Die 10 verseuchtesten Regionen der Welt


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Während das Erdbeben und der darauffolgende Tsunami im März 2011 Entsetzen und große Sorgen um die Bevölkerung in Fukushima, Japan und den gesamten Rest der Welt auslösten, kam die alte Angst vor der Radioaktivität wieder zurück in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.

Radioaktiv verseuchte Regionen
Radioaktiv verseuchte Regionen, Von Maxxl2 – Technische Regeln für Arbeitsstätten – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung – Quelle : ASR-A1-3.pdf, Gemeinfrei, Link

Doch sind radioaktiv verseuchte Gebiete wahrlich keine Seltenheit und betreffen bei Weitem nicht nur die Region um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima. Eine Kontaminierung durch Radionuklide gehört zu den sechs größten toxischen Gefahren überhaupt.

Dies wurde in einem Bericht der unabhängigen Organisation für Bekämpfung von Umweltverschmutzung The Blacksmith Institute festgestellt. Einige der zehn am meisten verseuchten Orte der Welt blieben bislang von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet. Im Folgenden eine Auflistung der „Top 10“ nach Strahlenbelastung in umgekehrter Reihenfolge.



10. Hanford, USA

Die Hanford Site in Washington war ein integraler Bestandteil des US-Atombombenprojekts, wo die ersten Atombomben und auch die bekannte „Fat Man“ produziert wurden, welche von den USA im 2. Weltkrieg über Nagasaki abgeworfen wurde.

Während des Kalten Krieges wurde die Produktion noch weiter hochgefahren, weshalb Plutonium für rund 60.000 Atomsprengköpfe nach Hanford geliefert wurde. Obwohl die Anlage inzwischen stillgelegt ist, werden dort noch immer zwei Drittel aller hochradioaktiver Abfälle des Landes gelagert:

53 Millionen Gallonen flüssige Abfälle, 25 Millionen Kubikmeter Müll und 200 Quadrat-Meilen kontaminiertes Grundwasser.

9. Das Mittelmeer

Seit Jahren gibt es das Gerücht, dass das Ndrangheta-Syndikat der italienischen Mafia das Mittelmeer als hauseigene Giftmülldeponie missbraucht. Die italienische Umweltschutzorganisation Legambiente vermutet, dass seit 1994 etwa 40 Schiffe mit hochgiftigen und radioaktiven Abfällen verladen wurden und in mediterranen Gewässern verschwanden.

Falls diese Vermutung der Wahrheit entspricht, könnte sich eine erhebliche Menge atomarer Abfälle im Mittelmeer befinden. Brechen diese Fässer nach und nach auf, wird das Mittelmeer einer riesigen Verschmutzung ausgesetzt sein. Die Menge wird auf mehrere hundert Barrel geschätzt.

8. Die somalische Küste

Ebenso wie das Mittelmeer wird offenbar auch die somalische Küste von Kriminellen als Giftmülldeponie genutzt. Es gibt Belege, dass in somalischen Gewässern und auf somalischem Boden Atommüll und giftige Metalle versenkt bzw. vergraben wurden.

Dabei handelt es sich offenbar um mindestens 600 Barrel giftige und radioaktive Abfälle, sowie radioaktive Krankenhaus-Abfälle. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen schätzt, dass Fässer, welche an die somalische Küste gespült wurden, aus den 1990er-Jahren stammen müssten.

7. Majak, Russland

Der Industriekomplex Majak im Nordosten Russlands hat seit Jahrzehnten eine Atomanlage, die im Jahr 1957 einen der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte erlebte. Bis zu 100 Tonnen radioaktive Abfälle wurden durch eine Explosion freigesetzt und verseuchten ein riesiges Gebiet.

Die Explosion wurde bis in die 1980er-Jahre unter Verschluss gehalten. 400.000 Menschen waren der Strahlung der Anlage ausgesetzt. In den Gewässern um die Anlage befindet sich angeblich heute noch genügend Radioaktivität, um einem ausgewachsenen Mann innerhalb einer Stunde eine tödliche Dosis Radioaktivität zu verabreichen.

6. Sellafield, Großbritannien

An der Westküste von England wurden im Nuklearkomplex Sellafield ursprünglich Plutonium-Waffen hergestellt, später wurde er aber zu kommerziellen Zwecken genutzt. Hunderte nukleare Unfälle ereigneten sich beim Wettrüsten mit den USA in der Anlage.

Etwa zwei Drittel der sich dort befindenden Gebäude sind in solchem Maße verseucht, dass sie selbst als Atommüll eingestuft werden. Die Anlage führte derart hohe Mengen kontaminierter Abfälle ins Meer ab, dass die Irische See heute als das am meisten verseuchte Meer der Welt gilt.

England ist für seine grünen Wiesen und wunderschönen Hügellandschaften bekannt, doch befindet sich dort eine der giftigsten Anlagen der Welt.

5. Sibirien, Russland

In Sibirien befindet sich eine chemische Anlage, in der Atommüll aus mehr als vier Jahrzehnten gelagert wird. Flüssige Abfälle werden in offenen Becken gelagert und schlecht gewartete Behälter beinhalten mehr als 125.000 Tonnen Abfall, während unterirdische Lagerungen sogar Gefahr laufen, in das Grundwasser auszutreten.

Wind und Regen verbreiten bis heute hochgiftige Substanzen auf dort lebende Tiere und die Umwelt. Zahlreiche kleinere Unfälle und Explosionen haben Plutonium in großen Mengen in die Umwelt geschleudert. Zwar macht die verschneite Landschaft einen wunderschönen und makellosen Eindruck, doch lauern hier gigantische Verschmutzungen.

4. Atomtestgelände Polygon, Kasachstan

Im heutigen Kasachstan testete die Sowjetunion einst ihre Atombomben. Während der Tests lebten in der Gegend ca. 700.000 Menschen. Die Anlage hält den Rekord für die Region mit der größten Konzentration von nuklearen Explosionen der Welt: 456 Tests in 40 Jahren von 1949 bis 1989.

Die durchgeführten Tests in der Anlage und ihre Auswirkungen in Hinblick auf die Strahlenbelastung wurden bis zur Schließung der Anlage im Jahr 1991 von den Sowjets unter Verschluss gehalten. Forscher schätzen heute, dass etwa 200.000 Menschen gesundheitlich von der Strahlenbelastung betroffen waren.

3. Mailuusuu, Kirgisistan

In den Top Ten der am meisten belasteten Standorte der Erde befindet sich auch die kirgisische Kleinstadt Mailuusuu. Hier kommt die Strahlung nicht von Atombomben oder Kraftwerken, sondern aus dem Bergbau und somit der Förderung radioaktiver Materialien.

Hier wird Uran gefördert und aufbereitet, zudem gibt es dort 1,96 Millionen Kubikmeter Abfälle auf insgesamt 36 Giftmüllkippen. Die Region ist ein Erdbebengebiet und die Sicherheitsbehälter laufen dadurch ununterbrochen Gefahr, beschädigt zu werden und radioaktives Material in das Grundwasser freizusetzen.

Hunderttausende Menschen, die Wasser aus dieser Gegend beziehen, wären davon betroffen.

2. Tschernobyl, Ukraine

Einer der schlimmsten und berüchtigsten nuklearen Unfälle ist Tschernobyl. Die Verschmutzung dort ist noch immer sehr hoch. Der berüchtigte Unfall, von dem mehr als 6 Millionen Menschen betroffen, verursachte zahlreiche Todesopfer. Die Zahl der tatsächlichen Todesfälle durch den Reaktorunfall kann bis heute nur geschätzt werden.

Die Schätzungen reichen von 4.000 bis 93.000. Der Unfall setzte die 100-fache  Strahlung der Nagasaki- und Hiroshima-Bomben frei. Weißrussland bekam etwa 70 Prozent der Strahlung ab, weshalb die dort lebenden Menschen verstärkt unter Krebserkrankungen litten und leiden.

1. Fukushima, Japan

Das Erdbeben und der darauffolgende Tsunami im März 2011 war eine gigantische Tragödie. Zahlreiche Häuser wurden zerstört und zahlreiche Menschen getötet. Doch stellen die Auswirkungen der Nuklearkatastrophe im Gegensatz dazu eine langfristige Gefahr dar.

Der schlimmste nukleare Unfall seit Tschernobyl hat eine Kernschmelze in drei der sechs Reaktoren verursacht, Strahlung gelangte in die Umwelt und in das Meer, sodass erhöhte Radioaktivität auch hunderte Kilometer entfernt nachgewiesen werden konnte.

Die Auswirkungen des Vorfalls auf die Umwelt sind heute noch nicht bekannt und werden sich erst in den kommenden Jahren herausstellen.

8 Kommentare

  1. Die Verbrecher machen alles kaputt und nur wegen dem verdammten Geld und ihrer Gier. Langsam aber sicher sollte mann und Frau auf Selbsverteidigung umschalten.

  2. Werbelink:



  3. Hier noch eine „Baustelle“ in Deutschland:
    Die verseuchten Gebiete vom Uran-Abbau der Wismut AG in Sachsen und Thüringen

    „Bis 1990 wurden 7.163 Fälle von Lungenkrebs bei Bergarbeitern als strahlenbedingte Berufskrankheit anerkannt, einige tausend wurden abgelehnt, 5.237 Todesfälle wurden als Strahlenopfer anerkannt (24). Mit einer Dunkelziffer von weiteren 7.000 wurde 1993 beim Bundesamt für Strahlenschutz gerechnet. Jährlich kommen rund 300 neue Fälle dazu. Inoffiziell sollen über 17.000 Bergarbeiter an den Folgen der Strahlenbelastung durch den Uranabbau gestorben sein (35). Die Zahl der Opfer unter der nicht im Bergbau tätigen Bevölkerung der Region ist unbekannt. Nach der Wende wurde 1991 die Wismut-AG vom Bund übernommen, der Abbau 1993 eingestellt. “

    Quelle: http://www.j-schoenen.de/abc-manual/a/Strahlenunfaelle.html

    Aus einer „kleinen Anfrage“ der LINKE an die Regierung geht hervor, daß der Bund im Zeitraum 1991-2011 5,5 Milliarden Euro („Fehlbedarfsfinanzierung“) beigesteuert hat zur Sanierung der Altlasten.
    Die Wismut verkauft immer noch Uran (fällt bei der Sanierung an) und hat in diesem Zeitraum einen Erlös von 67 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Erlös geht in die Sanierung der betroffenen Regionen und „mindert die Beteiligung des Bundes“…

    Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/062/1706237.pdf

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