Bailout: 150 Milliarden Euro für Italiens Banken


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Italiens Banken benötigen 150 Milliarden Euro, um für mögliche Bank Runs gewappnet zu sein. Die Europäische Kommission hat einem Rettungspaket laut einem Bericht des Wall Street Journal zugestimmt.

Bank Run

Am Montagmorgen kamen erste Gerüchte über eine mögliche Bankenrettung in Italien auf. Laut Medienberichten sucht Italiens Regierung nach „kreativeren Möglichkeiten“, um Banken mit Liquidität zu versorgen. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat die „Europäische Kommission Italien ermächtigt, staatliche Garantien zu verwenden, um ein vorsorgliches Liquiditätsprogramm für die heimischen Banken zu schaffen.“

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission gab über die Höhe keine Stellungnahme ab, das von Italien beantragte Budget bezeichnete sie jedoch als „verhältnismäßig.“ Die Liquiditätsspritze soll sich auf 150 Milliarden Euro belaufen, so das Blatt weiter. Zunächst sei von 40 Milliarden Euro die Rede gewesen.

Italienische Banken haben seit Jahresbeginn mehr als die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung verloren. Die Aktienkurse einiger Institute verloren seither bis zu 75 Prozent. Allerdings geht es der italienischen Regierung laut WSJ nicht um eine Stützung der Kurse, sondern um die Verhinderung eines Bank Runs.



Sogenannte „faule Kredite“ in den Bilanzen italienischer Banken belaufen sich aktuell auf 200 Milliarden Euro, weitere 85 Milliarden könnten noch dazu kommen. Das Problem: Italien ist praktisch bankrott. Da Großbanken anscheinend immer wieder „gerettet“ werden müssen, funktioniert dies nur über eine Erhöhung der Staatsverschuldung (bei ebenjenen Banken?). Aus diesem Grunde, so die Ratingagentur Fitch, könnte sich die Bankenkrise zu einer ausufernden Staatsschuldenkrise ausweiten.

Im Januar gab es einen Run auf Italiens drittgrößte Bank. Die Regierung und die Europäische Zentralbank versuchten das Vertrauen wieder herzustellen. So sagte etwa Premierminister Renzi damals, das Land verfüge über „ein robustes Bankensystem“, worauf die Börse in Mailand um 6,9 Prozent in die Höhe schoss.

Quellen: Zerohedge, Wall Street Journal, Bloomberg, Wolf Street

2 Kommentare

  1. Und sobald die Kohle geflossen ist treten die Briten per neues Referendum wieder in die EU ein. Die Briten wollen wohl nicht mitbezahlen.

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  3. 150 Mrd. Euro?
    Ich erinnere mich noch genau an einen großen Kredit, etwa Mitte der siebziger Jahre der Bundesrepublik an Italien.
    Höhe: 5 Mrd. DM.
    Das hatte damals ausgereicht und das Geld wurde in den folgenden Jahren auch zurückbezahlt.
    Und das ist der Unterschied zu jetzt; die 150 Mrd. Euro (300 Mrd. DM)
    können voraussichtlich nicht zurückgezahlt werden.
    Wer Lust hat, kann auch die Inflation seit Mitte der siebziger Jahre bis jetzt hochrechnen. Faktor 1:60!

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