Der deutsche Sklavenmarkt – demnächst auch in Österreich und in der Schweiz?


von

ALG II-Empfänger, umgangssprachlich Hartz IV-Empfänger – Hartz IV ist abgekürzt HIV, erhalten in der Regel ein halbes Jahr die Chance sich mit Hilfe einer „Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung“, eines sogenannten Ein-Euro-Jobs, wieder fit für den „Ersten Arbeitsmarkt“ zu machen.

Man kann es auch so formulieren:

Die Arbeitsgelegenheiten sollen Arbeitslose unter „weicheren Umständen“, so ein Gerichtsurteil, wieder an den Rhythmus des Arbeitstages und die Erwartungen des Arbeitsmarktes an ein gewisses Maß an Arbeitsdisziplin gewöhnen und so die Verwertbarkeit der Arbeitskräfte für Arbeitgeber wieder herstellen. Als solches sind diese Arbeitsgelegenheiten deswegen vor allem zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen gedacht, die, angeblich, anders aller Voraussicht nach nicht in absehbarer Zeit wieder eine reguläre Beschäftigung aufnehmen würden.



Die zu verrichtende Arbeit muß gemeinnützig und zusätzlich sein und umfaßt 20 bis 30 Wochenstunden Arbeit. Eine Untergrenze für die wöchentliche Dauer der Arbeitsgelegenheit gibt es nicht, jedoch beträgt sie in der Regel mindestens fünfzehn Stunden pro Woche, da andernfalls die Arbeitslosigkeit nicht beendet wird. Da Arbeitsgelegenheiten mit ihrer Zielsetzung, an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen, keine dauerhafte Teilnahme vorsehen, ist die individuelle Zuweisung im Regelfall auf 3 bis 12 Monate befristet. Eine Verlängerung oder wiederholte Teilnahme ist möglich.

Der Ein-Euro-Jobber wird pro Stunde mit 1,00 Euro bis maximal 2,50 Euro entlohnt – in der Regel ist es 1,50 Euro „Mehraufwandsentschädigung“ pro Stunde. Die Ein-Euro-Jobs werden von gemeinnützigen Trägern wie beispielsweise den kirchlichen Organisationen Caritas und Diakonie vergeben.

Sie, die gemeinnützigen Träger wie Caritas oder Diakonie, erhalten pro betreutem Ein-Euro-Jobber pro Monat zwischen circa 500 und 1.000 Euro. Das Geld erhalten sie vom Staat, vertreten durch den Steuerzahler, also mehrheitlich von den Menschen, die sich in Lohn und Brot befinden. Dafür richten die selbtslosen Trägergesellschaften für die Dauer des Ein-Euro-Jobs einen Dauerauftrag bei ihrer Bank ein und zwar für die Überweisung der „Mehraufwandsentschädigung“ von im Durchschnitt 150 Euro pro Ein-Euro-Jobber pro Monat. Für ihre Bemühungen vereinnahmen die Trägergesellschaften dann den Differenzbetrag zu den monatlich vom Staat erhaltenen circa 500 und 1.000 Euro. Zusammen mit den Lohnkostenzuschüssen für die Einstellung Langzeitarbeitsloser addiert sich das auf 7 Milliarden Euro pro Jahr.

Während der Teilnahme an der „Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung“, des Ein-Euro-Jobs, wird der arbeitslose Mensch nicht in der offiziellen Arbeitslosenstatistik geführt.

An dieser Stelle merke ich an, daß man die gemeinnützigen Träger einmal fragen sollte, warum ein Verein, der bemüht ist arbeitslosen Menschen einen Arbeitsplatz zu vermitteln lieber selbst noch Geld einnimmt, statt dieses als Gehalt für eine Teilzeitarbeit zu zahlen.

Es sei darauf hingewiesen, daß, wenn man etwas nachdenkt, man selbstverständlich zu dem Schluß kommt, daß Ein-Euro-Jobber natürlich keine regulären Arbeitsstellen verdrängen. Man muß nur lange genug nachdenken und daran glauben.

Die verherrenden Auswirkungen sind so offensichtlich, daß man sich fragt, warum die Politik nicht erkennt, daß der Weg falsch ist. Die Politik verfolgt jedoch ein Ziel damit. Auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit hat die Großindustrie die Möglichkeit Lohnreduzierung zu betreiben. Nunmehr ist es möglich, Belegschaften zu erpressen für gleichen Lohn mehr Arbeitsleistung zu erbringen und den eigenen Anteil an Sozialleistungen drastisch zu schmälern. Immer daran denken: es muß endlich Schluß sein mit guten Löhnen für gute Arbeit! Und um es auf einen Nenner zu bringen: ALG II ist die Bankrotterklärung dieses Systems. ALG II ist eine Einschüchterungsmaßnahme für Arbeitnehmer und eine Disziplinarmaßnahme für arbeitslose Menschen.

Das System hat viele Helfer, wie immer, und natürlich Profiteure, keine “Reform” ohne daß man lange nach denen suchen müßte, die sich daran eine goldene Nase verdienen, mit Hilfe ihrer politischen Freunde und auf Kosten der Betroffenen: Private Schulungsinstitute (im Arbeitslosengeschäft), Krankenhausbetreiber, Pflegedienste, Krankenkassenvorstände, Ärzte, Apotheken (Umsätze exorbitant gestiegen seit der “Gesundheitsreform”), private Rentenversicherer (Propagandafeldzüge von den Herren Rürup, Riester und anderen für ihre Freunde bei Allianz & Co. gegen die angeblich “nicht mehr bezahlbare” staatliche umlagenfinanzierte Rente, wobei unverhohlene Korruption und Verlogenheit zum Himmel stinken) und, und, und …

Leider sind viele Menschen apathisch und desinteressiert, solange etwas sie, vermeintlich, nicht betrifft. Doch jetzt leben wir in einer Zeit, in der viele fürchten müssen, daß es sie bald treffen kann – deshalb ist es gut, jetzt wieder darüber zu reden. Merke: Betroffenheit fragt nach den Ursachen.

Wenn man in diesem Land wirklich etwas ändern will, so wähle man sie nicht mehr, keinen von ihnen, der CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen-Einheitspartei! Was nützen die vielen neuen Verpackungen, wenn darin weiter der alte, stinkende Fisch eingewickelt wird? Dieser Einparteienblock, diese Einheitspartei, wird nur dann geknackt, wenn Sie sich bei der kommenden Bundestagswahl am 27. September 2009 von liebgewonnenen Vorstellungen und Prinzipien verabschieden.

Auch wenn Sie weder Sozialist noch Rechter sind, wählen Sie die Linke oder die DVU. Sie werden schon nicht gleich die Regierung und den Bundeskanzler stellen. Anschließend wird Bewegung in die Politik dieses Landes kommen. Garantiert! Und später wird man weitersehen.

Kater

Die Armutsindustrie

Erster Teil

Zweiter Teil

Dritter Teil

Es war ein Rekord. In nur zehn Tagen hat jemand bei der Dekra-Fortbildungsfirma „Toys Company“ ein gespendetes Puzzle gelegt, um zu überprüfen, ob alle 5.000 Teile vorhanden sind. Am Ende waren es nur 4.997 Teile, das Puzzle also eine ungeeignete Spende, aber der Ein-Euro-Jobber hatte immerhin zu tun. Man wolle die Menschen wieder daran gewöhnen, einen geregelten Alltag zu bewältigen, sagt die Dekra. „Jeden Tag aufzustehen und sein Ding zu machen“, formuliert eine Anleiterin das Ziel, für das man notfalls auch mal zehn Tage lang ein Puzzle legen darf. „Im Grunde genommen ist das pillepalle“, sagt einer, der bei der Toys Company beschäftigt wurde und berichtet von Arbeiten, die man in zehn Tagen erledigt, die aber eigentlich zwei Tage bräuchten.
>> Ganzen Artikel zur Doku auf Sueddeutsche.de lesen

2 Kommentare

  1. Ich war eine Woche in der Toys Company tätig. Danach bin ich ausgeschieden. Ich warte zur Zeit auf meine Sanktion und die wird ganz sicher kommen. Die Beschäftigung bei der Toys Company kann man übrigens auch „Zwangsarbeit “ nennen. Den Arbeitslosen wird diese Tätigkeit nicht nahegelegt oder vorgeschlagen, sie werden einfach dorthin geordert mit dem Zusatz bei Nichterscheinen eine Sanktion zu erhalten bzw. den zustänigen Sachbearbeiter zu informieren was dann wohl dasselbe ist ( Die Drohung liegt der Einladung bei). Ich wurde jedefalls nicht gefragt sondern geordert von einem Sachbearbeiter der Agentur den ich nicht einmal kenne. Bei dem Vorstellungsgespräch wurden mir fadescheinige Versprechen einer eventuellen Übernahme gemacht. Mit solchen Aussagen werden die Leute motiviert anwesend zu sein und immer nett zu lächeln…Bei meinem Einsatz in der Verwaltung hatte ich komplette Einblicke in Daten aller Arbeitslosen die bei der TC tätig waren oder sind wobei ich mir nicht sicher bin ob ich solche Sachen überhaupt sehen darf ( Datenschutz) und mir graut der Gedanke dass nachkommende Arbeitslose ( vielleicht auch Leute die ich persönlich kenne ) Einblick in meine Daten haben, die sehen werden dass ich die Maßnahme abgebrochen habe und somit dann auch sanktioniert werde. Ich werde für immer und ewig in dieser EDV stehen. In den abgelegten Ordnern der Mitglieder konnte ich ungezwungen schnüffeln.. mir persönliche Profile und psychologische Profilings anschauen. Eine Sozialpädagogin wird einem vor die Nase gesetzt. Ein persönlicher Seelenstrip um diesen wiederum in irgendeiner EDV festzuhalten ist erwünscht. Dazu möchte ich auch noch erwähnen dass ich mit der Maßnahem mal wieder aus der Statisik falle und somit auch keinen Anspruch auf einen Vermittlungsgutschein habe den ich bei vielen Bewerbungen dringend benötige (viele Arbeitgeber pochen darauf). Genau vor einem Jahr war ich schon einmal in einer Maßnahme und hatte 9 Monate lang dasselbe Problem. Eine 6 monatige Maßnahme und danach muss ich wieder 3 Monate warten bis ich wieder einen Anspruch habe- klingt komisch- ist aber so. Dazu kommt noch dass Langzeitarbeitlos von weit her geordert werden die auch mal eine Fahrt von 4 Stunden täglich in Kauf nehmen müssen was ich für einen tollen Job wirklich für angemessen halte- aber nicht für einen befristeten 1,50 € der beinhaltet Langzeitarbeitlose wieder (langsam) an einen Rhythmus zu gewöhnen. Ich sehe darin eher große Hürden die diese Leute bewältigen müssen. Die Fahrtkosten werden nur zur Halfte im Nachhinein erstatten was einen Hartz IV Empfänger der mit 350 Euro monatlich auskommen muss im Vorfeld nichts bringt- meine Fahrkarte hätte mich 120 Euro gekostet die ich gerade mal so zur Verfügung haben müsste.Hatte ich aber nicht. Für mich hat das mehr etwas von: Ins kalte Wasser schmeissen.. sieh zu wie Du das regelst.. Ich war in der Verwaltung und habe gesehen wieviele Leute die Maßnahem verweigern, nicht erscheinen und somit Sanktioniert werden. Ich würde fast sagen es sind mehr wie die, die dann wirklich auch erscheinen. Ein rentables Geschäft für die Arge die mit Kürzen der Leistungenn wohl nicht mehr nachkommt. Ich finde die Einrichtung nicht wirklich schlecht und es gibt mit Sicherheit Menschen denen so eine Maßnahme die mich stark an eine „Behindertenwerkstätte“ erinnerte zugute kommt. Eine Mitarbeiterin dort kam sich unwahrscheinlich wichtig vor nur weil sie Kaffee kochen durfte. Das ist ja auch eine schöne Sache… für manche Menschen. Die Art und Weise wie die Agenur wahllos Menschen dorthin ordert finde ich entmündigend und entwürdigend. Die Agentur sollte sich doch eher mal Gedanken machen wieso so viele Menschen aufgeben.. sich passiv verhalten, zurückziehen und an der Gesellschaft nicht mehr teilnehmen wollen. Der eigene Geist in der Position eigene Entscheidungen zu treffen wird genommen. Ich bin als Hartz IV Empfängerin kompett entmündigt. Ich muss das tun was ein Sachbearbeiter der Arge mir vorschreibt. Ist er nett- hab ich viel Glück.. ist er gefrustet und lebt seine Macht des Sanktionierens oder die Lust zur Schikane gerne aus ( solche Menschen machen vor der Arge nicht halt) – habe ich neben meinen finanziellen Nöten noch ein weiteres Riesenproblem. Mein Wunsch nach Arbeit ist mittlerweile nicht mehr so groß weil ich Selbsverwirklichung suche oder der Wunsch etwas sinnvolles zu tun sondern einzig und alleine weil ich mit der Arge nichts mehr zu tun haben möchte.

  2. Werbelink:



  3. HA HA HA SELBST SCHULD WENN MAN SICH MIT SOLCHEN QUÄLEREIEN BESCHÄFTIGT UND DABEI DEN SINN FÜR DAS WESENTLICHE VERLIERT.WIE VERHÄLT SICH DAS DENN MIT UNSEREN LIEBEN STAATSDIENERN WERDEN DIE AUCH SANKTIONIERT WENN MAL EBEN 60-70 MILLIARDEN STEUERGELDER VERPUFFEN UND NICHT MEHR NACHZUVOLLZIEHEN IST WO DIE GELDER HERKAMMEN b.z.w WO SIE VERSCHWANDEN.LUSTIG ODER ? UND WIR REGEN UNS DARÜBER AUF DAS ES DA EINE MITARBEITERIN
    GIBT DIE KAFFEE KOCHEN DARF?HALLO?HAAALLO?GEHTS NOCH MERKT IHR NICHT WORAUF DAS HINAUSLÄUFT.LASS DIE IDIOTEN SICH MAL GEGENSEITIG BEKÄMPFEN.z.b:INTEGRATIONSFRAGE:WISO WIRD ERST NACH ÜBER 20 JAHREN FESTGESTELLT DAS ES WOHNSIEDLUNGEN GIBT IN DENEN SICH AUSLÄDER BEFINDEN DIE NOCH NIE DAS BRANDENBURGER TOR ODER EINE ANDERE SEHENSWÜRDIGKEIT IHRER STADT GESEHEN HABEN.soviel zu der aussage es gibt keine ghettos in deutschland.wer lässt den zu das dieses bild entsteht.DU ODER ICH ODER WER ? DIE POLITIK LÄSST ES ZU .SOLANGE DIE LEUTE SCHÖN BRAV IHRE STEUERLICHEN ABGABEN ENTRICHTEN IST ALLES ANDERE PULALA DIES IST KEINE DEMOKRATIE ES IST EIN BÜROKRATIESTAAT DER DURCH MISSWIRTSCHAFT UND VERRAT AM EIGENEN VOLK ES AUCH NOCH SCHAFFT DAS DER LIEBE MITBÜRGER AUS ANGST UND BANGE BIS ZU SEINER RENTE (WENN ER VORHER NICHT ENTLASSEN WIRD) SCHÖN BRAV DAS FRESSBRETT HÄLT.DANN MERKT ER ALLERDINGS DAS 1400€ FÜR EINEN PLATZ IN EINER WOHNRESIDENZ MITTLEREN STANDARDS NICHT AUSREICHEN UND DERJENIGE NOCH SOZIALHILFE BEANTRAGEN MUSS: WÜRDEVOLLER ABGANG MIT 96€ TASCHENGELD UND EINEM TOTAL GENERVTEN (WEGEN UNTERBESETZUNG)PFLEGEPERSONAL WARUM WARUM IN DREI TEUFELS NAMEN KRIEGEN WIR DEN ARSCH NICHT HOCH UND WEHREN UNS GEGEN DIESE…….

Schreibe einen Kommentar