Kredite in der Eurozone: 900 Milliarden Euro „unter Wasser“


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Banken in der Eurozone schieben einen Berg an faulen Schulden in Höhe von 900 Milliarden Euro vor sich her. Die EZB kündigte harte Maßnahmen dagegen an, ruderte aber wieder zurück. Insbesondere Italiens Banken können aufatmen.

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Unter Wasser: Europäische Banken, Bild: Gegenfrage.com

Laut neuen Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) sind insgesamt rund 900 Milliarden Euro an Krediten in der Eurozone „unter Wasser“ bzw. „faul“, wie Reuters meldet. Besonders stark betroffen ist Medienberichten zufolge unter anderem die Deutsche Bank, ähnlich sieht es aber auch bei anderen Instituten in der Eurozone und in Großbritannien aus.

Die Anzahl der faulen Kredite könnten in den einzelnen Euroländern nicht unterschiedlicher sein. Werden etwa auf Zypern oder in Griechenland knapp 50 Prozent aller ausgegebenen Kredite nicht mehr bedient, sind es Luxemburg oder Finnland nur 1 bzw. 2 Prozent. In Deutschland sind 3 Prozent aller Kredite faul, in Irland 15, Italien 17, Portugal 19 und Slowenien 20 Prozent.

Die EZB-Bankenaufsicht fordert die Banken nun dazu auf, die faulen Kredite abzubauen und wird dafür „Empfehlungen“ aussprechen. Diese Empfehlungen sind dann allerdings bindend, hieß es zunächst. Entweder müssten die faulen Kredite abgeschrieben oder die Rückstellungen erhöht werden. Dafür sollen die Banken Pläne vorlegen aus denen hervorgeht, bis wann entsprechende Forderungen umgesetzt werden. Die EZB ruderte nun jedoch etwas zurück und gab an, dass man nur eingreifen werde, wenn die Geldhäuser die angepeilten Werte extrem überschreiten.



Insbesondere italienische Banken können dadurch aufatmen, die im Fall von bindenden Obergrenzen Notverkäufe zu befürchten hatten. In Italien hatte sich die sogenannte Bankenkrise in den letzten Monaten wieder vernichtend verschärft.

Quellen: reuters, anthonybsanders

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