Einer der ersten Sklavenhalter im kolonialen Amerika war Anthony Johnson, ein Schwarzer aus Angola.
Anthony Johnson, geboren um 1600, gestorben um 1670, war ein schwarzer Angolaner, der selbst von arabischen Sklavenhändlern entführt und als Leiharbeiter nach Virginia verkauft wurde.
Als er seine Anstellungsfrist geleistet hatte, wurde er selbst zum Unternehmer und war einer der ersten Grundbesitzer, der einen gesetzlich anerkannten Sklaven besaß.
Später wurde er ein erfolgreicher Tabakbauer in Maryland. Er erlangte großen Reichtum und wurde als „der schwarze Patriarch“ in ganz Amerika bekannt.
Nachdem er das Leid eines Sklaven hatte erdulden müssen, besaß er dennoch die Kraft, sich aus dem Elend empor zu arbeiten. Er folgte damit einer Erkenntnis, die mehr als 100 Jahre nach Johnsons Tod Charles Maurice de Talleyrand sinngemäß in die Worte fasste: „Die Menschheit besteht aus zwei Gruppen, jenen die scheren und jenen, die geschoren werden. Man gehöre tunlichst zu denen, die scheren.“ Johnson hat aus seiner Sicht pragmatisch gehandelt, sich selbst befreit und damit auch anderen zur Hoffnung verholfen, wenngleich er sich im herrrschenden System bewegte. Hoffen wir, dass es seine „Sklaven“ besser hatten als jene in den Industriehöllen von Detroit, wo sie zwar offiziell keine Sklaven waren, aber so behandelt wurden.
Harald P. Ein Sklave bleibt ein Sklave, egal wie gut oder schlecht er es hat. Die Geschichte erinnert mich auch an die vielen missbrauchten Kinder, die später genau das tun, was ihnen widerfahren ist.