Skripal-Fall:
EU stimmt Bürger auf Militäraktion gegen Russland ein


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Die Rhetorik der Regierungen des Vereinigten Königreichs, Frankreichs, Deutschlands und der USA gegenüber Russland im Rahmen des Skripal-Falls zeige deutlich, dass eine massive Aggression gegen Russland vorbereitet wird, sagt ein russischer Politiker.

EU Russland Skripal
EU Russland Skripal, Bild: Gegenfrage.com

Die öffentliche Meinung soll auf den möglichen militärischen Einsatz vorbereitet werden, sagte der russische Senator Konstantin Kossatschov, Leiter des Außenpolitischen Komitees im Oberhaus des russischen Parlaments am Donnerstag laut einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur TASS.

Ohne jegliche Beweise mache man Russland Vorwürfe und warte nicht einmal das Ende von entsprechenden Ermittlungen ab, so der Senator weiter. „Es gibt massive Aggressionen gegen Russland mit Einsatz von informationellen, politischen und wirtschaftlichen Instrumenten, sowie der Vorbereitung der öffentlichen Meinung auf einen möglichen Einsatz von militärischer Gewalt“, so der Politiker.



Kossatschov verwies auch auf eine rege Änderung der Haltung der französischen Regierung, die noch am Mittwoch „ausgewogen und vernünftig“ erschien. Paris habe zunächst gesagt, man warte auf Beweise im Rahmen der aktuellen Untersuchungen.

„Doch plötzlich sagen sie, es gibt keine vernünftigere Erklärung als die britische. Und was hat sich geändert? Sind neue unwiderlegbare Daten aufgetaucht? Nein, natürlich nicht. Sonst wäre die Information längst öffentlich gemacht worden.“

Dennoch habe sich das Vereinigte Königreich gewissenhaft jeder offenen Diskussion über den Skripal-Fall Skripal entzogen, einschließlich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. London habe ganz klar erkannt, dass es keine Grundlage für aggressives Verhalten gebe, so Kossatschov weiter.

„Der Ausdruck der Solidarität Frankreichs ist nur ein offensichtlicher Umstand, nämlich dass Frankreich ein Verbündeter des Vereinigten Königreichs ist“, erklärte er. Ein tragischer, aber weiterhin ungelöster Vorfall werde missbraucht, um Russland zu dämonisieren.

Skripal-Fall

Der ehemalige russische GRU-Geheimdienstler Sergej Skripal, der gleichzeitig Spionagetätigkeiten für Großbritannien durchführte, erkrankte in der südenglischen Stadt Salisbury gemeinsam mit seiner Tochter nach einem Giftanschlag. Sie werden derzeit im Krankenhaus behandelt, Ärzte beschreiben den Zustand als kritisch.

Premierministerin Theresa May warf Russland vor dafür verantwortlich zu sein und kündigte die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten und weitere restriktive Maßnahmen gegen Russland an. Moskau weist die Vorwürfe vehement zurück.

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tass
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