US-Invasionen in Lateinamerika und der Karibik


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Seit dem 19. Jahrhundert sind die USA wiederholt in lateinamerikanische und karibische Länder eingedrungen, um wirtschaftliche als auch politische Interessen zu schützen. Diese Politik forderte Zehntausende tote Zivilisten und führte zu jahrzehntelang dauernden Diktaturen.

US-Invasionen Lateinamerika Karibik
US-Invasionen Lateinamerika Karibik, Bild: Gegenfrage.com

Puerto Rico und Kuba, 1898: Die USA überfiellen Puerto Rico und Kuba. Die bis dahin spanischen Kolonien gehen damit an die Vereinigten Staaten über. Kuba gewann seine Unabhängigkeit, Puerto Rico hingegen ist bis zum heutigen Tag eine US-Kolonie, bzw. ein US-Außengebiet.

Mexiko, 1914-1918: Während der mexikanischen Revolution, entsandten die Vereinigten Staaten Truppen, um Nationalisten zu bekämpfen, einschließlich Pancho Villa und Emiliano Zapata, der versuchte die mexikanische Oligarchie zu besiegen. Die USA unterstützten die Herrschaft von Porfirio Diaz, einem Diktator, der das Land seit über 30 Jahren kontrollierte und von seinen engen wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA profitierte. Im Interesse diese Beziehung zu schützen, halfen die USA beim Putsch gegen Francisco Madero im Jahr 1913 und installierten General Victoriano Huerta als neuen Präsidenten.



Haiti, 1915-1934: Das US-Militär besetzte Haiti von 1915 bis 1934. Unter der US-Herrschaft wurde die Sklaverei wieder eingeführt und mindestens 100.000 Hektar Land enteignet. Die Schätzungen über die Zahlen der getöteten Haitianer reichen von 3.000 bis 15.000, aber einige Historiker haben viel höhere Zahlen errechnet. Die USA hinterließen eine modernisierte haitianischen Armee, die nach dem Abzug der US-Truppen für mehrere Jahrzehnte die schmutzige Arbeit erledigen durfte.

Guatemala, 1954: Die Invasion Guatemalas war eine klare Entscheidung, die Macht an die Eliten zurückzugeben, die vor dem Jahr 1944, vor der Revolution, die auch „Guatemaltekischer Frühling“ genannt wird, das Land regierten. Die CIA führte einen Putsch gegen den progressiven, jedoch demokratisch gewählten Präsidenten Jacobo Arbenz durch und stellte damit die wirtschaftlichen und militärischen Interessen Washingtons wieder her.

Kuba, 1961: Zwischen dem 17. und 19. April 1961 versuchte eine von der CIA gesteuerte kubanische Söldnertruppe in das revolutionäre Kuba einzudringen. Innerhalb von drei Tagen scheiterte der Versuch katastrophal. Über 100 Eindringlinge wurden getötet, mindestens 1.000 verletzt.

Dominikanische Republik, 1965: Am 28. April 1965 entsandte die US-Regierung 42.000 Soldaten, um die Dominikanische Republik zu besetzen. Das Land hatte zu diesem Zeitpunkt gerade eine 30 Jahre dauernde Diktatur überstanden, welche vom US-Verbündeten Rafael Leonidas Trujillo geführt wurde. Schätzungen zufolge starben oder verschwanden unter Trujillos Herrschaft 25.000 Menschen. US-Präsident Lyndon Johnson sagte, er habe die Soldaten entsandt, um US-Bürger in der Dominikanischen Republik zu schützen, was den gigantischen militärischen Aufwand jedoch nicht erklären konnte. Später gab er zu, dass man kein zweites Kuba in der westlichen Hemisphäre haben wollte.

Nicaragua, 1981-1990: Nach dem Sturz der von den USA unterstützten Somoza-Diktatur sah sich die sandinistische Regierung bald mit einer heftigen, US-finanzierten Konterrevolution konfrontiert. Das Land wurde in den kommenden Jahren verwüstet, mehr als 1.300 Terroranschläge durchgeführt und schwere Menschenrechtsverletzungen verübt.

Grenada, 1983: Nach der Ermordung des sozialistischen Premierministers Maurice Bishop war das Ziel der US-Invasion in Grenada der Aufbau eines pro-amerikanischen Regimes. Bishop war am 13. März 1979 als Anführer der New Jewel-Bewegung durch einen unblutigen Putsch des von den USA untestützten Regimes von Eric Gairy an die Macht gekommen. Die tiefe Verbundenheit Bishops mit seinem Volk wurde oft mit der von Hugo Chavez oder Fidel Castro verglichen.

Panama, 1989: Am 20. Dezember 1989 überfielen mehr als 27.000 US-Soldaten Panama als Teil der „Operation Just Cause“ von US-Präsident George H.W. Bush. Angeblich sollte der des Drogenhandels verdächtigte panamaische Führer Manuel Noriega festgesetzt werden. Noriega war ehemaliger US-Verbündeter und CIA-Informant. Die Invasion wird als Teil der Bemühungen der USA interpretiert, eine verbündete Regierung in Panama sowie die US-Hegemonie in der Region aufrechtzuerhalten. 3.000 Zivilisten und Soldaten kamen bei der Operation ums Leben.

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