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10.01.2003: Nordkorea kündigt Atomwaffensperrvertrag


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Am 10. Januar 2003 trat Nordkorea aus dem Atomwaffensperrvertrag aus. Grund dafür waren Feindseligkeiten der USA. Knapp vier Jahre später führte Pjöngjang den ersten unterirdischen Atomwaffentest durch.

Atomwaffensperrvertrag Nordkorea
Atomwaffensperrvertrag – USA, Nordkorea, UN, alle Fotos: Gegenfrage.com

An diesem Tag im Jahr 2003 erklärte die Regierung Nordkoreas ihren Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag. Gleichzeitig versicherte Pjöngjang, keine Atomwaffen herstellen zu wollen. Das nordkoreanische Atomprogramm diene nur friedlichen Zwecken, wie etwa der Erzeugung von Strom. Begründet wurde der Austritt mit Feindseligkeiten der USA gegenüber Nordkorea.

Washington versuchte das Land zu unterdrücken und instrumentalisierte dafür die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO), wie Nordkoreas Nachrichtenagentur KCNA seinerzeit meldete. Generalsekretär Kim Jong-il ließ verkünden, dass man Nachweise für ein friedliches Atomprogramm erbringen werde, für den Fall einer Änderung der US-Politik gegenüber Nordkorea.



Kurz zuvor, im Dezember 2002, hatte Pjöngjang angekündigt, seine Atomanlagen wieder in Betrieb zu nehmen. Damit verstieß Kim gegen ein Abkommen mit den USA aus dem Jahr 1994, was den Konflikt um das Nuklearprogramm wieder aufflammen ließ. Washington hatte eine heimliche Entwicklung von Atomwaffen befürchtet, ähnlich wie in den 1960er Jahren in Israel.

Im Jahr 2004 gab Abdul Kadir Khan, auch als „Vater der pakistanischen Atomwaffe“ bekannt, zu, Pläne zur Herstellung von Atomwaffen an Nordkorea verkauft zu haben. Im Oktober 2006 führte Nordkorea den ersten unterirdischen Atomwaffentest durch. Pjöngjang behauptet heute, über Atomwaffen und zugehörige Trägersysteme zu verfügen.

Atomwaffensperrvertrag

Der Atomwaffensperrvertrag wurde im Jahr 1968 von den USA, der Sowjetunion und Großbritannien ins Leben gerufen. Bis heute (01/2017) wurde der Vertrag von 191 Regierungen unterzeichnet (ohne Nordkorea ab 2003 nur 190).

Diese verpflichten sich dazu, Atomenergie nur friedlich zu nutzen (z.B. Energiegewinnung), Atomwaffen abzurüsten und diese nicht zu verbreiten. Staaten, die nicht über Atomwaffen verfügen, verpflichten sich zudem, keine Atomwaffen herzustellen oder zu erwerben.

Kontrolliert wird die Einhaltung durch die IAEO. Nur fünf Staaten sind keine Mitglieder: Indien, Südsudan, Pakistan, Israel und eben Nordkorea. Einer der ersten Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags war übrigens der Iran im Jahr 1968.