US-Forscher entdecken hirnverblödendes Virus


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Wissenschaftler aus den USA haben zufällig ein Virus entdeckt, das die kognitiven Fähigkeiten, die visuelle Verarbeitung und das räumliche Vorstellungsvermögen beeinträchtigt, ohne sich auf die Gesundheit infizierter Personen auszuwirken.

Bald nicht mehr vonnöten: Das Gehirn Bild: Deesillustration.com
Dumm aber ansonsten gesund: ATCV-1-Infizierter
Bild: Deesillustration.com

Forscher aus den Vereinigten Staaten haben ein Virus entdeckt, welches das menschliche Gehirn infiziert und verblöden lässt. Nach Untersuchungen der John Hopkins Medical School und der University of Nebraska beeinträchtigt ein Algen-Virus die kognitiven Fähigkeiten, die visuelle Verarbeitung und das räumliche Vorstellungsvermögen.

Von 92 Teilnehmern der Studie waren 44 Prozent positiv infiziert. Es handelte sich dabei jedoch nicht um einen Menschenversuch, sondern um eine zufällige Entdeckung, nachdem die positiv getestete Gruppe niedrigere Leistungswerte aufwies, als die negative Gruppe. Ursprünglich sollten in der Studie Mikroben untersucht werden. Das ATCV-1-Virus infiziert Süßwasseralgen, die in Seen und Teichen zu finden sind. Die Forscher konnten nachweisen, dass durch die Mikroorganismen feine physiologische Änderungen im menschlichen Körper ausgelöst werden, ohne das Immunsystem anzugreifen.

„Dies ist ein markantes Beispiel dafür, dass diese ‚harmlosen‘ Mikroorganismen Verhalten und Kognition beeinflussen“, sagte Dr. Robert Yolken, Virologe und Leiter der ursprünglichen Studie. Der menschliche Körper enthält Billionen Bakterien, Viren und Pilze, von denen die meisten harmlos sind, aber nach den Erkenntnissen der Studie können einige Mikroorganismen die kognitiven Funktionen beeinflussen, ohne die Gesundheit der betroffenen Person zu schädigen.

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