzt.

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