Mögliche Reaktion auf Zölle:
China könnte US-Staatsanleihen auf den Markt kippen


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Sollte Trump tatsächlich Importe mit hohen Zöllen belegen, könnte China als Reaktion US-Staatsanleihen auf den Markt kippen, meldet ein US-Nachrichtenmagazin.

China USA Staatsanleihen
China USA Staatsanleihen, Bild: Gegenfrage.com

Der Plan des US-Präsidenten Donald Trump, hohe Zölle auf importierten Stahl und Aluminium zu verhängen, erschüttert die Finanzmärkte, schreibt das Nachrichtenportal Newsmax. Dies könnte zur Folge haben, dass „einige Handelspartner“ ihre Staatsanleihen auf den Markt kippen.

Natürlich ist damit China und vielleicht auch Japan gemeint. Die beiden asiatischen Nationen halten US-Staatsanleihen in Billionenhöhe. Sollten sie beschließen diese abzustoßen, „könnten die Märkte auf eine harte Probe gestellt werden“, so das Magazin weiter.



Dieser Schritt wäre als Reaktion auf Trumps protektionistische Maßnahmen durchaus denkbar, bestätigt Kristina Hooper, Chief Global Strategin bei Invesco in New York. „Diese Gefahr ist völlig realistisch.“

„Sie würden sich selbst ins Knie schießen“

Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass Peking, Tokio und andere ausländische Zentralbanken ihre Treasuries komplett auf den Markt werfen, da sie damit ihre eigenen Vermögenswerte zertrümmern würden.

„Sie würden sich selbst ins Knie schießen“, sagte Jack McIntyre, Portfoliomanager bei Brandywine Global Investment Management in Philadelphia. Dennoch können China und Japan einen enormen Einfluss auf US-Anleihen ausüben, was ein großes Risiko für den globalen Anleihenmarkt darstellt, so Newsmax weiter.

Trump hat zuletzt angeküdigt, Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium einzuführen. Dies sorgte für Protest unter ausländischen Unternehmen. Von US-Produzenten erntete der Präsident hingegen Beifall.

Genaue Details von Trumps Tarifplan sind jedoch noch nicht bekannt. Trump postete am Freitag auf Twitter „Handelskriege sind gut“. Einige Analysten glauben aber, dass diese Strafzölle schwer umsetzbar seien, da die US-Industrie sehr stark von Stahl und Aluminium abhängig ist.

Der Zeitpunkt für einen solchen Schritt sei sehr schlecht, sagte Kevin Giddis, Leiter für Anleihenmärkte bei Raymond James in Memphis, Tennessee.

Eckdaten

Ende 2017 saßen ausländische Regierungen auf US-Staatsanleihen in Höhe von 4,03 Billionen US-Dollar bzw. fast 29 Prozent der insgesamt emittierten 14,47 Billionen US-Dollar. Allein China und Japan halten zusammengerechnet 2,25 Billionen Dollar davon.

Im Jahr 2017 meldeten die Vereinigten Staaten ein Handelsdefizit von 375 Milliarden Dollar gegenüber China und von 69 Milliarden Dollar gegenüber Japan.

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