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24.01.1961: Atomwaffen-Unfall bei Goldsboro, USA


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Am 24. Januar 1961 fielen während eines Flugzeugabsturzes bei Goldsboro, USA, zwei Atomwaffen mit jeweils 260-facher Sprengkraft der Hiroshima-Bombe aus einem B-52-Bomber. Eine der Wasserstoffbomben wäre beinahe detoniert. Drei von vier Scharfschaltungsmechanismen waren aktiviert.

Atomwaffen Unfall Goldsboro B52

An diesem Tag im  Jahr 1961 fielen während eines Flugzeugabsturzes zwei Atomwaffen aus einem Bomber des Typs B-52 bei Goldsboro im US-Bundesstaat North Carolina. Bei der Ladung handelte es sich um zwei Wasserstoffbomben des Typs Mark 39 mit einer Sprengkraft von drei bis vier Megatonnen TNT.

Bei einer Höhe von 2.700 Metern befahl der Kommandant der Besatzung das Flugzeug mittels Fallschirm zu verlassen. Fünf Soldaten konnten so gerettet werden, einer starb bei der Landung. Zwei weitere Soldaten starben bei der Landung der Maschine.



Im Jahr 2013 veröffentlichte Dokumente zeigen, dass eine der Wasserstoffbomben fast detoniert wäre. Drei von vier Scharfschaltungsmechanismen waren aktiviert. Laut einigen Quellen funktionierten drei von vier Sicherheitsschaltungen nicht.

Unfall

Das Flugzeug des Typs B-52G war auf der Seymour Johnson Air Force Base in Goldsboro stationiert. Gegen Mitternacht vom 23. auf den 24. Januar 1961 wurde der Bomber luftbetankt. Währenddessen unterrichtete die Tankercrew den Kommandanten der B-52, dass sein Flugzeug ein Kraftstoffleck im rechten Flügel vorwies.

Die Betankung wurde abgebrochen und die Bodenbesatzung über das Problem informiert. Das Flugzeug wurde zunächst angewiesen über der Küste Warteschleifen zu fliegen. Der Pilot meldete eine Vergrößerung des Lecks, sodass der Bomber 17.000 kg Kraftstoff binnen drei Minuten verlor.

Daraufhin folgte die Anweisung, umgehend zur Air Force Base zurückzukehren. Die Piloten verloren jedoch allmählich die Kontrolle über das Flugzeug. Eine Notlandung glückte nicht, da das Flugzeug bereits vorher auseinander brach. Die Wrackteile verteilten sich auf einer fünf Quadratkilometer großen Ackerfläche, 19 Kilometer nördlich von Goldboro.

Absturz der Atomwaffen

Die beiden Atomwaffen fielen in einer Höhe von 300 bis 600 Metern aus dem zerbrechenden Flugzeug. Bei einer der Bomben waren drei der vier Scharfschaltungsmechanismen aktiviert. Durch den Absturz wäre es beinahe zur Detonation gekommen.

Ein Fallschirm löste aus, sodass die Bombe ohne großen Schaden auf dem Boden aufkam. Die Bombe wurde intakt und in aufrechter Position gefunden, da der Fallschirm sich in einem Baum verfangen hatte.

Lt. Jack Revelle, der die Bombe entschärfte, gab an, dass dass der Schutzschalter noch in sicherer Position stand, obwohl die Scharfschaltungssequenz abschlossen war. Das Pentagon behauptete hingegen, es habe keine Möglichkeit einer Detonation gegeben.

Die zweite Bombe stürzte in ein Sumpfgebiet und zerbrach ebenfalls ohne Detonation. Teile der Bombe wurden in sechs Meter Tiefe gefunden. Auch diese Bombe war beim Verlassen des Flugzeugs teilweise scharf, doch hatte ein Hochspannungsschalter eine Scharfschaltung verhindert.

Die meisten Bestandteile der Bombe, darunter auch Uran und Plutonium, verblieben im Sumpf. Die United States Army Corps of Engineers kaufte eine Landfläche mit einem Radius von 120 Metern um die zerstörte Atomwaffe.

Am Rande einer Katastrophe

Im Jahr 1969 tauchte ein diesbezügliches Geheimdokument auf. Darin stand geschrieben, dass sich Amerika am Rande einer „Katastrophe ungeheuerlichen Ausmaßes“ befand. Beide Bomben hatten jeweils die 260-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe.

Millionen US-Bürger wären im Falle einer Detonation betroffen gewesen, da sich Metropolen wie Washington DC, Baltimore und Philadelphia in der Nähe befanden. Zwischen 1950 und 1968 wurden in den USA mindestens 700 „signifikante“ Vorfälle dieser Art aufgezeichnet. Insgesamt 1.250 Atomsprengköpfe waren davon betroffen, schreibt der britische Guardian.

Quellenangaben anzeigen
wikipedia, guardian, vz
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