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29.06.1950: Bomben auf Pjöngjang, Nordkorea


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Am 29. Juni 1950 bombardierte die US Air Force mehrere Flughäfen bei Pjöngjang. Während des Koreakriegs ab 1950 wurde Nordkoreas Hauptstadt mehrmals bombardiert. Durch die Luftangriffe wurden 75 Prozent der Stadt zerstört.

Bombardierung Pjöngjang 1950
Bombardierung Pjöngjang 1950, Bild: Flaggen USA + Nordkorea + UN, Bild: Gegenfrage.com

Die Bombardierung von Pjöngjang war Teil einer Kampagne der US-Luftwaffe gegen die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) während des Koreakriegs. 75 Prozent der Stadt wurden durch die Bombardierungen zerstört. Die Kampagne sah Bombardierungen im ganzen Land vor, was insgesamt knapp drei Millionen Nordkoreaner das Leben kostete.

Das US-Militär beteuerte, 78 nordkoreanische Großstädte von der Landkarte zu tilgen. Während des Koreakriegs flog die Air Force insgesamt 800.000 Einsätze. Fast 600.000 Tonnen Brand- und Napalmbomben wurden abgeworfen, 85 Prozent davon auf zivile Einrichtungen, laut Angaben des Koreanischen Revolutionsmuseums in Pjöngjang.



600.000 Häuser wurden zerstört, 8.700 Fabriken und 370.000 Hektar Ackerfläche. Außerdem 5.000 Schulen, 1.000 Krankenhäuser, 260 Theater und Kinos und zahlreiche Kulturstätten.

Allein in Pjöngjang wurden 428.000 Bomben abgeworfen, was mehr als einer Bombe je Einwohner entsprach. Vor Kriegsbeginn befanden sich etwa 70.000 Gebäude in der Hauptstadt, die allesamt zerstört wurden. Auch alle Brücken und Straßen waren nach den Luftangriffen nicht mehr nutzbar.

Im Jahr 1952 warfen die USA in Pjöngjang 1.000 Bomben pro Quadratkilometer ab und machten einen Trümmerhaufen aus der Stadt. Das Ziel des US-Militärs war, Nordkorea „auch nach 100 Jahren nicht mehr auf die Beine kommen“ zu lassen.

In den Bildungseinrichtungen des Landes werden die US-Angriffe detailliert aufgearbeitet und gelehrt, weshalb bis heute eine tiefe Ablehnung gegenüber der Großmacht besteht.

Luftangriffe

Nachdem Nordkorea am 25. Juni 1950 nach Südkorea eingedrungen war, befahl General Douglas MacArthur, Oberbefehlshaber des Far East Command (Fernost-Kommando, FECOM), Luftangriffe auf Südkorea durchzuführen nach der Taktik der „verbrannten Erde“, um ein weiteres Vordringen der nordkoreanischen Streitkräfte zu verhindern.

Schlechtes Wetter verzögerte nennenswerte Lufteinsätze bis zum 29. Juni, als MacArthur Angriffe auf Flugplätze in Nordkorea anordnete. Zum ersten Mal griffen Bomber des Typs B-26 der 3rd Bombardment Group den Heijo-Flugplatz in der Nähe von Pjöngjang an. Dabei wurden nach Information der US Air Force 25 feindliche Flugzeuge zerstört.

Auch der Onjong-Ni Flugplatz wurde angegriffen, was zur Zerstörung von zwei Yak 3-Flugzeugen und der Beschädigung zehn weiterer am Boden befindlichen Maschinen führte. Am 18. Juli 1950 griffen Flugzeuge der Task Force 77 den Flugplatz in Pjöngjang an und zerstörten weitere 14 Flugzeuge, 13 wurden beschädigt.

Nach der Einnahme von Pjöngjang am 19. Oktober 1950 wurde die Luftbasis von den UN-Kräften in Betrieb genommen. Die USAF bezeichnet die Basis als K-23. Die UN-Kräfte verließen die Basis am 05. Dezember 1950 im Zuge einer Evakuierung der Hauptstadt angesichts der chinesischen Intervention in den Krieg.

Am 10. Dezember 1950 bombardierten die B-29 Bomber den Flugplatz mit hochexplosiven Bomben. Die Stadt wurde am 03. und 05. Januar 1951 zwei weitere Male bombardiert. Nordkoreas Außenministerium reichte daraufhin beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Beschwerde ein.

Am 23. Januar 1951 griffen 46 F-80 Bomber weitere Positionen um Pjöngjang an. Dieser Bombardierung folgte ein weiterer Angriff von 21 B-29 Bombern aus Okinawa.

Quellenangaben anzeigen
wikipedia, nordkoreainfo, tandfonline
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