Griechenland: Selbstmordrate steigt dramatisch an


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Nach aktuellen Statistiken ist die Selbstmordrate in Griechenland seit vergangenem Jahr sprunghaft um 40% angestiegen. Somit ist Griechenland der europäische Spitzenreiter. Als Hauptursache dafür nennen Experten die dramatische Wirtschaftskrise in dem Land.

Man sleeping on Canadian sidewalk
von – . Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Selbstmordrate in Griechenland hat ein trauriges Rekordhoch erreicht und stieg zuletzt sprunghaft um 40% an. Die Hauptursache dafür seien zahlreiche zerstörte Schicksale infolge der tobenden Wirtschaftskrise, wie Experten behaupten. Schmerzhafte Sparmaßnahmen und ein scheinbar endloses wirtschaftliches Drama treibt etliche Griechen in den Ruin. Vor der Finanzkrise vor rund drei Jahren lag die Selbstmordrate in Griechenland am niedrigsten in Europa mit 2,8 Suiziden auf 100’000 Einwohner, wie die britische Zeitung The Guardian berichtet. Heute liegt sie bereits doppelt so hoch. Fast immer seien Schulden, Arbeitslosigkeit oder die Angst vor Entlassung die Gründe für die Selbstmorde, wie die Psychiaterin Eleni Beikari der Zeitung mitteilte.

Beikari betreibt in Griechenland eine 24-Stunden-Hotline für Selbstmordgefährdete. Vor der Krise habe sie rund 10 Anrufe pro Tag erhalten, heute seien es über 100. „Die meisten Anrufer sind Frauen zwischen 30 und 50 und Männer zwischen 40 und 45, die aufgrund wirtschaftlicher Probleme verzweifelt sind“, sagte Beikari. „Nach meiner Erfahrung sind es vor allem Männer, bei denen sich der Verlust von Würde und Stolz am gravierendsten auswirken.“

Die Arbeitslosigkeit in Griechenland beläuft sich auf 18%, unter den 25- bis 40-jährigen sogar auf 42%. Die Armut in der Bevölkerung hat sich extrem vergrößert und die Kriminalität ist in hohem Maße gestiegen. Allein im Zentrum Athens leben inzwischen 20’000 Obdachlose, außerdem stellen Ärzte immer häufiger Krankheiten und psychische Störungen wie Depressionen, Neurosen und Selbstverstümmelungen bei den griechischen Bürgern fest. Die Nachfrage nach Leistungen von Psychiatern und Psychologen stieg allein im vergangenen Jahr um 30% an.

Die meisten Selbstmorde und Selbstmordversuche werden in der Region Attika rund um Athen sowie auf der Insel Kreta verübt. Angeblich haben sich dort in den vergangenen 18 Monaten insbesondere zahlreiche Unternehmer das Leben genommen.

4 Comments

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  2. Traurig, traurig, wird es eines nicht mehr fernen Tages auch bei uns so weit kommen?
    Angesichts der Lügen unserer politisch-medialen Klasse gegenüber uns, angesichts ihrer unverhohlenen Zusammenarbeit mit dem großen Finanzkapital und ihrer Morallosigkeit – siehe Abzocker Wulff – wird es auch bei uns einmal einschlagen!

  3. unsere Gesellschaft / Wirtschaft ist nicht mit der Titanic zu vergleichen…

    Es stimmt zwar, die Suiten sind wirklich gesunken, aber überlebt haben überwiegend mehr die Reichen und Einflussreichen. Und dies wird in der kommenden Verschlimmerung der Krise wieder so sein. Krisen werden genutzt um sich Vorteile zu verschaffen. Und das können die oberen 10tausend leider einfacher als der normale Bürger.

    Ich bin kein Untergangsprophet, aber manchmal muss eine „kreative Zerstörung“ stattfinden. Und dann hoffe ich, dass die Masse sich kein privat geschöpftes Fiat-Money System mehr überstülpen lässt.

    Ein Hoch auf die privaten Zentralbanken dieser Welt….

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