Gold: Preise fallen, Nachfrage explodiert


by

Während der Börsenpreis für Gold im vergangenen Jahr heftig eingebrochen ist, ist die Nachfrage nach physischem Metall buchstäblich explodiert. Die weltweiten Münzprägestätten fahren Sonderschichten und produzieren rund um die Uhr und sieben Tage pro Woche Goldmünzen.

Goldmünzen Bild: Gegenfrage.com
Goldmünzen
Bild: Gegenfrage.com

„Die langfristig ausgelegten physischen Käufer betrachten die Kursrückgänge als Chance, um mehr Vermögen anzuhäufen“, sagte Michael Haynes, Chief Executive Officer der American Precious Metals Exchange gegenüber Bloomberg.

Im vergangenen Jahr hat Gold gegenüber dem Dollar um 28 Prozent nachgegeben, der größte Rückgang seit 1981. Dies wurde jedoch vermutlich in erster Linie an den Terminbörsen durch den Handel irgendwelcher virtueller Luftgold-Forderungen ausgelöst, im Interesse von wem auch immer, denn die bekannten Münzprägeanstalten dieser Welt arbeiteten im vergangenen Jahr buchstäblich 24/7 und konnten die physische Nachfrage durch echte Kunden kaum noch befriedigen.

Die Münzprägeanstalt der Republik Österreich (Münze Österreich) produziert 24 Stunden am Tag und hat zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Die Verkäufe stiegen um 36 Prozent zum Vorjahr. Von anderen Münzprägestätten liest man Ähnliches: Die Perth Mint in Australien hat die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 20% gesteigert, die U.S. Mint freut sich über ihren besten Monat seit April und hat in den ersten drei Januarwochen 89’500 Unzen Gold an den Mann gebracht.



Die über 1000 Jahre alte britische Royal Mint konnte die „außergewöhnlich hohe Nachfrage“ nach 2014er-Sovereign Goldmünzen nicht mehr befriedigen. Die Shanghai Gold Exchange, Chinas größte Goldbörse, lieferte im Jahr 2013 insgesamt 2’197 Tonnen Gold an Kunden aus, verglichen mit 1’139 Tonnen im Jahr 2012.

Möglicherweise waren es die wilden Gelddruck-Orgien der Zentralbanken, die Quasi-Enteignung in Zypern, die dahinsiechende Weltwirtschaft, die steigenden Schulden, die drohenden Staatsbankrotte oder die immer lauter werdenden Rufe nach Bail-Ins und -Outs, die überall auf dem Planeten die Nachfrage nach dem ältesten Geld der Menschheitsgeschichte explodieren ließen und lassen.

Vielleicht liegen die Goldkäufer dieser Welt auch allesamt falsch? „Die Preise dürften weiter sinken, da sich die globalen Wirtschaftsbedingungen stabilisieren und die Sorgen allmählich nachlassen“, wie Bloomberg einen Experten zitiert. Na dann.

Für den scheidenden Fed-Chairman Ben Bernanke passend dazu ein erheiterndes Lied:

httpv://www.youtube.com/watch?v=UKU1RVwzqkA

17 Comments

  1. gold war 5000 jahre lang geld. erst seit 40 jahren sind wir anscheinend viel schlauer. ich denk mal die ganzen banker decken sich selber ein und erzählen uns ihre märchen vom aufschwung und vom blöden edelmetall damit wir sie damit in ruhe lassen.

  2. Werbelink:



  3. zur Korrektur:

    in Zypern gab es keine Enteignung, lediglich wurde das Insolvenzrecht, welches es auch in der Beerde gibt, konsequent angewendet indem die Gläubiger der Bank zur Begleichung der Verluste herangezogen wurden. Gläubiger einer Bank ist jeder, der einer Bank sein Geld anvertraut, mit dem sie „arbeitet“, nicht anders als Gläubiger eines produzierenden Unternehmens zu sein, etc.

    Die in der Diskussion stehende Vermögensabgabe kommt hingegen quasi einer Enteignung gleich. Sie ist weder gerecht auszuführen, also im Verhältnis zum persönlichen Nutzen und trifft auch die, die weniger als andere vom Staat partizipiert haben (sofern man das überhaupt so sagen kann) und die, die nahezu volständig vom Staat abhängig sind garnicht. Hier wird das Gläubigerprinzip ad absurdum geführt.

    Ansonsten gilt, nur Bares ist Wahres und nur Dinge sind griffig, greifbar…wie Münzen oder Barren und sicher nur daheim. Vielleicht begreifen deswegen so wenige das Prinzip Geld – es ist nicht greifbar, begreifbar, es bleibt Altpapiertextil mit bunten Bildern und Zahlen, egal wie schön bunt und wieviele Nullen darauf gedruckt sind.

  4. @Wärna
    Ich sehe das auch so, Geld hat auf einer Bank nichts verloren. Man bewahrt seine Grillwurst ja auch nicht in Bellos Hundehütte auf. Dass man aber von den Konten der Bankkunden einfach einen Betrag abbucht, gab es vor Zypern glaube ich noch nicht.

  5. @wärna&bürgender
    einfach köstlich :
    „…Beerde…“ und
    „….es bleibt Altpapiertextil mit bunten Bildern und Zahlen, egal wie schön bunt….“
    auch das:
    „…Grillwurst ja auch nicht in Bellos Hundehütte…“

  6. @ Bürgender
    Ich sehe da keinen wirklichen Unterschied. Ob das Geld nun abgebucht oder wie 1948,90,2001 entwertet wird ist doch egal, das Ergebnis -> man hat entsprechend weniger als vorher.
    Wenn die Bemerkung, auf die Dreistigkeit abzielt, dann ist es richtig, so offensichtlich räuberisch war es bis jetzt noch nicht. Trifft es alle Konten? Oder nur „auserwählte Michelkonten“ bzw. „Zypikonten“?!

  7. Ich habe bei der ganzen EM-Sache ein etwas ungutes Gefühl. Würden sie wirklich dulden, das soviel unnützes Metall in die Hände der „kleinen und mittleren Leute“ wandert, schließlich sind wir nicht in China. Anderseits ist die „Erschwerung“ bzw „unattraktiv machen“ der EM-Anlage ein klares Indiz, für EM-Anlage. z.B. das Verwässern der 10€ Münzen incl. Wucheraufgeld und auch die Wuchersteuererhöhung auf 19% bei den Silbermünzen sehe ich nicht als staatlichen Anreiz gegen die Anlage.

  8. @ Bürgener;
    stimmt, sowas wie in Zypern gab es lange nicht mehr, trotzdem bleibt es ein sog. bail-in, eine Beteiligung der Gläubiger an den Verlusten und keine Enteignung. Wenn wir hier schon gegen die Mäinstrietmedien anstinken wollen und tun, solten wir uns bemühen bei der Schilderung der Sachvehalte korrekt zu bleiben und diese erklären. Was mich nicht darin hindert hin und wieder manch einen Zeitgenossen vollkommen unkorrekt als Segelfriedensohrenpreisnobelträger zu bezeichnen.

    übrigens, mein Bello mag auch gerne Wurst, deswegen lager ich in seiner Hütte etwas, das ausieht wie glänzender Käse, das mag er garnicht und paßt gut darauf auf.

  9. @Wärna
    Man arbeitet, spart, und dann wird die Kohle einfach abgebucht. Natürlich könnte man „selbst Schuld“ sagen, weil man das alles seit fast 10 Jahren bei Eichelburg nachlesen kann.

    Gut, rein rechtlich war es ein Bail-In. Das „Recht“ schreibt den Menschen allerdings auch ein diebisches und krankhaft bösartiges Zahlungsmittel vor, welches den Diebstahl automatisch mit sich bringt, in welcher Form auch immer.

    Es stimmt natürlich, man muss sich richtig ausdrücken. Ich hab mal „Quasi-Enteignung“ daraus gemacht. Einige Ökonomen nannten es damals so. Aus meiner Sicht ist es trotzdem nichts anderes als Diebstahl.

    Ach ja, Segelfriedensohrenpreisnobelträger find ich gut!

  10. @ Bürgener
    du sollst ja nicht sparen, du sollst dein Geld ausgeben und noch mehr Müll damit produzieren um damit die Wirtschaft am Laufen zu halten und Geld in die Kassen der Unternehmen und Säckel der Manager zu spülen. Und wenn es nicht reicht, es gibt doch Kreditkarten mit Zahlungsziel 2, 3, 4 Monate und mehr…Amis und die von der empirischen Insel machen es doch vor. Sparen eröffnet zuviele Chancen sich dem Gängelband des Sozialstaates zu entziehen, abhängige Hartz4-bezieher und Rentner sind dem doch viel lieber wiel auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Also, hau raus die Kohle, auch die, die du nicht hast, kaufen kaufen kaufen, konsumieren nicht bunkern und wenn wir es nicht in dem Umfang tun, wie die wirtschaft das gerne möchte, dann helfen die politschiks in dem sie den Staat Schulden machen lassen für schöne Projekte, die dem Bürgen gefallen, neue Autobahnen, Windenergieparks, Nationalparks, etc.. Wenn dann die Rechnung präsentiert wird hat mancher nicht nur Kopfweh vom vermeintlichen Freibier, sondern auch noch Zorn weil er beschissen wurde…..jeder weiß es, jeder regt sich drüber auf, ist doch verrückt!

  11. Die Türken haben ihre Leitzinsen auf 10% erhöht. Paul Volkers schaffte dies in den 80igern mit 17% Zinsen, den Glauben an den Dollar wieder zu beleben. Mal angenommen die Türken garantieren ihre 10% Zinsen mit den nationalen Goldreserven dann platzt die 0% FEDEZB.
    Ich weiß nicht ob sich die Amis das sogut gedacht haben einen Bummerang abzufeuern.Ein Land wie Südafrika kann mit seinen Goldreserven Brasilien oder Indien stützen. Sie müsssen nur dem türkisch/ iranischen Beispiel folgen. Was will der Herr Erdogahn denn heute im Iran ?

  12. „Der Glaube der mittelalterlichen Alchimisten, aus Blei Gold machen zu können, war eine Manifestation der nüchternen Vernunft im Vergleich zu dem neuzeitlichen Wahn, aus Papier Geld machen zu können“

  13. Pressefreiheit, Meinungsfreiheit – Praxis der parlamentarischen EU-Diktatur:
    http://de.ria.ru/society/20140129/267735509.html

  14. Leute kauft Gold.
    1. ist es derzeit preiswert
    2. explodieren gerade die BRICS (exorbitante Zinserhöhungen der ZBs)
    3. schert sich die FED einen Dreck drum, was sonst in der Welt vorgeht
    4. werden wir von alledem nicht verschont bleiben
    5. wer glaubt Griechenland und Portugal sei den Griechen und portugiesen vorbehalten – soll weiter träumen.
    6. Bail-Ins sind derzeit nicht mehr nur im Gespräch, sie werden knallhart von den verantwortlichen Institutionen gefordert (BuBa, Schäuble & Co.)
    Viel Spaß beim Abwarten und Nixtun, aber bitte hinterher nicht jammern!

  15. Stimmt so einfach wie jetzt bekommt man Gold wohl nicht mehr lange. Jetzt raus aus dem Falschgeld und Gold kaufen ist angesagt. Die Kunst ist dann es zu behalten bis die Krise vorbei ist und wir optimalerweise wieder eine richtige Regierung haben. Solange dieses Regime an der Macht ist das uns abgrundtief hasst und absichtlich Schaden zufügt ist Privatbesitz eine brandgefährliche Sache.

    Griechenland und Portugal sind natürlich nur unser Problem. Die Schulden in GR, POR, FR, ESP, IT sind unsere 5 Billionen Euro Sparer-Guthaben. Eine Regierung in GR oder FR könnte übrigens auch beschließen überhaupt nichts mehr zu bezahlen und ihren Bankerott erklären. Der Murksel wäre das dann wohl auch scheissegal. Die erhöht dann halt einfach die Steuern und kürzt die Renten oder so.

Schreibe einen Kommentar