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15.07.1961: USA testen „Reisbrand“-Biowaffe auf Okinawa


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Am 15. Juli 1961 begann das amerikanische Militär mit Reisbrand-Experimenten auf Okinawa. Der Reisbrand-Pilz führt zu katastrophalen Ernteausfällen.

Reisbrand Biowaffe Japan USA Okinawa
Reisbrand Biowaffe Japan USA Okinawa, Bild: Gegenfrage.com, Flaggen gemeinfrei

Zwischen Juli 1961 und 1962 führte die US Army Biowaffen-Experimente mit Reisbrand auf der besetzten Insel Okinawa durch. Bei dem Reisbrand-Pilz handelte es sich um einen Erreger, der Reiskulturen zerstört und zu katastrophalen Ernteausfällen führt.

Unter Berufung auf klassifizierte Dokumente der US-Regierung berichtete als erstes die japanischen Nachrichtenagentur Kyodo über diese Experimente. Allerdings erst im Jahr 2014, also mehr als 50 Jahre später. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Okinawa nicht Teil Japans, sondern offiziell eine vom US-Militär besetzte Insel.



Auch in Taiwan und in den USA selbst wurden den Dokumenten zufolge derartige Versuche durchgeführt. Das angebliche Ziel dieses Tests war laut Kyodo wahrscheinlich die Region China und Südostasien. Der Pilz vertausendfacht sich über Nacht und vernichtet innerhalb einer Woche ganze Erntefelder.

Erntefelder wurden gezielt zerstört

Neben Reis werden auch andere Nutzpflanzen zerstört. Mehr als ein Dutzend Tests wurden durchgeführt, darunter in Nago und Shuri auf Okinawa. Angeblich wurde der Reisbrand-Pilz auf ein kleines Staubtuch gegeben und an Erntefeldern freigesetzt.

Man setzte unterschiedliche Dosierungen ein, um die zerstörerische Wirkung des Inokulums und dessen Wirkung auf die Ernten zu messen. Die US-Armee bezeichnete die Experimente als „erfolgreich“, da man durch die Tests „nützliche Daten“ sammeln konnte.

Erst im Jahr 1969 beschloss die US-Regierung, alle Biowaffenprogramme zu beenden. Im Jahr 1972 kam Okinawa wieder unter japanische Verwaltung. Eine internationale Konvention gegen die Produktion und den Besitz von biologischen Waffen trat 1975 in Kraft.

Quellenangaben anzeigen
japantimes, rt, hurriyet, nti
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