Am 12. Oktober 1990 streckte der 36-jährige Dieter Kaufmann den damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble mit zwei Revolver-Schüssen in Kopf und Rücken nieder. Kaufmann wurde in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen.
An diesem Tag im Jahr 1990 wurde der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble während einer Wahlkampfveranstaltung vor 250 Zuschauern in Oppenau von einem Einzeltäter namens Dieter Kaufmann niedergeschossen und schwer verletzt. Er überlebte das Attentat, sitzt jedoch seither im Rollstuhl.
Der damals 36-jährige Attentäter wohnte der Veranstaltung etwa 1,5 Stunden lang bei, wartete den passenden Moment ab und feuerte aus nächster Nähe drei Schüsse aus einem Trommelrevolver auf Schäuble ab.
Das Attentat
Der erste Schuss ging in den Kopf und zertrümmerte Schäubles Kiefer, der zweite Schuss traf ihn an der Wirbelsäule, was die Querschnittslähmung verursachte, der dritte Schuss wurde von Schäubles Leibwächter Klaus-Dieter Michalsky abgefangen, welcher sich todesmutig zwischen Kaufmann und Schäuble warf.
Als Motiv für die Tat gab der Attentäter an, vom Staat terrorisiert zu werden. Und Wolfgang Schäuble, den man damals hinter Helmut Kohl als Nr. 2 in der deutschen Politik handelte, repräsentiere diesen Staat.
Zudem fühle er sich von Schäuble persönlich bedroht und verfolgt. Er erstattete auch Strafanzeige gegen Bundeskanzler Helmut Kohl, was jedoch erfolglos blieb. Nach dem Attentat bescheinigte man ihm eine „paranoide halluzinogene Schizophrenie“. Aus diesem Grund wurde er für schuldunfähig befunden und auf unbestimmte Zeit in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen.
Kaufmann stammt aus dem badischen Appenweier, wo sein Vater seinerzeit als Bürgermeister amtierte. Er bereiste vor dem Attentat den Nahen Osten, Nordafrika und Afghanistan. Aufgrund eines Cannabis-Delikts wurde er verhaftet und im Gefängnis über fünf Jahre lang gegen seinen Willen mit Medikamenten ruhig gestellt.
Kaufmann forderte den Grünenpolitiker Otto Schily und Amnesty International in einem Schreiben auf, „etwas gegen diesen Staat zu unternehmen, der über Radio und Fernsehen direkt in die Gehirne seiner Bewohner eingreift und dadurch entsetzliche Schmerzen, quälende Bilder und sexuelle Erregung erzeugt.“
Als Bundesinnenminister war Schäuble eine der höchsten Instanzen im deutschen Rechtssystem. Zudem lief im Jahr 1990 gerade die Kampagne „Keine Macht den Drogen“ an, womit Schäuble im Zuge nationalen Rauschgiftbekämpfungsplanes ein rigoroses Vorgehen gegen Cannabis-Konsumenten rechtfertigte.
Vor Gericht sagte Kaufmann: „Wenn der Kanzler da gewesen wäre, hätten alle beide einen Kopfschuss gekriegt.“ Fünf Jahre später entschuldigte er sich schriftlich bei Wolfgang Schäuble. Schäuble bezeichnete ihn in einer Stellungnahme als „Psychopathen“, für den er „nicht allzu viel Mitleid“ übrig habe.
Keine Spur von Kaufmann
Im Februar 2004 wurde Kaufmann aus der geschlossenen Anstalt in ein überwachtes Wohnen entlassen, heißt es. Seither verlaufen alle Spuren zu Kaufmann im Sande. Jedenfalls meldete dies das Magazin Themanews.com im August 2015 in einem Artikel mit der Überschrift „Wer ist Dieter Kaufmann? Schäuble-Attentäter ist verschollen.“
Die letzten Lebenszeichen seien besagte Entschuldigungen im Jahr 1995 gewesen. Nach seiner Entlassung im Jahr 2004 seien sämtliche Spuren von ihm verschwunden. Das einzige Anzeichen dafür, dass Kaufmann jemals existiert hat, seien Schäubles an den Rollstuhl gefesselte Beine.
Wusste Dieter Kaufmann über den Verrat den Schäuble mit der „Wiedervereinigung“begangen hatte Bescheid.Schäuble wusste von dem
Angebot eines Friedensvertrages und die Rückgabe der Ostgebiete durch die Russen.
Auch über die Auflösung der BRD nebst Grundgesetz.
Was für mich sehr bemerkenswert ist:
Von dem Attentäter existiert nirgends z.B. im Net, ein Foto. Nicht von damals und nicht nach der Entlassung.
@helmut-1
Ja, finde ich auch sehr bemerkenswert. Da hat wohl jemand sauber den Informationsfluss abgeschnitten.
Mein lieber @Helmut – Wie du ja weißt bin ich regelmäßig auf Anfrage eingebunden in Projekte, bei denen ich auf Anfrage die Recherche zu bestimmten Themen übernehme. Das Ergebnis fließt dann in Bücher ein. Von daher bekomme ich regelmäßig kostenlos teils sehr teure Bücher zugeschickt. Mit Danksagung des Autors im Buch und Erwähung namentlich im Impressum, da ich auch die grafische Gestaltung des Buch-Covers nach Ideen des Autors ausführe.
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Nun war ich auf deinen Kommentar hin aktiv
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Ausgehend davon, dass in den Printmedien damals sicher ein Photo war, mein Suchbegriff
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Dieter Kaufmann 1990 Der Spiegel
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Treffer :
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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502554.html
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Auf der linken Seite runterscrollen
Dort kannst du den Artikel als pdf Dokument abladen
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Dort findest du zumindest 1 Photo im Printartikel
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Wenn du privat mal was suchst, dann melde dich bei mir.
Damit meine ich natürlich nicht deine verlegte Brille :-))))
Danke, Kaiser,
Das ist wenigstens etwas. Obwohl ich mehrere Begriffe eingegeben habe, – das ist nicht gekommen. Das beim Spiegel ist zwar was, aber kaum zur Identifizierung geeignet.
Trotzdem danke dafür. Daraufhin hat mich der Ehrgeiz gepackt, – ich hab mit den Begriffen jongliert und letztlich doch ein gutes Foto rausgefunden, nämlich eines im Verlauf des Prozesses mit seinem Verteidiger. Schick ich Dir und dem Bürgenden aufs Mail.
Dass es nach der Entlassung kein Foto mehr gibt und der Mann verschwunden ist, mag mit den sog. Persönlichkeitsrechten zusammenhängen, – vielleicht arbeitet er ja auch an seinen Memoiren und macht noch einmal so richtig Kohle damit.
Fest steht, – ich hab doch noch Erfolg gehabt im Net, – bin richtig stolz auf mich.
@Helmut – Ich habe nur 1 Versuch gemacht, aus Zeitgründen. Man findet im Internet alles. Ist nur ne Zeitfrage. Problem, wie ich feststellte: Es verschwindet auch mal was im Internet, was vorher mal drin war. Da hast du zwar den Link aus uralten Zeiten, aber der Artikel ist weg. Da kommt die Error-Message.
@Helmut – Das schöne Farbphoto wurde erst gestern ins Netz eingestellt
ein mal wieder lesenswerter Artikel.