Einkommen von US-Geschäftsführern um 937% gestiegen


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Laut einer Untersuchung des Economic Policy Institute haben sich die CEO-Einkommen in den USA in den vergangenen 35 Jahren um durchschnittlich 937 Prozent erhöht. Die Löhne der Arbeiter hingegen stiegen im gleichen Zeitraum nur um 10,2 Prozent.

Hier verdienen CEO sicher sehr gut:
Apple, Bild: Wikipedia, Joe Ravi CC BY-SA 3.0

Das durchschnittliche Einkommen eines Geschäftsführers (CEO) in den Vereinigten Staaten hat sich seit dem Jahr 1978 um insgesamt 937 Prozent erhöht. Im gleichen Zeitraum stiegen die Durchschnittslöhne amerikanischer Arbeiter nur 10,2 Prozent, so ein aktueller Bericht.

Das Economic Policy Institute untersuchte die Gehälter der CEO von 350 öffentlichen Unternehmen. Im Schnitt stiegen deren Einkommen allein seit 2010 um 21,7 Prozent und lagen 2012 bei 15,2 Millionen Dollar pro Jahr. Zwischen 1978 bis 2013 stiegen die Einkommen inflationsbereinigt sogar um 937 Prozent, ein doppelt so starker Anstieg wie die Aktienkurse an den Börsen und um ein fast 100-faches stärker als die Löhne des durchschnittlichen amerikanischen Arbeiters, der sich in den letzten 35 Jahren nur über einen Lohnzuwachs von 10,2 Prozent freuen durfte.

Im Jahr 1965 lagen die Einkommen von Geschäftsführern im Verhältnis zu denen von Arbeitern und Angestellten durchschnittlich bei 20 zu 1, im Jahr 1978 bei 29,9, im Jahr 1995 bei 122,6 und den Höhepunkt erreichte das Verhältnis während der Aktienblase im Jahr 2000 mit 383,4. Der Wert fiel bis zur Krise ab 2007 auf 193 ab, um bis ins Jahr 2013 wieder auf 296 zu steigen. Wäre das Internet-Unternehmen Facebook mit in die Berechnung eingeflossen, stünde der Wert heute bei 510,7.

Originalbericht mit weiteren Infos und Grafiken:

12 Kommentare

  1. Allein wenn man diesen Teil betrachtet:

    „die Löhne des durchschnittlichen amerikanischen Arbeiters, der sich in den letzten 35 Jahren nur über einen Lohnzuwachs von 10,2 Prozent freuen durfte.“

    erübrigt sich jede weitere Analyse. – Schwachsinnsartikel !

  2. Werbelink:



  3. Vermutlich stimmt da was nicht mit der Kommastelle bei den 10,2. Das müßte 102 heißen, denke ich mir.

    Aber, zu ähnlichem Thema, auf Europa bezogen, mein „Wort zum Sonntag“:

    Straßburg, 21. November 2013, Godfrey Bloom, Mitglied des Europäischen Parlaments:

    Dem gegenübergestellt ein Zitat von Carl Theodor Körner (Deutscher Dichter, 1791 – 1813) aus der Zeit der napoleonischen Freiheitskriege

    “Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten,
    vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott.

    Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,
    dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.”

    Aufgrund der Ähnlichkeit dieser beiden Aussageninhalte noch zwei Bemerkungen in Form von Zitaten:

    Buro Tanic, Mitglied des Europäischen Parlaments

    „Ich fordere, dass die Dummheit der Massen endlich abgeschafft wird. Denn nicht die wenigen 10.000 Psychopathen sind unser Problem, sondern die 7 Milliarden Dummköpfe, die sich lieber Fußball, DSDS & Co reinpfeifen, anstatt sich um ihre ureigensten Angelegenheiten zu kümmern”.

    Bertolt Brecht, 1898-1956

    „Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit.“

    Abschließend noch ein Zitat der Hoffnung, die bekanntlich ja als Letztes stirbt:

    Voltaire, 1694 – 1778

    „Wenn einmal eine Nation zu denken beginnt, ist es unmöglich, sie daran zu hindern.“

  4. Die USA ist der Feind jeglicher europäischer Zivilisation:

    http://www.ziggity.com/

    http://kenfm.de/blog/category/rubriken/kenfm-im-gesprach/#prettyPhoto/0/

  5. @ KW , ich nehme an, dass du auch erkennst welchen „Wertverlust“ der US$ von 1978 bis 2013 durchlebte.

    1978 hatte der $ doch ein Mehrfaches an Kaufkraft als der $ von 2013.

    Das ganze Zahlenwerk hat m. E. keinerlei Aussagekraft. Es werden Äpfel mit inzwischen total verfaultem Fallobst verglichen.

    Der US Arbeiter steht sich nicht um 10,2 % besser dar, sondern es ist viel schlimmer. Er hat noch nicht einmal die Hälfte an Kraufkraft gegen früher.

  6. @Kaiser Wilhelm
    Korrekt!

    @Eckart
    Der Quelle meines Schwachsinnsartikels liegen inflationsbereinigte Zahlen zugrunde, allerdings hat man dafür wohl den offiziellen Kaufkraftverlust eingerechnet. Isst man statt Nahrungsmittel zum Mittagessen etwa Samsung-HDTV-Geräte oder Iphones, haut das hin mit den 10,2 Prozent. Ansonsten gebe ich dir natürlich recht mit dem verfaulten Fallobst.

  7. Kaiser:
    Nach diesem Schema hast Du recht.
    Überhaupt kann ich nicht beurteilen, ob ich mit meinen Überlegungen nicht falsch liege, – ist auch nicht meine Spielwiese.

    Generell fehlen mir zu meiner persönlichen Beurteilung einige Parameter. Trotz aufmerksamen Lesens des genannten links konnte ich diese der Studie des Economic Policy Institute nicht entnehmen. Hoffentlich spielt mir da der „Sprachunkenntnis-Teufel“ nicht einen Streich.

    Natürlich ist bekannt, daß die Managergehälter mit ihren Bonus-Ausschüttungen teilweise in schwindelnde Höhen geklettert sind, – nicht nur in den USA, sondern auch in den europäischen Ländern. Umsonst hat es ja nicht dagegen Bestrebungen gegeben, – zuletzt die Volksabstimmung in der Schweiz über die Begrenzung dessen.

    Was mir zu meiner persönlichen Beurteilung fehlt, sind folgende Parameter:
    – tatsächliche jährliche Inflationszahlen in den letzten 35 Jahren (man spricht hier nur von „inflationsbereinigt“ (inflation-adjusted). Natürlich gibt es – je nach Art der Statistik – bestimmte Kriterien für die Berechnung der Inflation. Wie diese aber hier berechnet wurde, – geht aus der Studie nicht hervor.

    – mich interessiert auch der Preisanstieg resp. – verfall bei bestimmten Produkten des täglichen Bedarfs. Was kostete vor 35 Jahren 1 kg Brot, 1 lt. Öl, 1 kg Kartoffel, 1 kg Mehl, 1 Kg Zucker, usw. Was kostete die Energie pro Einheit (Strom, Gas, Kraftstoff), usw. Und was kostet das Ganze heute.

    – Daneben konnte ich der Studie nicht entnehmen, inwieweit sich die Struktur der abhängig Beschäftigten in den letzten 35 Jahren verändert hat. Man schneidet das zwar am Rande an (Also over the last three decades, CEO compensation increased further relative to other very high wage earners than the wages of college graduates grew relative to those of high school graduates.), – aber eine Übersicht darüber, wie die Zuammensetzung an den jeweiligen Stichtagen war, – fand ich nicht (z.B. x % ungelernte Arbeiter, x % Facharbeiter, x % Meister resp. in der Verantwortung stehende Gruppenführer bis zum Abteilungsleiter, etc.)

    – überhaupt ist der Begriff „nonsupervisory workers“ für mich sehr schwammig. Auch nach Vergleichen in anderen Studien (z.B. CATO – Institute, – http://www.cato.org/publications/commentary/unreal-wages) ist dieser Begriff schwer zu fassen. Ein Kommentar von CATO: An accountant in a manufacturing company should not be counted as a production worker, for example, but an accountant in a bank should be counted as a non-supervisory worker. Non-supervisory is defined to exclude supervisors, yet include “supervisory workers.” Such arbitrary distinctions make responses “increasingly difficult to collect,” suggesting the estimates depend on an increasingly dubious sample of older firms.

    – Um es an einem anderen Beispiel zu verdeutlichen: Als junger Kerl habe ich in den Semésterferien LKW gefahren, – auf Linie, nach gefahrenen km bezahlt. (Geht heute sowieso nicht mehr, aufgrund der Fahrtzeitbeschränkung). Lohnsteuerklasse I/0 (unverheiratet, keine Kinder), – da waren das damals 2.200 DM auf die Hand. Wenn man nun eine statistische jährliche Lohnerhöhung dazurechnet, sagen wir mal 2 %, dann sind das nach 35 Jahren 4.313 DM. Das wären nach der offiziellen Lesart (DM-€ 2:1)2.156 €. Tatsächlich verdient man aber in dieser Branche (internationaler Fernverkehr) von ca. 2.500 € an aufwärts. In D natürlich. In RO gehts für weniger als die Hälfte. Also könnte man sagen, daß sich die Lohnsituation überdurchschnittlich – an diesem Beispiel gesehen – beim LKW-Fahrer in D gebessert hat.
    Falsch. Denn die anderen Kosten wie Mieten, Energiepreise, etc. etc. – haben in diesen 35 Jahren das Einkommen so beschnitten, daß diese 2.200 DM vor 35 Jahren viel mehr hergaben als heute die 2.500 €.

    – Wenn nun die Qualifikation der abhängig Beschäftigten in den letzten 35 Jahren einen grundlegenden Wandel erfahren hat, – dann kann man das damit verbundene Einkommen nur schwierig statistisch erfassen. Beispiel: Vielleicht waren zu Beginn dieser Statistik 60 % gut ausgebildete Facharbeiter und nur 25% ungelernte Arbeiter, wonach der Rest von 15 % für die in der Verantwortung stehenden Mitarbeiter (Meister, etc.) bleibt. Wenn ich meinen Kumpel in Kalifornien so höre, der für den Bau dringend Facharbeiter sucht (wie auch in Europa) und sich mit ungelernten (illegal eingewanderten) Gauchos aus Mexiko herumärgern muß, dann dürfte das heute anders aussehen. Wenn sich die Prozente von Facharbeiter und ungelerntem (wie am eben genannten Beispiel) um 180 °umkehren, dann drücken die Billiglöhne der Ungelernten auch den Höherverdienst des Facharbeiters in der Gesamtsumme herunter.

    – Noch ein Beispiel: Hier in RO erhält ein ungelernter Arbeiter ca. 300 € pro Monat (Netto). Ein Facharbeiter vielleicht 500 €. Nun bleiben wir bei 5 ungelernten und einem Facharbeiter, – dann sind das zusammen im Monat 2000 € für 6 Arbeitnehmer. Dadurch kommen rechnerisch 333 € pro Nase. Mehr ist durch die fehlende Qualifizierung der Leute sowie des dabei entstehenden Produktes (Verkausfswert) nicht zu machen. Wenn wir mit unserer dualen Ausbildung hier beginnen, dann werden Facharbeiter produziert, die automatisch zum Vorarbeiter ausgebildet werden. Die haben dann nicht nur ein höheres Fachwissen als vergleichbare Leute in D, sondern sind auch in anderen Dingen geschult (Menschenführung, etc.). Alölerdings arbeitet der dann nicht mehr alleine, sondern muß sich mit den anderen 5 ungelernten herumschlagen, für die er (einschl. des dabei erzileten Produktes) verantwortlich ist. Durch das hochwertige Produkt, das dabei herauskommt, und den dabei erzielten Marktwert wird dieser „neue Fach/Vorarbeiter“ dann ca. 1.500 € bekommen. Der Ungelernte aber bleibt auf den 300 €. In der Schnittmenge kommen dann pro Nase 500 € heraus. Man kann sagen, innerhalb von ein paar Jahren hätt sich der Durchschnittsverdienst der „Arbeiter“ um mehr als 65 % erhöht.
    Wieder falsch. Denn der Ungelernte steht nach ein paar Jahren noch viel schlechter da als heute. Die Lebenshaltungskosten , insbesonders die Mieten und die Energiepreise, steigen in unverhältnismäßiger Weise stetig an. Der Fach/Vorarbeiter aber hat sich finanziell gemausert. Daß er dann nach ein paar Jahrzehnten reif für die Klapsmühle ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Was will ich damit sagen: Solche Statistiken sind gefährlich, – wenn man nicht die wichtigsten Parameter dazu nennt, – so wie ich einige davon aufgezählt habe. Fest steht aber, daß die Finanzjongleure, die nur am Rädchen drehen, an Managerausschüttungen viel zu hoch dotiert sind. Diese Kernaussage aus dieser Statistik ist unzweifelhaft richtig. Aber das nun in einen Vergleich zum Einkommen des „Arbeiters“ zu stellen, halte ich schon deshalb für problematisch, weil man schon den Begriff des „Arbeiters“ sowie seines Einkommens nur schwer definieren kann.

  8. Da meine eben wiedergegebenen gedanklichen Verkrampfungen einige Zeit benötigt haben und ich das direkt eingetippt habe, hatte ich keine Kenntnis über die Beiträge von Eckart und dem Bürgenden. Dadurch wurden manche Punkte wie z.B. der Wertverlust auch bei mir angesprochen, obwohl sie schon erwähnt wurden.

  9. @ Bürgender

    Ich sehe da auch die Zeitspanne von 35 Jahren. Die Schaffensspanne eines fast ganzen Arbeitslebens. Wie will man einen aussagekräftigen Vergleich durchführen?

    Es gibt da nicht nur den sogenannten „Inflationsausgleich“ (oft schon manipuliert im betreffenden Jahr). Es gibt auch eine Verschiebung der Werthaltigkeit der einzelnen Waren und Dienstleistungen. Wie will man z.B. die Kapitalbeschaffungskosten da einbauen? Sonstige Kosten für Bildung und Gesundheit/Alterssicherung? usw.

    Auch die Ansprüche wandeln sich. Was man früher mal unbedingt haben wollte, da kann man dann heute mit Würde drauf verzichten, und umgekehrt.

    Ein 78iger PC und ein heutiger Rechner – da kann man gar nichts mehr in eine Beziehung bringen. Deshalb kann man ein Einkommen von 78 nicht mit einem Einkommen von 2013 nur über „wertberichtgte“ Zahlen vergleichen.

    Einigen wir uns darauf: Derartige Vergleiche werfen immer mehr Fragen auf, als sie beantworten.
    Aber gelegentlich mal zurückblicken – und staunen, schadet nie.

  10. @Eckart – Bin knapp mit Zeit, aber hier mal kurz zu deinen Anmerkungen. Bin völlig deiner Meinung, die Preise aus den 70er Jahren habe ich noch gut im Kopf und man kann das so nicht vergleichen. Ebenso wie es unsinnig ist auf niedrige Löhne in Asien hinzuweisen, speziell in Bezug auf China, wie es der Mainstream und Foristen mit Null Ahnung immer gerne melden. Ein 1 Euro Jobber in Merkeltanien, oder ein 1 Euro-Jobber in Thailand zum Beispiel ist ein großer Unterschied, und zwar zu ungunsten des deutschen Sklaven.

    Nachprüfen kann man auf den offiziellen Regierungsseiten der USA alles, da man an die Daten aller US Behörden rankommt.

    Aber auch anders findet sich was – Hier mal was aus 2005

    http://www.worldsalaries.org/usa.shtml

    @Helmut – Nicht grübeln, nicht vermuten! Nachprüfen, wobei der Zeitfaktor (den man nicht hat) eine Rolle spielt. In dem Artikel ist eine Grafik!!!
    Diese Zahlen hat man sich sicher nicht der Lotterie entnommen, sondern aus
    US Bundesstatistiken, oder über die Daten der Social Security Numbers. Ich habe den Artikel und den verlinkten Artikel NUR eingelesen auf Grund deiner
    DENKE, wo du 102% vermutest :
    Deine Meldung
    Vermutlich stimmt da was nicht mit der Kommastelle bei den 10,2. Das müßte 102 heißen, denke ich mir.

    Und noch was : Wenn man das was man in den 70er Jahren verdiente in D heute umrechnet in Euro, und die damalige Kaufkraft in Bezug auf normale Güter einrechnet (nicht TV und Luxus) und was ein Rentner in der Tüte hatte der Mitte der 60er Jahre in Rente ging, also da wundert es mich, warum übverhaupt noch Leute arbeiten gehen. Das was heute brutto angeboten wird, hätte damals kein Arbeiter als netto akzeptiert. Aber wer den Vergleich zu damals nicht kennt, der hält das alles für normal heute. Und darum wie Mutti es plakatiert hat : WEITER SO!

  11. sorry , bürgender ! @Helmut und K.W. : erst mal weg hier – im klein klein zu reden bringt niemanden weiter. Ihr lebt/sitzt doch im ausland und könntet tacheles schreiben …

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