Größter Umweltverschmutzer der Welt: Das Pentagon


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Man kann von der milliardenschweren Klimapolitik halten was man möchte. Doch dass das Pentagon als weltgrößter Umweltverpester von allen internationalen Abkommen ausgenommen ist, dürfte bei Befürwortern wie Gegnern wohl gleichermaßen auf Unverständnis stoßen.

Pentagon Umweltverschmutzer
Pentagon Umweltverschmutzer, Bild: Gegenfrage.com

In vielen Ländern bemüht man sich um den Umweltschutz: Man trennt Papier- und Restmüll, sammelt alte Batterien und entsorgt diese fachgerecht, fährt Grünschnitt zu Annahmestellen, kauft teure Autos mit Hybridantrieben, setzt auf alternative Energien und knipst das Licht aus, sobald man den Raum verlässt.

Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Doch global betrachtet sind all diese Anstrengungen leider für die Katz. Denn nach Hunderten Milliarden Dollar und Euro, die bereits für Klimapolitik auf der gesamten Welt ausgegeben wurden, gibt es eine Kleinigkeit, die in der Debatte rund ums Thema gerne vergessen wird:

Die größten Umweltverschmutzer der Welt sind nicht pupsende Kühe oder entwässerte Moore. Sondern das Pentagon, bzw. das US-Militär. Die gigantische Kriegsmaschinerie der USA ist der weltweit größte Verbraucher von institutionellen Erdölprodukten. Sie verursacht die meisten sogenannten Treibhausgasemissionen und schleudert Tag für Tag megatonnenweise giftige Schadstoffe in die Umwelt.



Pentagon von Umweltabkommen ausgenommen

Doch ist das Pentagon von sämtlichen internationalen Klima- und Umweltabkommen pauschal ausgenommen. So verabschiedete etwa der US-Kongress im Jahr 1998 ein Gesetz, das sämtliche US-Militäroperationen weltweit von den Bestimmungen des Kyoto-Protokolls freistellte (Interpress Service, 20. Mai 1998).

Das Kyoto-Protokoll wurde Grundlage aller späteren internationalen Treffen, wie Kopenhagen 2009, Cancun 2010, Durban 2011, Doha 2012 und auch der 21. Konferenz aller beteiligten Staaten in Paris 2015.

Das Pentagon produziert mehr hochgiftigen Müll als die fünf größten amerikanischen Chemiekonzerne zusammengerechnet. Unter den Giftstoffen befinden sich Pestizide, Blei oder radioaktive Materialien aus der Waffenproduktion, um nur einige wenige zu nennen.

So wurde etwa der Irak während beider Invasionen mit abgereichertem Uran bombardiert, besonders die Stadt Fallujah ist seither stark kontaminiert. Bis heute sind weite Teile Vietnams mit Dioxin verseucht.

320.000 Barrel Öl – pro Tag!

Auch die zahllosen Atomwaffentests im Südwesten der USA und auf einigen südpazifischen Inseln. Ungewiss ist zudem, wo die Uran-Abfälle entsorgt wurden. Offiziell werden auf den weltweit 7.000 Militärbasen täglich 320.000 Barrel Öl verbraucht.

Hauptsächlich verursacht durch die sich ständig im Einsatz befindlichen 285 Kampf- und Versorgungsschiffe der US-Navy. Ebenso rund 4.000 Kampfflugzeuge, 28.000 gepanzerte Fahrzeuge, 140.000 sonstige Fahrzeuge, über 4.000 Hubschrauber, mehrere Hundert Transportflugzeuge und 187.493 Transportfahrzeuge (alle Zahlen aus 2012).

Zudem werden ausgemusterte Schiffe samt hochgiftiger Ladung zumeist nicht fachgerecht abgebaut und entsorgt, sondern auf hoher See einfach mit Torpedos und Raketen bombardiert und versenkt. Mindestens 109 Mal soll dies zwischen 1999 und 2012 so praktiziert worden sein. Nur 64 Schiffe wurden im selben Zeitraum verschrottet und recycelt.

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iacenter, bundesregierung, rtl, workers, commondreams
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