Euro: Tschechien und Bulgarien lehnen Schuldenunion ab


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Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow und sein tschechischer Amtskollege Petr Nečas gaben bekannt, dass ihre Länder nicht mehr beabsichtigen der Eurozone beizutreten, da es sich dabei nur noch um eine „Schuldenunion“ handele. Die beiden Ministerpräsidenten trafen sich am Dienstag in einem bulgarisch-tschechischen Business-Forum in Prag und sprachen gemeinsam auf einer Pressekonferenz. „Wir werden der Eurozone beitreten, wenn klare Regelungen zu erkennen sind.“ Sonst handele es sich dabei „nicht um einen Pakt der Stabilität, sondern um einen Pakt, denjenigen Geld zu geben, die in Schwierigkeiten stecken“, wie Borissow vom Nachrichtensender Bloomberg zitiert wurde. Dies wolle man nicht unterstützen, sagte er bei der Eröffnung des Forums.

Borissow fügte hinzu, dass wenn die EU-Länder sich aus der Schuldenkrise retten wollten, man zuerst Pensionen und Gehälter der Politiker senken müsse, bevor man Hilfe von anderen europäischen Ländern in Anspruch nehme. Der bulgarische Ministerpräsident erwähnte, dass sein Land darum nicht beabsichtige, der Schuldenunion beizutreten. Nečas betonte, dass beide Staaten eine verantwortungsvolle Haushaltspolitik führten. Die Tschechische Republik unterstütze zudem den Ehrgeiz Bulgariens, dem Schengen-Raum beizutreten. Nečas unterstrich, dass man nicht wisse, „wie sich das Projekt weiterentwickeln wird“ und sich darum weigere, irgendetwas zuzusagen, wie das Nachrichtenportal EUBusiness berichtet.

„Die Währungsunion verwandelt sich in eine Transferunion“, waren sich beide Ministerpräsidenten einig. Nečas‘ Kabinett hat bereits schmerzhafte Kürzungen durchgeführt und mit dringend benötigten Reformen begonnen, was von der Ratingagentur Standard & Poors im August mit einem besseren Rating belohnt wurde. Die Tschechische Republik und Bulgarien hatten sich verpflichtet, der Währungsunion beizutreten, als sie in den Jahren 2004 und 2007 einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union zustimmten, doch sei man der Eurozone gegenüber inzwischen misstrauisch geworden.

1 Comment

  1. Endlich hat es jemand begriffen das die EU mit ca. 11 Billionen Euro verschuldet ist und das es keine Ersparnisse gibt. Oder die fließen in den Bonzen-Apparat in Brüssel. Man stopft mit jedem neuen Geld nur ein Loch und macht 2 andere Löcher wieder auf. Es gab auch früher Handel unter den Ländern und das ohne Zwangs-Ehe mit der EU

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