Bundesregierung bereitet sich auf Griechenpleite vor


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Bundeskanzlerin Angela Merkel bereitet nach Angaben des Nachrichtensenders Bloomberg Notfallpläne vor zur Stützung deutscher Banken, für den Fall, dass Griechenland die Bedingungen für das Hilfspaket nicht einhalten kann und aus diesem Grund fallen gelassen wird. Als Quelle für diese Information gab Bloomberg drei Abgeordnete der Bundesregierung an, die anonym bleiben wollten. Der Notfallplan beinhalte Maßnahmen, Banken und Versicherungen im Falle eines Verlusts in Höhe von 50% griechischer Anleihen mit Steuergeldern der Bürger zu stützen. Die Existenz eines „Plan B“ unterstreiche die Bedenken der deutschen Regierung, dass die Ablehnung Griechenlands bei Kürzungen im Haushalt möglicherweise zu einen Staatsbankrott führen könnte. Abgeordnete der Bundesregierung kritisierten Griechenland und drohten weitere Hilfen für das krisengeschüttelte Land abzulehnen.

Griechenland befinde sich „auf des Messers Schneide“, wie Finanzminister Wolfgang Schäuble am 07. September bei einer Tagung in Berlin bemerkte. Könne die griechische Regierung weitere Forderungen nicht einhalten, so müsse überlegt werden, wie die Refinanzierung künftig ohne Hilfen anderer Eurostaaten ablaufe, sagte er später in einer Rede vor dem Bundestag. Schäuble reist am Wochenende zu einem Treffen zwischen Zentralbankern und Finanzministern nach Marseille, um das weitere Vorgehen in der Eurokrise zu diskutieren. Die Bundesregierung wartet indes auf Neuigkeiten aus Griechenland und wird anschließend weitere Vorgehensweisen entscheiden, wie ein Regierungssprecher mitteilte, der laut Bloomberg ebenfalls anonym bleiben wollte.

Zahlen & Fakten

  1. 90 Prozent der deutschen Bürger glauben, dass die Schuldenkrise mit immer größeren Rettungsschirmen nicht gelöst werden kann
  2. Die griechische Staatsverschuldung erreicht laut Prognosen nächstes Jahr 172% des BIP
  3. Das griechische Defizit beträgt Ende des Jahres voraussichtlich 9%
  4. Barclays rechnet mit einem Rückgang von 5,7% des griechischen BIP in diesem Jahr
  5. Seit Mai 2010 kaufte die EZB Staatsanleihen im Gesamtwert von 115,5 Milliarden Euro
  6. Heute trat der EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark überraschend zurück
  7. Marktkapitalisierungen: CoBa 8,6 Mrd. Euro, Deutsche Bank 22 Mrd. Euro, Muenchener Rück 15 Mrd. Euro, Allianz 28 Mrd. Euro
  8. Die Zinsen einjähriger griechischer Staatsanleihen liegen nun bei knapp 98%

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