China entfernt Öl-Plattform aus umstrittenen Gewässern


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China hat die Öl-Plattform in den umstrittenen Gewässern um die Paracel-Inseln entfernt. China, Vietnam und einige weitere asiatische Staaten erheben Anspruch auf die Gewässer, in denen große Öl- und Gasvorkommen vermutet werden.

Öl-Bohrinsel
Öl-Bohrinsel (Archivbild)
Quelle: Agência Brasil, CC BY 3.0 br

Die Regierung in Peking meldete am Mittwoch, dass man die Öl-Plattform in der Nähe der umstrittenen Paracel-Inseln entfernt habe. Dies wurde auch seitens vietnamesischer Medien bestätigt. Die Gewässer in der Region werden von beiden Staaten als Hoheitsgebiet beansprucht.

Die Anlage sei am späten Dienstagabend abgebaut worden und wird nun voraussichtlich in die Gewässer um die chinesische Insel Hainan verlagert. Die Arbeiten an der Plattform seien am 15. Juli abgeschlossen worden, so die China Oilfield Services Ltd. in einer Erklärung. „Öl- und Gasreserven wurden bei den Bohrarbeiten festgestellt“, so der Bericht. China nahm die Arbeiten in den umstrittenen Gewässern am 2. Mai 2014 auf, was große Proteste bei der Bevölkerung und in der Regierung Vietnams auslöste (wir berichteten).

China eroberte die Inseln während des Vietnamkriegs, Vietnam jedoch begründet den Gebietsanspruch mit einer UN-Konvention aus dem Jahr 1982, die dem Land eine 200 Meilen reichende maritime Wirtschaftszone und somit auch die Inseln zuspricht. Auch Brunei, Malaysia, Taiwan und die Philippinen erheben Anspruch auf die Inseln. In der Region werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet.

5 Kommentare

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  2. Bleibt die Frage nach dem „Warum“.
    China ist nicht ein Staat, der einfach bei Schwierigkeiten den Schwanz einzieht.
    Stellt sich die Frage, warum die Chinesen sich zurückgezogen haben.
    Haben sie durch Probebohrungen festgestellt, daß die Aufwendungen zur Ausbeute in keinem Verhältnis stehen?

    Oder haben sie einen anderen Deal mit den Vietnamesen?

    Gute Frage.

  3. @Helmut – Vielleicht hilft dir dieser Artikel weiter, lese den ersten Absatz aufmerksam und beachte die Statistiken unterhalb :

    http://www.chinacenter.net/vietnams-relations-with-china-a-delicate-balancing-act/

    Auch dieser Artikel klärt die Sache ein wenig auf :

    http://www.eastasiaforum.org/2014/05/21/oil-rig-incident-means-vietnam-china-relations-face-a-new-test/

    Das hätten die US Kriegstreiber natürlich gerne, wenn es da Konflikte gibt,
    und in deutschen Medien werden solche Sachen eh nur aufgebauscht.

  4. Danke, Kaiser,
    es wird wahrscheinlich im wirtschaftlichen Berreich liegen.

    Wenn man so die Statistik ansieht, was die bilaterale Zusammenarbeit resp. den Stellenwert der Vietnamesen für China betrifft, dann kann man sich schon vorstellen, daß denen andere Dinge wichtiger sind.
    Dazu kommt (vielleicht) die Überlegung, daß eine immer mehr zunehmende wirtschaftliche Dominanz der Chinesen im Nachbarland langfristig auf elegantere Art den Zugang zu diesem Bereich des Meeres sichert. Ohne Konflikte.

    Daß sich in Vietnam soviele Schwarzarbeiter aus China aufhalten, wußte ich gar nicht.

    Bin nach wie vor unter Druck, kann höchstens lesen, aber kaum was kommentieren, was auch Substanz hat, – da fehlt mir die Zeit. Deshalb bin ich Dir für derartige links dankbar. Wer weiß, wie lange ich gebraucht häte, bis ich diese gefunden hätte.

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