USA gegen den Petro-Yuan:
Dollar-Imperium wird gegen China in den Krieg ziehen – Max Keiser


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Der Finanzexperte Max Keiser glaubt, dass die sich verschiebende Dominanz vom Dollar hin zum Yuan zu einem weiteren großen Krieg führen wird. Die USA werden ihr Petrodollar-Privileg nicht kampflos an China abtreten, so der TV-Moderator.

Dollar China USA Max Keiser
Dollar China USA Max Keiser, Bild: Gegenfrage.com, Flaggen-Motive gemeinfrei

Dass China künftig Öl in Yuan handeln wird ist ein mutiger Schritt. Denn die USA werden ihr Privileg des Dollars als globale Reserve- und Handelswährung nicht kampflos aufgeben. Dies sagte Max Keiser, Moderator der Finanzsendung „Keiser Report“ auf RT.

Alle Länder, „die die Öl-Dollar-Matrix verlassen wollten, haben ein schreckliches Schicksal erlitten“, betonte Keiser. „Saddam Hussein wollte Öl in Euro handeln und wurde umgebracht. Muammar Gaddafi wollte seine Energie in etwas anderes als den US-Dollar eintauschen – er wurde umgebracht.

China ist entschlossen, die Ent-Dollarisierung fortzuführen und hat dafür auch die nötigen Ressourcen. Zudem wird das asiatische Land von zahlreichen anderen wichtigen Ländern unterstützt, die „widerstandsfähig“ genug sind, um sich gegen das Finanzkartell zu stemmen. Nämlich Russland und der Iran. Zugleich ist China der größte Öl-Importeur der Welt.



„Ein großes Lob an China für dieses Projekt“, so Keiser weiter. „Gerüchten zufolge werden ein großer Käufer des Aramco-Angebots mit ihren staatlichen Ölfabriken sein.“ Damit verwies er auf die erwarteten Aktienverkäufe der saudi-arabischen Regierung der Ölfirma Aramco.

„Dies macht Sinn. Geopolitischen Sinn in Bezug auf China und Russland und die Saudis, die der US-Dollar-Hegemonie entkommen wollen … Es gibt eine angemessene Motivation für die Saudis. Sie wollen Aramco verkaufen, sie sind hoch verschuldet und haben kein Geld mehr.“

„Und sie wollten ein APO (alternative public offering, alternatives öffentliches Angebot) von Aramco entweder in London oder in der amerikanischen Börse machen. Aber sie wurden durch die rechtlichen Schritte der 9/11-Überlebenden davon abgehalten, die zu Recht auf Saudis als die Ursache von 9/11 zeigten“, merkte Keiser weiter an.

Ent-Dollarisierung

Die Länder weltweit seien es leid, das amerikanische „militärische Abenteurertum“ zu finanzieren, indem sie eine Partei des Schulden-Imperiums sind, wie es auf der ganzen Welt bekannt ist. „Daher werden sie der Ent-Dollarisierungsbewegung beitreten.“

Der US-Finanzsektor und sein militärisch-industrieller Komplex dürften die Dollar-Hegemonie wohl kaum kampflos aufgeben, da der Dollar sowohl die Basis als auch das Hauptprodukt Amerikas sei. Und die USA werden ihr Lieblingswerkzeug dafür benutzen – Krieg, glaubt Keiser.

„Vielleicht werden sie einen Krieg zwischen Japan und China lostreten, und vielleicht werden sie einen Krieg mit Nordkorea beginnen. Amerika wird alles tun, um den US-Dollar als Reservewährung der Welt zu halten“, fügte er hinzu.

„Sie werden in die Länder eindringen, wie in Afghanistan, sie werden vor nichts Halt machen. Denn das ist die Basis des US-Imperiums. Es basiert nicht auf dem Land, es basiert nicht auf materiellen Gütern, es basiert auf Spekulationsgewinnen.“

„Es basiert darauf, seine Dollars unterzubringen und Einnahmen zu generieren. Und wenn Länder nicht mehr bezahlen können, zerlegen sie das Vermögen und übernehmen es. Wir sahen dies in Lateinamerika, Südamerika, so hat Amerika sein Imperium aufgebaut.“

Saudi-Arabien und der Dollar

Zwischen 1972 und 1974 trafen die USA einige Abkommen mit Saudi-Arabien mit seinen riesigen Erdöl-Reserven, der marktbeherrschenden Stellung im OPEC-System und der hohen Bestechlichkeit der Königsfamilie. Das Petrodollar-System diente als Vereinbarung zwischen beiden Ländern, die den beiden Staaten gegenseitig das Überleben garantierte.

Die USA sicherten der Familie Saud uneingeschränkten Schutz zu. Im Gegenzug verkaufte Saudi-Arabien die Öl-Exporte nur noch in US-Dollar. Beispiel: Möchte etwa Italien oder irgendein anderes Land Öl kaufen, muss es erst gebührenpflichtig Dollar auf dem Devisenmarkt kaufen, um damit das Öl zu bezahlen.

Dadurch entsteht ein künstlicher Markt, der den US-Dollar stützt und der ohne dieses Abkommen nicht existieren würde. Den USA verschafft er gleichzeitig den Vorteil, keine Fremdwährung kaufen zu müssen, um Importe zu bezahlen. Ein weltweit einzigartiges Privileg, was anderen Ländern heute ein Dorn im Auge ist. Wie etwa China, Russland oder dem Iran.

Teil des Abkommens ist zudem die Verpflichtung Saudi-Arabiens, die daraus resultierenden Gewinne in US-Staatsanleihen zu investieren. Die Zinsen, die Saudi-Arabien dafür erhält, sollen in Wertpapiere von US-Unternehmen investiert werden, welche wiederum die Infrastruktur Saudi-Arabiens modernisieren. Zudem wurde beschlossen, den Ölpreis nicht zu hoch ansteigen zu lassen.

Das Petrodollar-System erlaubt der US-Regierung seit Jahrzehnten, über ihre Verhältnisse zu wirtschaften. Doch bröckelt diese Dominanz, u.a. aufgrund der schwächelnden regionalen Position Saudi-Arabiens im Nahen Osten.

Saudi-Arabien sucht den Ausweg aus der Dollar-Zwangsjacke

Die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien werden schlechter. Einige Länder handeln ihre Waren bereits ohne den Dollar, Saudi-Arabien sieht seine Felle davon schwimmen. Die Anfang der 1970er Jahre unterzeichneten Abkommen dürften eines Tages entweder durch die USA oder durch Saudi-Arabien nicht mehr eingehalten werden können.

Solange die Königsfamilie ihr Öl jedoch in US-Dollar verkauft und im Gegenzug viele amerikanische Kriegswaffen importiert, wird sie an der Macht bleiben. Der saudische Alptraum ist jedoch bereits im Gange. Das Land, in dem „schwarzes Gold“ aus dem Boden sprudelt, geht wirtschaftlich den Bach hinunter.

Einige Analysten sagen bereits einen Staatsbankrott Saudi-Arabiens in ein paar Jahren voraus.

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